-
Krieger
Die Klinge von Alukaths Schwert sauste durch die Luft und schlug hart gegen die Schulter von einer der Statuen. Ohne Wirkung. Nicht einmal ein Kratzer!
Die Statue holte mit ihrer schweren Faust aus, doch Alukath sprang schnell nach hinten und wich dem Faustschlag aus. Hart stieß er gegen Darus Rücken.
“Tschuldige, Daru”, rief er gegen das Kampfgelärme an und umklammerte den Griff seines Schwertes fester.
“Versuch möglichst die selbe Stelle zu treffen, dann wirkt das mehr”, war die Antwort des Goronen, während er einer der Statuen gegen die harte Wange schlug.
Ein paar Steinsplitter flogen, jedoch blieb das steinerne Monster aufrecht stehen.
“Verdammt”, fluchte Daru und riss Alukath mit sich runter, als die Statue vor ihnen in die Luft schlug.
Etwas weiter entfernt sprang ein kleiner Deku mit einer großen Narbe auf den Statuen herum und bearbeitete sie immer wieder mit seinem Blatt.
Ebenfalls wirkungslos, wie Tupan feststellte, dennoch gab er nicht auf.
“Sie müssen zu besiegen sein. Alles hat ein Ende!”, schalt er sich innerlich und holte abermals mit seinem Blatt aus. Dennoch war er nicht schnell genug und sein Gegner beförderte ihn mit einem lässigen Schlag mehrere Meter weit.
Auch, als Tupan bereits auf dem Boden ankam schlitterte er noch ein Stücken, bis er vollends liegen blieb. Schon kam die Statue hinterher, mit einem beachtlichen Tempo.
In kürzester Zeit hatte sie sich vor ihm aufgebaut und hob den Fuß, um Tupan in die Erde zu treten. Im letzten Moment warf Tupan sich zur Seite und Staub und Dreck wurde aufgewirbelt, als der steinerne Fuß tief in die Erde gerammt wurde.
“Das war knapp”, keuchte Tupan und hob sein Blatt vor sein Gesicht. Dann sprang er mit einem Satz auf die Schulter der Statue und schlug feste mit seiner Waffe zu.
Was hatte er erwartet? Dass sein Gegner endlich auseinander fiel? Wahrscheinlich nicht, denn es tat sich immer noch nichts. Als er den Kopf hob entdeckte er Aszgardt der gerade einem Schlag seines Gegners auswich und selber mit der Faust ausgeholt hatte. Der Händler kämpfte erstaunlich geschickt, hatte Tupan im Laufe der Zeit festgestellt und außerdem schnell.
Aszgardts Schlag hatte keinerlei Auswirkung und so griff er unter seinen Umhang und holte zwei Messer hervor. Er duckte sich unter dem Arm der Statue weg und schlug zu. Die Messer verursachten einen kleinen Kratzer, mehr jedoch nicht und Aszgardt hätte freiwillig seine Ware geschluckt, wenn dies seinen Gegner beeindruckt hätte. So konnte er nur mit den Zähnen knirschen, als die Statue abermals zum Schlag ausholte. Rasch duckte er sich, jedoch konnte er dem Tritt nicht mehr ausweichen, der ihn nun in der Magengegend traf. Er wurde in die Luft geschleudert und kam hart mit dem Kopf voraus auf dem Boden auf. Vielleicht waren die Häuser der Stadt Hyrule schön, doch manchmal nervten sie Aszgardt, besonders jetzt, wo er mit voller Wucht mit dem Rücken gegen eine Hauswand knallte und an ihr herunterrutschte.
Die Statue richtete sich wieder auf und marschierte auf ihn zu, während sie die Hand wieder zur Faust geballt hatte.
Gerade wollte sie zum Finalschlag ausholen, als sie selbst von einem Faustschlag getroffen wurde, was ihr für einen Moment die Sicht nahm. Kiro rieb sich die Knöchel, die furchtbar schmerzten und schüttelte leicht die rechte Hand.
“Gehen die eigentlich nie kaputt?”, fragte er eher sich selbst, als Aszgardt, der sich mittlerweile wieder aufgerichtet hatte. Er seufzte und rieb sich den Kopf, der nicht minder wehtat wie der Rest seines Körpers.
“Ich denke schon, nur eben nicht so schnell”, erwiderte er trotzdem und fing an in seiner Tasche zu wühlen. Er holte eine kleine Schriftrolle raus und löste vorsichtig den Verschluss. Danach breitete er sie auf dem Boden aus und sprach ein paar magische Worte. Mit einer raschen Bewegung drückte er seine rechte Hand auf einen Kreis, der von Runen umgeben war und im nächsten Moment schossen mehrere Wurzeln aus dem Boden auf die Statue zu.
