„Kiro! Hallte uns einmal den Rücken frei für einige Zeit!“ Als er aber genauer hinsah bemerkte er, dass Kiro bereits wie ein Berserker mit enormer Kraft die Feinde in der Nähe vernichtete. Also wandte er sich wieder Vira zu und legte ihr die Hand auf den Kopf. „Was hast du vor?“ Rabe atmete tief durch „Nichts bevor du mit mir nicht darüber gesprochen hast...“ Die Ruhe in seine Stimme beunruhigte sie sehr. „Willst du tatenlos hier stehen bleiben? Andere sterben gerade! Warum...“. Sie legte ihm Sprechen eine Pause ein und redete traurig weiter. „Es passiert wieder...“ „Was passiert wieder? WAS?“ Er verstand nicht worum es ging. Vira stand auf und redete ernsthaft auf ihn ein.
„Ich hallte euch nur auf. Du riskierst dein Leben für mich... Aber das darfst du eben nicht! DU bist ein Auserwählter! Wenn du stirbst ist es vielleicht mit allen aus... Vorhin hast du dich in Gefahr begeben um mich vor dem Biest zu schützen. Ist dir denn alles egal?“ Sie packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn, aber er blieb ausdruckslos. „Mir ist...“ während er sprach Schnitt ihm eine Bestie eine tiefe Wunde in den rechten Arm und er schrie nicht auf, oder zuckte zusammen. Kurze Zeit später kam Kiro und zerfetzte das Untier bevor es mehr machen konnte und machte weiter mit seinen Angriffen. „...alles egal solange es dir nicht gut zu mute ist...“ Vira erschrak auf als ihm das Monster Schnitt und legte eine Hand auf seine Wunde und heilte sie. Es beunruhigte sie noch mehr... Sie schrie ihn jetzt auf einmal schon fast an. „Ich bin es nicht wert, dass du alles für mich aufgibst du Narr! Du hast mir schon so oft das Leben gerettet und was habe ich für dich gemacht? NICHTS!!!“. „Du hattest bereits mehr für mich getan als du dir vielleicht schon vorstellen kannst.“ Vira sah ihn zuerst verwirrt an, aber dann wurde sie traurig zu tränen nahe und flüsterte schon fast. „Verspreche mir... Das du dein Leben für meines niemals Opfern wirst!“ Mit hoffnungsvollem Blick sah sie ihm in die Augen, aber es half nichts. „Das kann ich nicht...“
*klatsch* Vira gab ihm eine Ohrfeige. Rabe hätte es zwar abwehren können, aber er ließ es zu...
„Zeig verdammt noch mal, dass du mich liebst und versprich mir das!“ Rabe musste sich überwinden es ihr zu versprechen. Ein Versprechen wollte er nicht brechen, aber es widersprach ihm einfach... „Ich verspreche es...“ Vira fiel ihm um den Hals. „Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe...“. „Das muss es nicht, denn ich habe es verdient...„Ich weiß, dass du dich für dieses Versprechen überwinden musstest, aber lass diese eine Situation einfach nicht kommen, bitte... Erinnerst du dich noch als wir uns zum ersten mal trafen?“ In Rabes Gedanken spielte es sich genau ab, wie der Tag damals war . „Ja ich erinnere mich, aber wieso...“

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Als sie sich trafen war Sommer und er gerade mal 9. Es war ein schöner Sommerabend nach dem Lernen und die Sonne ging bereits unter. Er kauerte hinter einem Baum und war traurig, weil ihn die anderen Magieschüler wiedermal gehänselt haben und er keine Freunde fand. Damals dachte er oft nach, wie es wäre wenn er nicht diese unpraktische Aura hätte, die viel technisches zerstört wenn er in der Nähe ist. Einfach so aus dem nichts hörte er dann, dass jemand die Spielschaukel hinter seinem Baum benutzte. Eigentlich wollte er ja nicht nachsehen, aber irgendwie verzehrte er sich danach zu wissen wer das war. Verstohlen blickte er hinter seinem Baum hervor und sah ein kleines Mädchen das schaukelte. Als er bemerkte, dass das Mädchen stoppte und zurück schaute, versteckte er sich wieder schnell hinten. Eigentlich wollte er ja alleine bleiben... Sekunden vergingen und anscheinend hatte ihn das Mädchen nicht bemerkt, doch plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und zuckte zusammen. „Äh... bist du Rabe?“ Mit dieser Frage hatte er nicht wirklich gerechnet. Was wollte sie denn von ihm? „Kann schon sein...“ dabei drehte er sich von ihr weg. „Ich habe deinen Feuerball gesehen, der war richtig gut! Ein paar können ja nichtmal ein bisschen warme Luft machen...“ Dabei sprach sie von dem jährlichen Lehrfest. Es war ein Fest in denen Schüler aller Lehrmeister zeigten was sie konnten. Mit den „anderen“ meinte sie andere Lehrlinge.
