Es war kalt und sie fror. Yuki zitterte am ganzen Körper und hielt sich die Wunde. Es war Nacht und es regnete und sie kauerte liegend neben der Mauer. Sie war sich sicher, dass jetzt alles vorbei war. Eine Träne rannte ihrer Wange hinunter. Sie hatte versagt und alles wird schlecht enden und jetzt wollte sie garantiert nicht sterben! Waren es Minuten, Stunden, oder gar nur Sekunden die sie dort lag? Sie wusste es nicht. Da waren plötzlich Schritte, die in ihrer Richtung durch das Wasser hallten. Ihre wurde schwarz vor Augen und konnte sich nicht mehr bewegen. War das Hilfe? Oder kam er wieder um ihr den Gnadenstoß zu verpassen?
???: Hey! Verdammt noch mal...
Die Schritte wurden schneller und Yuki mühte sich die Augen zu öffnen und sah in ein warmes, freundliches, aber auch panisches Gesicht eines jungen Mannes. Ihr wurde wieder schwarz vor ihren Augen und die Stimme war seltsam fern...
???: Ich helfe dir. Halte durch, bitte!
-_-Stille...

Langsam öffnete sie ihre Augen wieder. Wo war sie denn? Alles tat ihr weh. Sie drehte ihren Kopf und sah den jungen Mann wieder, der neben ihr auf einem Holzstuhl saß.
???: Du warst lange weg...
Mit matter Stimme versuchte sie es so gut es geht zu antworten.
Yuki: Wo bin ich?
???: Ich habe dich in den Gasthof gebracht. Weißt du eigentlich, dass du viel Glück hattest? Du bist richtig zäh am Leben gehangen.
Yuki: Wie lange war ich weg?
???: An die 36 Stunden.
Sie versuchte sich aufzurichten und aufzustehen, aber ein zu großer Schmerz in der Magengegend übermannte sie. Der junge Mann stand auf und hielt sie hilfreich fest damit sie nicht plump wie ein Stein wieder ins Bett fiel.
???: Lass das! Du musst noch ein paar Tage ausspannen.
Yuki: Die paar Tage habe ich aber nicht...
???: Keine Widerrede! Ich hole dir etwas zu essen.
Yuki: Warte... Wer bist du eigentlich?
???: Nenn mich einfach Tiran.
Yuki: OK,... ich heiße Yuki.
Er lächelte sie freundlich an.
Tiran: Yuki du hast einen schönen Namen und jetzt hole ich dir eine Warme Mahlzeit.
Sie dachte, dass er ein recht netter Kerl ist. Hoffentlich hatte er keine Hintergedanken.

Wenig später kam er mit einer Schüssel voller warmer Gemüsesuppe wieder. Setzte sich neben Yuki auf das Bett beugte sich etwas vor nahm einen Löffel voll und puste daran und hielt ihn Yuki vor den Mund.
Tiran: Mit besten Empfehlungen des Wirten.
Yuki: Moment... Du bist so freundlich. Falls du Hintergedanken hast, ich...
Tiran: *lachend* Nein habe ich nicht. Aber ganz ehrlich. Was wäre ich für ein Bewohner Hyrules wenn ich keinem netten Mädchen wie dir helfen würde? Und jetzt sag „A“!
Yuki machte wie befohlen und schluckte die warme Suppe runter. Es tat ihr richtig gut. Irgendwie war es auch mal etwas anderes einfach „gefüttert“ zu werden. Sie aß die ganze Suppe aus, weil sie wieder zu Kräften kommen wollte. Jetzt konnte sie viel kraftvoller Reden und auch etwas besser bewegen, aber sie blieb still liegen. Tiran saß noch immer neben ihr auf dem Bett.

Yuki: Sag mal musst du nicht nach Hause?
Tiran: Naja eigentlich... Meine bleibe wurde vor einigen Tagen zerstört. Ich habe jetzt kein zu Hause mehr.
Yuki: Mir geht es genau so.
Tiran: Echt? *begeistert* Du kommst auch aus Hyrule?
Sie musste jetzt nachdenken... Was sollte sie ihm jetzt sagen? Alles außer die Wahrheit, dachte sie sich...
Yuki: Ja...
Tiran: Also ich habe dich zuvor hier noch nie gesehen.
Yuki: Naja ich bin vor kurzem nach Hyrule gezogen.
Tiran: Ach so!
Yuki: Warum warst du eigentlich beim Tempel?
Tiran: Naja. Nach dem die Monster alles verwüsteten, habe ich jetzt nichts mehr und daher bin ich hingegangen um nachzusehen ob ich irgendetwas brauchbares finde und dann habe ich dich dort liegen gesehen. Warum warst du eigentlich verletzt?
Yuki: Das war mein Bruder.
Tiran: WAS? Dein Bruder? Habt ihr etwa gekämpft?
Yuki: Ja, aber das ist eine längere Geschichte.
Ihm hätte diese Geschichte wirklich interessiert, aber er spürte, dass er nicht näher fragen sollte. Yuki hatte immerhin viel mitgemacht. Die beiden unterhielten sich noch so gut es geht. Yuki fragte immer wieder nach den letzten Geschehnisse in Hyrule und Tiran antwortete darauf so gut er konnte. Ihm war klar, dass sie vorhin gelogen hatte, weil sie angeblich aus Hyrule kam und nach den Geschehnissen genau nachfragte, aber das war ihm eigentlich egal, weil er froh war, dass sie die schwerer Verletzung überlebt hatte. Sie war froh und gefiel es, dass er nicht nachfragte nach ihrem Bruder und ihre Geheimnisse akzeptierte. So einen Menschen findet man nicht oft, dachte sie.