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Ein Traum in Flausch
Daru betrachtete weiter die vielen Wandgemälde. Auf jedem Bild sah man dasselbe. Einen großen Schatten, der über Hyrule schwebte und inmitten der Dunkelheit leuchteten die Splitter des Triforce des Mutes. Die Gemälde waren zwar beeindruckend, doch schien es so, als wüsste der Zeichner selbst nicht so genau, was Hyrule bedrohte und was in der Zukunft passieren würde. Wieder schossen Daru Gedanken durch den Kopf, darüber, wer diese Gemälde zeichnete, schließlich sahen sie bei seinem letzten Besuch noch ganz anders aus.
„Sag mal, Milina. Weißt du, was diese Schatten bedeuten könnten ? Und dieses schwarze Dreieck ?“
„Tut mir Leid, aber diesmal bin ich genauso ratlos wie du.“
„Das sagtest du doch auch in Bezug auf Villon, dabei wusstest du doch genau, dass er der Weise der Geister war.“
„Ich habe mich doch schon dafür entschuldigt. Kana und ich taten dies, um euch zu schützen. Wir wollten erst sicher sein, dass wir uns nicht irrten, darum machten wir uns auf den Weg in die Wüste, um uns davon zu überzeugen. Der Dekubaum erzählte uns den Rest, aber selbst er wusste nichts über Villons Herkunft oder seine Pläne.“
„Ist schon gut. Scheinbar finden wir hier nichts heraus. Lass uns in eine andere Halle gehen.“
„Und in welche ?“
„Nun, ich denke schon die ganze Zeit darüber nach. Wenn unser wahrer Feind wirklich eine dunkle Göttin ist, dann muss sie doch in der Geschichte schon einmal aufgetaucht sein. Wir sollten in die Hall der Vergangenheit gehen. Vielleicht finden wir dort etwas.“
In der Halle der Vergangenheit war Daru damals nur kurz gewesen. Es interessierte ihn nicht, was in der Vergangenheit passiert war. Die meisten Geschichten hatte ihm sein Großvater schon erzählt. Die Halle war um einiges größer, als die anderen Hallen. Die Gemälde erzählten Geschichten aus tausenden von Jahren, in denen die Welt schon bestand, doch wo in diesere riesigen Halle würden sie fündig werden ?
Im Gegensatz zur Halle der Vergangenheit, war diese Halle nicht kreisförmig aufgebaut. Viel mehr war es ein scheinbar endloser Tunnel.
Gleich zu Beginn gab es einige Gemälde über Ganondorf und die Ereignisse vor hundert Jahren. Daru ging den langen Gang hinunter und betrachtete die Gemälde. Sie erzählten von längst vergangenen Zeiten und viele Geschichten waren selbst Milina nicht bekannt.
Je näher sie dem Ende und damit dem Anbeginn der Zeit kamen, desto skurriler wurden die Wandgemälde. Die abgebildeten Personen sahen ganz anderes aus, als zu heutiger Zeit. Geschöpfe, die wie Fische aussahen und auf vier Beinen liefen, ganz offensichtlich Vorfahren des Volkes der Zora. Auch Vorfahren der Goronen waren zu sehen, doch im Gegensatz zu den eher rundlichen und freundlichen Gesellen von heute, schienen sie früher schlank und unfreundlich gewesen zu sein. Daru sah sich die Gemälde fasziniert an, legte dann aber doch einen Gang zu. Schließlich musste er sich beeilen. Seine Freunde kämpften vermutlich schon gegen Villon und er musste so schnell wie möglich zu ihnen kommen.
Plötzlich stockte Milina vor einem der Gemälde.
„Milina, was ist los ? Wir müssen weiter.“
„Sieh doch mal. Das kann doch nicht sein.“
„Merkwürdig, das sind Lavanchallin. Aszgardt sagte doch, dass er aus einem weit entfernten Land kommt. Wieso sieht man hier in Termina Bilder von ihnen ?“
„Das wüsste ich auch gerne, aber diese Ereignisse müssen tausende von Jahren her sein. Wir sind schließlich schon fast am Ende des Ganges.“
„Vielleicht kamen die Lavanchallin schon früher einmal nach Hyrule. Wir werden einfach Aszgardt fragen, wenn wir wieder bei den Anderen sind.“
Daru und Milina setzten ihren Weg fort und gelangten langsam aber sicher zum Ende des Ganges, wo sie die Antworten auf ihre Fragen erhofften. Am Ende des Gangs erstreckte sich ein gewaltiges Wandgemälde, welches offensichtlich die Entstehung der Welt darstellte.
Die meisten Malereien stellten die drei Göttinnen dar, doch da war noch etwas Anderes. Eine vierte, dunkle Göttin war darauf abgebildet, die wie ein Schatten über den anderen schwebte. In ihren Händen hielt sie drei Gegenstände, von denen Daru ebenfalls noch nie etwas gesehen oder gehört hatte. Der Text darunter, war in althylianischer Schrift verfasst, sodass weder Daru, noch Milina etwas davon entziffern konnte. Daru notierte sich die Schriftzeichen auf einem Stück Pergament und verstaute es anschließend wieder in seinem Rucksack. Dabei stellte er fest, dass sich nur noch eine einzige Flasche vom Wasser des Lebens darin befand. Zuletzt hatte er heimlich zwei der Flaschen in Aszgardts Tasche versteckt. Vermutlich würde er sie brauchen, solange Daru nicht da wäre.
