Daru und Milina schritten einen langen Pfad entlang. Er führte hinaus aus dem Tempel des Lichts, welcher die Halle der Weisen beherbergte. Kein Sterblicher hatte jemals das Goldene Reich betreten und beide waren egspannt darauf, was sie am Ende des Pfades erwarten würde. In seinen Träumen hatte Daru sich das Goldene Reich als Paradies vorgestellt, wo alle Lebewesen glücklich und zufrieden lebten und nun war er hier. Die Neugier zerriss ihn fast.
„Spürst du es Milina ?“
„Hier fließen viele Energien von Verstorbenen. Vielleicht ist es wirklich das Paradies.“
„Wie konnte Villon nur hier her gelangen und die Halle der Weisen in Schutt und Asche legen ? Das ist unverzeihlich.“
„Diese dunkle Göttin, sie macht mir Angst. Was hat sie nur vor ? Will sie die Welt zerstören, die ihre Schwestern geschaffen haben oder will sie nur alles Leben vernichten ? Wie kann man nur so mit dem Leben umgehen ?“
„Weißt du Milina, ich habe nie verstanden, warum der Dekubaum verhindert, dass jemand in die Wälder oder aus ihnen hinaus gelangt, aber langsam wird es mir klar. Die Welt ausserhalb der Wälder verändert die Lebewesen. Ich habe schon im Kokiri-Dorf bemerkt, dass die Kinder dort keine Gefühle, wie Hass oder Neid kennen, doch Leo zum Beispiel ist ein Kämpfer, trotz seines jungen Alters. Er hat sich entschlossen den Wald zu verlassen und hat sich verändert. Er ist nicht böse geworden, aber wir sehen nun an Villon, was die Welt aus einer Person machen kann. Ich bin sicher, Villon war nicht immer so böse. Ich kann es mir zumindest nur schwer vorstellen.“
„Du meinst, es liegt nur am Einfluss von Katharis ? Da wäre ich mir nicht so sicher. Katharis bezeichnete Villon als ihren Sohn. Ich weiß zwar nicht, ob er wirklich der Sohn der dunklen Göttin ist, aber selbst wenn er nur von ihr geschaffen wurde, so wird er doch nichts Gutes in sich haben.“
„Genau das wissen wir ja nicht. Ich werde auf jeden Fall versuchen, mit ihm zu reden. Bisher haben wir ihn immer gleich angegriffen...Milina...hey...“
Plötzlich war Milina verschwunden. Die dunklen Energien waren zu stark geworden und die kleine Fee hatte dies nicht mehr verkraftet. Ohnmächtig lag sie auf dem Boden des Pfades.
Vorsichtig hob Daru sie auf und legte sie auf ein Tuch. Zusammen mit seinem Splitter wickelte er Milina in das Tuch ein, um sie vor dem dunklen Einfluss zu schützen und legte sie in seinen Rucksack. Er musste schnell zurück nach Hyrule. Hier im Goldenen Reich waren die dunklen Einflüsse zu hoch. Ein empfindliches Wesen des Lichts, wie es Milina war, konnte es dort nicht lange aushalten. Schnellen Schrittes lief Daru weiter, bis er schließlich ins Freie gelangte.
Er war ohnehin schon geschockt über den Zustand des Goldenen Reiches, aber das, was er jetzt sah, schockte ihn noch viel mehr. Der Himmel war von finsteren Wolken bedeckt und es wimmelte geradezu von untoten Wesen. Markerschütternde Schreie und das Gestöhne der Untoten schienen von allen Seiten zu kommen. Dieses einst heilige Land war durch die finsteren Einflüsse der Göttin Katharis zu einer Hölle geworden. Diese Eindrücke ließen Daru zusammensacken. Er hatte sein Leben lang davon geträumt ins Goldene Land zu reisen und nun hatte er diese Hölle vor sich. Traurig blickte er in die Gegend hinein, als er plötzlich etwas hinter sich spührte. Der Gorone legte seinen Rucksack ab und zog sein Langschwert, doch als er sich umdrehte, war er überrascht, denn vor ihm stand Rabe.
„Rabe...Was machst du denn hier ? Bist du mir gefolgt ? Du solltest doch bei den Anderen sein. Komm wir müssen weiter, sonst ist es zu spät.“
Daru steckte sein Schwert weg und drehte Daru den Rücken zu, als er plötzlich Schmerz auf seinem steinigen Rücken spührte. Rabe hatte einen Feuerball geformt und auf ihn abgefeuert.
„....Wa...rum ? Warum tust du das ?“
Im selben Moment warf ihn etwas zu Boden. Aus dem Augenwinkel erkannte er Kiro, der nun mit einem finsteren Blick neben Rabe stand.
Den nächsten Angriff konnte Daru gerade noch rechtzeitig mit seinem Schwert abwehren. Es war Aszgardt, welcher mit seinem Breitschwert zugeschlagen hatte und sich nun ebenfalls zu den Anderen gesellt hatte. Nach und nach tauchten immer mehr seiner Freunde auf. Vor ihm standen nun Aszgard, Rabe, Mika, Alukath, Kiro, Leo und Tupan und damit alle Auserwählten. Ihre Augen leuchteten rot auf und ohne zu zögern, stürmten sie auf Daru zu. Warum griffen ihn seine Freunde an und wie sollte er gegen alle auf einmal bestehen können ?