„Bist du hier um mich zu beschimpfen?“ kam es ihm plötzlich heraus. Das Mädchen sah ihn fragend an. „Wieso sollte ich so was denn tun?“ „Naja da gibt es so Dinge an mir... Ach ich geh einfach.“ Er stand auf und wollte nach Hause gehen. Doch dann blieb er doch stehen als das Mädchen etwas darauf antwortete das in sichtlich überraschte. „Ich weiß was du mit diesen seltsamen Dingen meinst... Aber ehrlich gesagt habe ich kein Problem damit. Die anderen sind in Idioten wenn sie welche damit haben.“ Hatte er sich da etwa verhört? „Bist du denn oft da?“ Was wollte sie denn von ihm? „Ähm ja...“ „Und morgen auch wieder um diese Zeit?“ „Wahrscheinlich... aber wieso willst du das wissen?“ „Ich weiß nicht, du bist irgendwie interessant... und ich mag dich einfach.“ So etwas hatte er bisher nur von seinen Eltern gehört, dass ihn jemand „mag“. Sonst wird er immer verachtet, gehasst oder ignoriert. „Und du kommst morgen auch wieder?“ platzte es aus ihm heraus. „Denke schon. Also dann bis morgen!“ „OK bis morgen.“ Seltsam wenn jemand ihn einfach so wieder sehen möchte...

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„...,aber wieso sprichst du das an?“ Vira sah ihn genauer an als ob sie sagen würde, dass er dem kleinen Jungen von damals recht ähnlich sah. „Damals hatte ich es schon gewusst, dass wir einmal zusammen kommen werden.“ „Ehrlich?“ Leider konnte er es nicht behaupten, aber das war ja jetzt eher nebensächlich... „Ja! Du hattest damals eine gewisse Anziehung. Wie ein Magnet für mich! Vielleicht weil du anders warst als alle die ich kannte...“ Etwas stimmte ihn nachdenklich. „Warum hattest du eigentlich als Kind nie wirklich Freunde?“ Sie sah ihn bedrückt an. „Bevor wir uns getroffen haben hatte ich dich bei den anderen immer verteidigt, weil du eben warst wie du bist und nichts dafür konntest. Das machte mich zur Außenseiterin.“ „Und nur weil du immer zu mir gehalten hast?“ Eine Wärme durchflutete seinen Körper, aber desto mehr wurde ihm bewusst, was er eigentlich getan hatte als er von zu Hause davonlief. „Das das war... das schönste, dass du mir jetzt sagen konnte, um so mehr tut es mir leid...“ Sie sag ihn fragend an. „...leid, dass ich damals davon gelaufen bin und dich zurückgelassen habe. Ich war damals blind, aber hätte trotzdem sehen müssen, was ich jetzt sehe. Verstehst du mich?“ Eine Träne kullerte seinem rechten Auge hinunter und wischte sie schnell ab. „Es tut mir ja so leid...“ Er drückte sie an sich. „Es macht nichts. Natürlich war ich traurig, dass du einfach so fort warst ohne dich zu verabschieden. Teilweise hatte ich dich dafür für Momente gehasst. Aber gleichzeitig wusste ich, dass du wieder kommen wirst, was du ja auch getan hast. Du bist JETZT hier und vorhin für mich da gewesen. Das ist wichtiger und schön.“ Nach einer längeren Umarmung nickten sie sich zu machten sich bereit weiterzukämpfen. Rabe hätte sich niemals erträumt, dass er so glücklich werden wird. Jetzt fehlte eigentlich nur mehr Daru, Aszgardt und Milina neben ihm und alles wäre perfekt. Über den Gedanken schmunzelte er, denn Perfektion gab es seiner Meinung nach nicht und gab sich mit dem jetzt mehr als zufrieden.