Diese Bilder zeigten ganz deutlich, dass eine weitere Göttin, neben Nayru, Farore und Din gab, doch was hatte es mit ihr auf sich ? Die Bilder sagten darüber nicht sehr viel aus darüber, ob sie wirklich böse war. Vermutlich würden nur die Inschriften ihnen weiterhelfen.
„Was nun, Daru ?“
„Hm, als ich damals mit Doran hier war, kamen wir von der Halle der Erkenntnis aus, in die Halle der Weisen. Vielleicht sind die Geister der Weisen ja noch dort. Wir sollten es auf jeden Fall versuchen. Die Weisen können uns sicher weiterhelfen.“
Die Halle der Erkenntnis lag im Norden der Haupthalle. Dort hatte vor einiger Zeit ein langer Kampf zwischen den beiden Goronen-Brüdern und dem geist des Drachen Volvagia stattgefunden und immer noch herrschte eine beängstigende Atmosphäre in der großen Halle.
In der Mitte der Halle leuchtete das Portal auf, welches in die Halle der Weisen führte, einem heiligen Ort, inmitten des goldenen Reiches. Daru und Milina durchschritten das Portal und erreichten die Halle der Weisen, doch hier war es vollkommen leer. Überall lagen Trümmer.
Spuren eines Kampfes waren überall zu sehen. Kein Zweifel, dass dies Villons Werk war.
Von den Weisen war keine Spur. Villon hatte sie zwar alle getötet, doch wusste Daru ja, dass man die Weisen nicht einfach so töten konnte. Sie würden als Geister weiter existieren, solange bis das Böse, was sie auf dieser Welt festhielt, verschwunden war.
„Du bist also zurück gekommen.“
Daru drehte sich um und sah den Geist von Darunia, seinem Urgroßvater.
„Wo sind die Anderen ?“
„Sie haben sich zurückgezogen. Die Schatten sind bereits ins goldene Reich vorgedrungen und es war selbst für uns Geister zu gefährlich. Ich habe hier gewartet, weil ich wusste, dass du noch einmal zurückkehren würdest. In dir steckt der Mut deiner Vorfahren. Schon mein Vater war ein tapferer Krieger, aber ich fürchte du hast keine Zeit, dir alte Geschichten anzuhören. Die Zeit drängt. Die Krieger des Lichts kämpfen bereits gegen Villon. Du musst bald zu ihnen zurückkehren und ihnen helfen.“
„Ich weiß, aber es gibt noch soviel, was ich vorher wissen muss.“
„Ich werde versuchen, deine Fragen bestmöglich zu beantworten.“
„Zuerst einmal, wer ist Katharis ? Ist sie wirklich eine dunkle Göttin ?“
„Katharis...hm...tut mir Leid, aber davon habe ich noch nie gehört.“
„Daru, zeig ihm das Pergament.“
Daru zog das Pergament aus seinem Rucksack, auf dem er die Inschrift aufgezeichnet hatte und zeigte sie seinem Urgroßvater.
„Hmm sehr interessant. Woher hast du das ?“
„Wir haben das in der Halle der Vergangenheit gefunden. auf dem Gemälde war auch eine vierte Göttin und drei Gegenstände zu sehen. Du kannst es also lesen ?“
„Ja. Es bestätigt, dass Katharis eine dunkle Göttin ist. Laut dieser Legende, erschienen bei der Erschaffung dieser Welt, vier Göttinnen, Din, Farore, Nayru und Katharis. Während die bekannten drei Göttinnen Mut, Wissen und Kraft in unsere Welt brachten, brachte Nayru nur Zorn und Zerstörung. Als die Göttinnen schließlich gen Eden zogen und das Triforce als Zeichen ihrer Macht zurückließen, lehnte sich Katharis gegen ihr Schwestern auf. Nur mit vereinten Kräften, konnte sie aufgehalten werden. Es heißt auch, dass die Göttinnen noch drei Artefakte hinterließen. Ich weiß leider nicht, ob da was dran ist. ich habe vorher noch nie davon gehört."
„Dann ist Katharis also nun zurück und Villon ist wirklich nur eine Marionette.“
„So scheint es.“
„Wir müssen sofort zu den Anderen und ihnen helfen.“
„Wenn ihr diesem Weg folgt, dann gelangt ihr zu einem Portal, welches euch an jeden Ort in Hyrule bringen kann, aber seid vorsichtig. Villons Einfluss ist auch hier zu spüren. Es könnte durchaus gefährlich werden.“
„Wir werden auf uns aufpassen, aber ein paar Kleinigkeiten wüsste ich noch gerne. Mein Schwert hat die Kraft der erde durch das Masterschwert erhalten, aber soviel ich weiß, gibt es keinen Erdtempel. Für alle anderen Elemente gab es jeweils einen Tempel. Warum bekam ich das Element der Erde ? Stattdessen wurde das Element der Geister nicht vergeben.“
„Ich habe da eine Vermutung. Das Element der Geister ruht noch bei Villon, darum erhielt es keiner. Was das Erdelement angeht, so bin ich mir nicht sicher. Man erzählt sich, dass es vor tausenden Jahren einst acht Weisen gab, jedoch verschwand der Weise der Erde irgendwann, mitsamt seinen Volk. Es ist nur eine alte Geschichte. Niemand weiß, was daran wahr ist.“
Geändert von Eisbaer (21.01.2006 um 13:33 Uhr)
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