Es gab ein Krachen, Staub wirbelte auf und Kiro und Aszgardt hielten die Luft an.
Als sich der Staub ein wenig gelegt hatte trat die Statue, etwas mitgenommen aussehend, dennoch mit allen Körperteilen, aus der Mitte eines Gewirres aus Wurzeln heraus und starrte die beiden mit ihren kalten Augen an.
Beide stießen die Luft gleichzeitig genervt aus und standen für ein paar Sekunden noch etwas ratlos vor der Hauswand. Aszgardt richtete sich langsam wieder auf und zog abermals ein paar Messer hervor.
Kiro sah die Statue nachdenklich an, dann packte auch er sein Schwert und stürmte auf seinen Gegner zu.
Wieder etwas weiter versuchte ein jüngerer Zora den Schlag einer Statue abzuwehren. Das klappte auch, trotzdem wurde Mika über den Boden geschoben, obwohl er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen sein Schwert stützte.
Schweißperlen rannen an seiner blassen Haut herunter, als er sein Schwert wegzog und zur Seite trat. Sein Gegner stolperte ein wenig vorwärts, fiel jedoch nicht, wie Mika bedauernd feststellte.
Überall an ihm klebte bereits der Staub des Kampfes und trotzdem waren sie kein Stück weiter gekommen.
“NICHT TRÄUMEN, KÄMPFEN!!”, keifte seine innere Stimme und ging bereits die Wände hoch.
Mika hob sein Schwert über seinen Kopf und stützte sich vom Boden ab, während er auf seinen Gegner zusprang. Im letzten Moment ließ er die Klinge niedersausen und die scharfe Kante krachte gegen den Stein. Ohne Wirkung.
Sein Atme flog und seine Hände zitterten, als er den Griff verstärkte. Sein Handgelenk fühlte sich schon völlig kraftlos an.
Wie lange würde er das noch aushalten? Wie lange würden SIE das noch aushalten? Sie kämpften nun seit geraumer Zeit gegen die scheinbar unbesiegbaren Gegner. Er hörte einen Aufschrei und im nächsten Moment knallte etwas hart in seinen Rücken. Mika rutschte mit der Klinge ab und die Statue nutze diesen Moment und verpasste ihm einen Kinnhaken. Mika wurde in die Luft gehoben und knallte schließlich neben dem schwer atmenden Leo.
Eine Seite von Leos Gesicht war ziemlich blau, demnach zu Folge hatte wohl auch er einen Faustschlag abbekommen.
Mika rappelte sich hoch und stellte sich vor Leo, während er sein Schwert leicht schräg vor sich ausgestreckt hatte und den Schmerz, der sich in seinem Kiefer breit gemacht hatte ignorierte.
Seine Knie zitterten, dennoch blieb er krampfhaft stehen. Weiter hinter sich hörte er das Kampfgeschrei von Rabe und Vira, die Seite an Seite gegen zwei Statuen kämpften. Rabe schoss einen geformten Feuerball ab, während Vira dem Tritt einer Statue auswich.
Mika versuchte sich zu konzentrieren. Er versuchte den Lärm zu vergessen, der um ihn waltete. Versuchte alle Bewegungen, die er aus den Augenwinkeln wahrnahm zu vergessen. Versuchte sich nur auf das Rauschen des Wassers unter ihm zu konzentrieren. Dann formte er ein Bild in seinen Gedanken und in der nächsten Sekunde brach eine gewaltige Wasserwoge durch die Erde und formte sich zu einem Drachenkopf, der sich drohend vor der Statue aufbaute. Mika kratzte seinen letzten Konzentrationsfunken zusammen und ließ den Drachenkopf auf die Statue zurasen. Jedoch wich sie im letzten Moment aus, trotzdem wurde der Arm getroffen. Ein wenig bröckelte von der rechten Seite ab, dennoch nicht genug.
Mika seufzte.
Im nächsten Moment griff die Statue an und holte mit der Faust aus. Mika blockte den Schlag und drückte mit aller Kraft gegen sein Schwert. Die Klinge zitterte unter dem Druck, hielt jedoch Stand.
Diesmal war es jedoch die Statue, die zur Seite auswich und Mika stolperte nach vorne. Hart rammte ihm die Statue ihr Knie in die Magengegend und beförderte ihn schließlich mit einem Schlag gegen Stirn ans andere Ende des Vorplatzes.
