Aszgardt hatte auf einmal ein ganz ungutes Gefühl in der Magengegend. Er hatte das Gefühl, dass ihn jemand beobachtete. Nur selten hatte er das bedrängende Gefühl und es gefiel ihm überhaupt nicht. Er drehte sich langsam um und schaute in einen leeren Raum, doch konnte er nichts Ungewöhnliches erblicken. Ihm schlug aber andererseits ein kalter Wind ins Gesicht und fast zur gleichen Zeit wurde sein Gefühl noch verstärkt. Irgendetwas lauerte hinter der Ecke und er wusste nicht, was es war. Egal, was es war, er würde diesen Jemand die Stirn bieten. Jetzt tauchte ein düsterer nebelhafter Schatten auf. Der Schatten schwebte langsam auf den Händler zu und immer mehr formten sich die Konturen der Gestalt. Dazu breitete sich noch ein unheilvoller Bodennebel aus, welcher die Füße von dem Lavanchallin in sich verschlang, als würde er in Wasser stehen. Jetzt konnte Aszgardt langsam erkennen, wer es war, der auf ihn zuschritt und kaum wurde ihm bewusst, wer nun ihm gegenüberstand, brodelte in ihm die Wut auf.
„Wieso rege ich mich auf? Der ist sowieso nicht echt!“
sagte er forsch und versuchte sich seinen größten Gegner wegzudenken. Doch egal wie stark er sich konzentrierte und an was er dachte. Sein am meisten gehasster Artgenosse verschwand nicht.
„Du brauchst dich nicht anzustrengen. Ich bin echt. Ich verfolge dich schon seid langem und ich habe so lange auf den Tag gewartet bist du in die Traumwelt kommst. Jetzt ist es endlich soweit.“

Mit einem diabolischen Lachen untermalte er seine Vorstellung. Aszgardt wiederum schaute sein Gegenüber verwundert an. War er wirklich echt? Ja er musste echt sein, sonnst würde er nicht so klar vor ihm stehen. Langsam erhob der Händler seine Stimme und tiefster Hass war aus seinen Worten zu entnehmen.
„Was suchst du hier?“
fragte Aszgardt ihn und schrie ihn fast schon an. Doch schnell änderte er seinen Gedankengang.
„Ach ist auch egal. Dich habe ich so lange gesucht! Ich bin richtig froh, dich hier zu sehen!“
Der schwarze Lavanchallin lachte erneut sein diabolisches Gelächter.
„Was ich hier suche? Das wirst du bald genug erfahren und es freut auch mich dich zu sehen. Dazu erfreut es mich noch mehr, dass du mich so sehr zu mögen scheinst.“
„Genug Darknassus! Mit einem Mörder rede ich nicht länger! Stirb! Stirb so langsam und elendiglich, wie du getötet hast!“
schrie der Händler sein Gegenüber entgegen und balle seine Fäuste. Zur gleichen Zeit wurde der Nebel mit einer Schockwelle vertrieben. Klauen formten sich auf dem Händerücken von Aszgardt. Klauen die in einem zwielichtigen Glanz erstrahlen. Mit einem kräftigen Sprung stieß er sich von Boden ab und steuerte wahnsinnig schnell auf Darknassus zu. Viel schneller als sich jemals ein Lavanchallin normal hätte bewegen können. Der Händler schlug auf Darknassus ein und jedes Mal, als er seinen Körper traf, wurde eine gewaltige feurige Explosion frei. Schneller, als das Hämmern eines Spechtes, schlug der silberne Lavanchallin auf den Gegner ein und schleuderte ihn immer mehr zurück. Doch Darknassus machte keine Anstalten sich zu wehren und sein Körper zeigte auch nicht die geringsten Anzeichen einer Verletzung.

Aszgardt sprang in die Luft und eine Lichtkugel erschien in seiner rechten Hand. Kaum war die Kugel innerhalb eines Augenblicks geformt, schlug er mit dieser Faust auf den Boden vor dem schwarzen Lavanchallin auf. Eine mächtige Schockwelle wurde frei, die zugleich das harte Pflaster des Raumes zerfetzte. Darknassus wiederum lies auch diese Attacke unbeeindruckt links liegen und sprang in die Luft. So wie es der Händler erwartet hatte, sprang er ihm nach und schlug noch einmal in seine Magengegend. Der Schlag wurde von einem lauten Ruf eines Drachen begleitet und zur gleichen Zeit bildete sich aus Feuer ein Drachenkopf und verstärkte den Schlag noch um ein vielfaches. Die Kampftunika von dem schwarzen Lavanchallin wurde verkohlt und zerfetzt. Mit einem weiteren explosiven Schlag schickte Aszgardt seinen Gegner durch die Decke des Raumes aufs Dach der Zitadelle. Der Aufschlag von Darknassus zersplitterte die Decke und gab dem hellen Sonnenlicht den Weg frei, welches sich sofort durch das Loch bahnte. Sofort folgte der silberne Lavanchallin ihm mit ein paar kräftigen Flügelschlägen. Doch kaum war er auf dem Dach angekommen, musste er mit ansehen wie die Kleidung seines Gegners wieder zusammensetzte und sein Körper keinen einzigen Kratzer aufwies. Mit einem blassen lächeln und mit stark rot leuchtenden Augen schaute er Aszgardt an.
„Nicht schlecht mein Schüler. Jetzt kämpfen wir für Fortgeschrittene! Du vergisst: Die Zeit kann man hier ebenfalls manipulieren.“
mit den letzten Worten tauchte vor dem Händler ein Schatten, der nicht mal länger als ein Augenzwinkern erschien, auf. Kurze Zeit später bekam der Händler einen unglaublich harten Schlag in sein Gesicht. Doch als er den Schlag spürte tauchten schon weitere solche Schatten auf und unerträgliche Schmerzen durchpflügen den Körper von Aszgardt. Er wusste gar nicht wie ihm geschah. Schneller als er es wahrnehmen konnte und schmerzhafter, als er es sich vorstellen konnte, wurde er durch die Gegend geschlagen. Blut spritze durch die Gegend und er hätte schwören können, mit jedem weiteren Schlag würde ein Stück Fleisch von seinem Körper gerissen werden.

Ein kurze Muskelanspannung lies sein Auge zittern und plötzlich hörten die Schläge auf. Es war so, als hätte die Zeit vergessen weiterzulaufen und genau dies war auch der Fall. Der Händler hatte die Lektion verstanden. In dieser Welt durfte man sich nicht mal auf die Zeit verlassen. Die unzähligen Wunden, welchen den Körper von ihm zierten, verschwanden nun auch wie von Geisterhand und auch sein Gegner Darknassus stand vor ihm wir zur Salzsäule erstart. Nun Schlug Aszgardt erneut mit einer unglaublichen Wucht zu und lies beim Aufschlag die Zeit weiterlaufen. Mit einer unglaublichen Wucht wurde der schwarze Lavanchallin über das Dach geschleudert und zerpflüge das Gerüst aus Ziegeln unter sich. Doch nun verschwand er und tauchte kurze Zeit später erneut auf.
„Nicht schlecht. Ich glaube du bist bereit für die Meisterlektion! Denn so wird der Kampf ewig weitergehen.“
Jetzt schoss eine geisterähnliche Gestalt auf Aszgardt zu und Schlug durch seinen Körper hindurch und stand dann hinter ihm, als wäre nichts gewesen. Doch jetzt bemerkte der Händler eine kaum sichtbare Verbindung zwischen Darknassus seinem Geist hinter ihm und kaum bemerkte er das, schoss der Körper auch schon mit einer kaum wahrnehmbaren Geschwindigkeit hinterher und schlug ebenfalls durch seinen Körper hindurch. Ein unglaublich schmerzhaftes Gefühl durchflutete Aszgardt, als würde man versuchen, seine Seele aus seinem Körper zu reißen. Doch dieses unglaublich schmerzhafte Gefühl bewahrheite sich in der Tat. Denn von einer Sekunde auf die andere, befand er sich in den Armen von Darknassus selbst und er konnte sehen wie hinter ihm sein eigener Körper zusammenklappte.
„Die Kunst jemanden mit seiner eigenen Seele die Seele des Gegners zu entreißen und sich seinem Körper zu bemächtigen! Die Kunst die einem Toden zur Verfügung steht!“
Nach den letzten Worten erschien wieder die geisterhafte Gestalt und verschwand danach in dem Körper von Aszgardt. Mit diesem unterfangen klappte nun der schwarze Lavanchallin ebenfalls zusammen und lockerte den Griff der Seele von dem Händler.

Nun stand der silberne Lavanchallin langsam auf und mustere seinen neuen Körper.
„Ja, dieser Geist besitzt fast keine Emotion und viel Hass. Ich bin stolz auf mein Werk.“
sagte Aszgardt Körper zufrieden und blickte zu der Seele von Aszgardt hinüber.
„Ich glaube ich bin dir eine Erklärung schuldig. Ein kleines Dankeschön, dass du es mir so einfach gemacht hast. Deinen Geist und somit deinen Körper zu bekommen.“
Die Händler wollte etwas sagen, doch kein Wort verließen seine seelischen Lippen.

„Du wolltest mich töten nicht war? Was ist, wenn ich dir jetzt sage, dass deine ganze Reise sinnlos war? Denn ich war bereits schon tot! Einen Tag danach, als ich dir deine Angst und all deine Liebe genommen habe, bin ich gestorben, weil mein alter Körper zu alt wurde. Es war an der Zeit sich einen neuen zu suchen und du warst der richtige dafür. Doch ich kann nur den Körper nehmen, wenn mein Opfer in die Traumwelt geht, dass du früher oder später sowieso gemacht hättest. Warum, wirst du aber nicht erfahren. Doch weil derjenige der in die Traumwelt geht nicht seinen Körper mitnimmt, muss ich seinen Geist mit Gewalt hohlen und nur jene die keine Emotionen haben, ausgenommen ist der Hass, kann ich diesen Geist besetzten. Deswegen habe ich dir so viel Leid zugefügt und dir das genommen, was du am meiste geliebt hast und wovor du solche Angst hattest, es zu verlieren. Tröste dich aber. Deine letzte Aufgabe werde ich wohl oder übel erfüllen. Denn Villon ist selbst für meine Pläne im Weg, lebt wohl und achja, wenn du deine armen Geliebten wieder sehen willst, muss ich dich leider enttäuschen. Denn ohne Geist, hast du keinen Wegzoll für Himmel und Hölle und somit wirst du für Ewig hier gefangen sein. Mach es dir gemütlich. Vielleicht schaffst du es ja mit meinem alten Geist einen neuen Körper zu bekommen oder du bezahlst damit den Eintritt in die Hölle, damit du wenigstens ein bisschen Gesellschaft hast. Meinen jetzigen Geist und Körper werde ich wohl nicht mehr so schnell hergeben. So, nun verabschiede ich mich langsam und wie man so schön sagt. Man sieht sich.“

Mit einem weitern diabolischem Lachen, wie es Aszgardt zuvor nie hinbekommen hatte, wandte er sich ab.