Mika knallte gegen einen Baum und rutschte daran bewusstlos herunter.
In diesem Moment öffneten sich flackernd Leos Augenlider und mit einem Stöhnen setzte sich der Kokiri langsam auf. Er hielt sich den Kopf und sah sich mit verschwommenem Blick um. Er blinzelte ein paar mal, um deutlicher sehen zu können. Gerade rechtzeitig, um noch ausweichen zu können, da in diesem Moment die Faust der Statute, die vorher schon Mika den Rest gegeben hatte knapp neben ihm niedersauste und ein riesiges Loch in die Erde schlug. Leo hechtete zur Seite und sprang auf die Füße. Er griff in seine Tasche, fand jedoch keine Feenschleuder, nur ein paar gegen diese Monster unwirksamen Dekunüsse.
“Ein Versuch ist es wert”, dachte er und knallte eine der Nüsse auf den Boden vor ihm.
Es gab einen Lichtblitz und für einen Moment sah die Statue nichts mehr. Allmählich waren wieder normale Umrisse zu erkennen, jedoch kein Leo. Für einen Moment sah sich die Statue um, im nächsten bekam es einen Stein gegen den Kopf geworfen. Sie drehte sich in die Richtung, als auch schon-Pock!-eine zweite ihren steinernen Schädel traf. Leo stand, die Arme voller Steine, einige Schritte entfernt und bewarf seinen Gegner mit den Steinen.
Leo wusste, dass dies eher unwirksam war, doch momentan hatte er keine Zeit um seine Feenschleuder zu suchen.
Alukath schaffte einen tiefen Schnitt in der Brust einer Statue, die schien jedoch kein bisschen beeindruckt. Unbeirrt wollte sie zuschlagen, jedoch schoss eine große Faust wie aus dem Nichts hervor und ließ die Statue ein wenig zur Seite taumeln, Schaden richtete der Schlag jedoch keinen an.
“Alukath! Mika!”, rief Daru gegen den Lärm an und deutete auf den jungen Zora, der in seiner Bewusstlosigkeit der Statue, die auf ihn zumarschierte schutzlos ausgeliefert war.
Alukath hob sein Schwert und rannte mit lautem Geschrei auf die Statue zu. Die Klinge schlug gegen die Schulter, ohne Schaden anzurichten. Alukath warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf seinen Gegner und stieß ihn von Mika weg. Die Statue stolperte ein wenig nach hinten und rang noch einen Moment um ihr Gleichgewicht, dann stürzte sie zu Boden und blieb dort wie eine Schildkröte auf ihrem Panzer liegen. Alukath nutzte diese Chance und rannte zu Mika rüber, der unbewegt am Baum lehnte, die Klinge lag schlaff in seiner rechten Hand.
“Mika!” Alukath fiel neben Mika auf die Knie und packte ihn an den Schultern. Ein dünnes Rinnsal Blut lief an seinem Mundwinkel zum Kinn, doch schien ihm ansonsten nichts zu fehlen. Beruhigt ließ Alukath Mika wieder gegen den Baum gleiten und nahm sein Schwert auf.
Daru wollte gerade eine Statue mit seinem eigenen Schwert bearbeiten, als dieses aufleuchte und sein Splitter herauskam. Daru musterte ihn fragend, es schien, als würde er in die Richtung von Alukath zeigen, der sich nun wieder aufrichtete und gegen die Statuen kämpfte, die versuchten an Mika ranzukommen.
“Wa...”, machte Daru. War es möglich? War Alukath... Nein, der Splitter hätte doch sicher früher auf ihn reagiert!
Trotzdem trat er auf den Zora zu, während er einer weiteren Statue einen starken Schlag gegen die Brust verpasste.
“Alukath”, rief er.
Alukath drehte dem Goronen sein bleiches Gesicht zu und sah fragend auf den Splitter.
Daru wusste nicht wie er anfangen sollte. So übergab er Alukath den zweiten Splitter mit den Worten: “Du wirst ihn wahrscheinlich brauchen.”
Alukath sah ihn mit noch fragenderem Blick an, bekam jedoch nur ein Schulterzucken. Wie bestellt und nicht abgeholt stand der Zora nun da und sah abwechselnd vom Splitter zu Daru und wieder zurück.
Der Splitter, den er in der Hand hielt, leuchtete stark.
“Was soll ich jetzt damit?”, fragte er sich innerlich, bekam jedoch keine Antwort.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln