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Ritter
Aszgardt, Daru und Rabe gingen durch die zerstörten Straßen und an eingestürzten Häusern der Stadt vorbei. Geradewegs auf ein altes großes gespenstisches Gebäude zu. Es war die Zitadelle die all ihren Glanz verloren hatte. Als die drei die Treppen der Stufen emporstiegen warteten die anderen schon bereits auf sie. Somit fand sie die große Gruppe wieder einmal zusammen, nach einer kurzen Begrüßung fing der Lavanchallin an die Gegenstände einzusammeln. Leo schaute öfters mal zu Presea hinüber und schüttelte immer wieder den Kopf, doch das merkte Asgzardt nicht, denn sein Blick viel zuerst auf die beiden Zoras, die argh mitgenommen aussahen. Der Händler stellte mit besorgter Stimme fest.
„Ich scheint ja einige Probleme gehabt zu haben.“
„Du hättest uns sagen sollen, dass die Schlage 10 Meter lang ist und in rudeln jagen!“
Als Aszgardt das von Mika hörte fing er an leicht zu hüsteln und murmelte Leise etwas vor sich hin und beäugte fast zur gleichen Zeit die Schuppen, welche die Zoras mitgebracht hatten.
„Komisch, in meiner Heimat werden die Schlangen nicht so groß. Vielleicht liegt es an dem fruchtbaren Land hier.“
Nach dem Aszgardt alle Gegenstände eingesammelt hatte legte er alle nötigen Zutaten zusammen und wandte sich wieder Gruppe hinzu.
„Bevor ich mit dem Ritual beginne und alle in die Traumwelt versetzte möchte ich euch noch etwas erklären.“
erklärte der Händler und fuhr dann wieder fort.
„In dieser Welt wird alle so sein, wie ihr es euch vorstellt. Zwar werden wir uns in der Zitadelle befinden, doch wird sie vielleicht ganz anders aussehen, als ihr es in Erinnerung habt. Das Aussehen wird unter anderem auch von dem Lebewesen bestimmt, gegen das wir Kämpfen werden aber viel wichtiger ist, zu erklären, dass wir unsere Seelen mitnehmen werden in die Traumwelt. Falls jemand dort sterben sollte, wird sein Körper auch hier sterben. Sterben tut hier genauso wie hier. Falls ihr dort verletzt werdet und daran sterben solltest, ist es aus. Jetzt zum zweiten Teil: Die Stärke dort hängt von euer Vorstellungskraft und unter anderem von euren Wünschen ab. Wünscht oder denkt ihr euch ein mächtiges Schwert in eurer Hand, wird es auch dort erscheinen. Wie stark das Schwert dann in etwa sein wird, hängt von euerer Vorstellungskraft ab und nicht von euerer körperlichen Kraft. Jetzt etwas, was vielleicht am wichtigsten ist, nämlich unser Ziel. Wir werden disen Wächter nicht mit Waffengewalt besiegen können, denn der alleinige Überlebenswunsch von diesem Wächter wäre zu stark! Außerdem wird seine Stärke auch noch von den Menschen, die schon seine Opfer sind verstärkt.“
Mika unterbrach Aszgardt.
„Was sollen wir denn dann machen, wenn wir den Wächter nicht einfach besiegen können?“
„Besiegen können wir ihn vielleicht schon aber dann würden alle Menschen dort sterben und wenn man das weiß ist es sowieso schon unmöglich dieses Ziel zu verfolgen. Denn diese Sorge um die Menschen dort drin, wird uns schwach machen. Außerdem wäre unsere Willenskraft bei weitem nicht mächtig genug, das wäre fast so, als würden wir mit einer Feder versuchen eine Mauer einzureißen. Deswegen sollten wir ein anderes Ziel in Augenschein nehmen! Wir müssen mit dem Wächter reden und ihm sagen, dass es falsch ist, was er dort macht und ihn überreden die Opfer frei zu lassen. Doch wie wir das anstellen, weis ich selber noch nicht so genau und ich glaube, das werden wir nur herausfinden, wenn wir es Versuchen.“
Nach der langen Erzählung hörte der Händler auf zu erzählen und wandte sich den vielen Gegenständen zu und zählte sie noch einmal durch.
„Schuppen einer Seeschlange, Harz von den Sprossen des Yggdrasil, Moos Olainon, schwarze Perlen, Seelenkraut, Lavagestein, Lavatulmpe… „
Jetzt holte Aszgardt noch ein paar weitere Kräuter aus seinen Beuteln hervor und legte sie dazu. Dann holte er noch eine schwarze Rolle Pergament hervor und entrollte sich vorsichtig. In blutigen roten Lettern standen in einer fremden Sprache ein paar Verse. Als Rabe diese Rolle sah ging er schreckhaft ein paar Schritte zurück und stammelte.
„Das, das ist Schattenmagie. Magie der Dunkelheit. Die gleiche Magie die Villon benützt!“
Leichtes entsetzten machte sich unter den Anwesenden breit. Der Lavanchallin drehte sich um und schaute fragend in die Menge.
„Was ist los?“
„Es wird überhaupt nicht gerne gesehen, wenn Magie der Dunkelheit beschworen wird. Denn sie ist Abgrundtief böse und bringt nichts Gutes!“
sagte Rabe mit leicht angespannter Stimme.
„Magie kann man nicht in gut und böse Unterteilen aber die Personen die es wirken. Sie sind böse oder gut! Lichtmagie kann genauso zu bösen Zwecken eingesetzt werden, sie kann genauso gut Schaden zufügen, sie kann genauso gut den Tod bringen und die Magie der Dunkelheit kann auch Gutes bringen! Ich setzte es ein um die Menschen in der Zitadelle zu retten.“
„Schattenmagie war hier seit Lebzeiten immer böse. Jeder der sich dieser Magierichtung zuschrieb hat nur böses gemacht! Woher kannst du eigentlich Schattenmagie verwenden und wenn wir schon dabei sind, was sind das für Karten die du verwendest?“
Aszgradt schwieg. Er wusste nicht, dass in so fernen Ländern, so viele Vorurteile der dunklen Magie gaben. Doch nach kurzen überlegen hielt er es für doch besser alles über seine Fähigkeiten zu lüften.
„Ich glaube ich erzähle alles. Ich bin ein Lavanchallin, wie ihr schon wisst aber nicht alle tragen Flügel so wie ich. Diejenigen die solche Flügel tragen nennt man Schattenschwingen und ihnen wird eben die Magie der Dunkelheit in die Wiege gelegt. Sie werden auch alle in der dunklen Magie unterrichtet. Ich wurde auch ausgebildet. Doch ich bin nicht besonders Magisch begabt wie zum Beispiel Rabe. Ich kann nur das Schattenelement kontrollieren und durch dieses Element habe ich unter anderem auch Zugriff auf andere Elemente. Unter großer Anstrengung bin ich zwar in der Lage ein Feuer zu entfachen aber wirklich nützlich ist es mir nicht. Die Karten die du erwähnt hast, sind verschiedene Energieströme die in den Karten gebannt sind. In ihnen ist das ganze Wissen von Monster gespeichert die sterben oder das Wissen spezieller Knotenpunkte, wo einst viel Wissen verweilte. Doch ich kann dir versichern, dass ich nichts Böses mit der Magie im Schilde führe. Es gibt auch welche in meinem Volk die sich auch der Lichtmagie und gleichzeitig der Schattenmagie zugeschrieben haben. Außerdem, wir wollen wir sonnst in die Zitadelle kommen, bis jetzt gibt es nur die eine Möglichkeit.“
Rabe schwieg für eine kurze Zeit und sagte dann seine Meinung dazu.
„Der Splitter muss wohl einen Grund gehabt haben, dass er dich ausgesucht hat.“
Aszgardt sagte nichts dazu sondern wandte sich wieder zum Ritual und bereitete alles vor. Er legte fünf der Lavagesteine in im gleichen Abstand nebeneinander und bildete dadurch einen Kreis. Danach nahm er ein kleines Schälchen und mischte das Seelenkraut, Moos, Harz und auch die anderen Kräuter zusammen. Die Schuppen der Seeschlange teilte er nun auf und legte die immer zwischen den Steinen aus erkalteter Lava. Er bettete auf den Schuppe die schwarzen Perlen und träufelte darüber auch noch etwas von dem Harz und ging wieder in die Mitte. Danach schaute er wieder zu der Gruppe hinüber und sprach ein paar ruhige Worte.
„Wer mitkommen will, soll sich in den Kreis setzten. Es wäre aber besser, wenn keine Tiere mitgenommen werden..“
Dabei schaute er besonders Zeus und Presea an.
„Presea nicht verstehen? Ich kommen auch mit, du sehen?“
„Nein, es ist besser wenn du hier bleibst und aufpasst, dass niemand Fremdes in den Kreis tritt, wenn wir drin sitzen. Das würde demjenigen nicht gut bekommen.“
Der kleine Drache legte den Kopf zur Seite und schaute den Händler schief an.
„Bitte…“
Nach der Bitte von Aszgardt sah Presea nun ein, dass es besser wäre doch zu warten. Jetzt gingen auch all die anderen langsam in den Kreis aus Steinen, Schuppen und Perlen und setzten sich im Kreis versammelt um die Mitte. Nun setzte sich auch Lavanchallin ebenfalls in die Reihe und legte das Schälchen in die Mitte. Dann legte er die Lavatulmpe in die Schale und kaum berührte sei das Gemisch, fing es an zu brennen und Hüllte den Kreis in einen Nebel ein. Dazu holte er das schwarze Pergament hervor und las unter Anstrengung die darauf abgebildeten Formeln und beschwor damit das uralte Wissen der Urväter seines Volkes herauf. Eine düstere Energie breitete aus und lies die Sinne schwinden. Jede Silbe lies erschaudern und jedes Wort verwirrte das Hirn. Die Gedanken spielten verrückt und ließen kein klares denken mehr zu. Die Umgebung verzerrte, verschlug Farben und Formen und riss alles in die Dunkelheit. Jeder der sich im Kreis befand verlor nacheinander das Bewusst sein, egal wie stark sie sich zunächst dagegen wehrten. Aszgardt musste große Kräfte aufwenden um die letzten Verse zu sprechen und nicht in die Bewusstlosigkeit zu verschwinden und kaum las er die letzte Silbe, fiel ihm das Pergament aus der Hand und auch er verlor die Besinnung.
Das Ritual riss ihn in die Dunkelheit. Vor ihm breitete sich ein Meer aus vielen Farben aus. Lichter schwirrten umher und schmerzen in den Augen. Doch nun langsam setzte sich alles zusammen: Farbpigment für Farbpigment und Licht für Licht. Jetzt bildeten sich Wände und andere Formen und zeichneten die ersten Umrisse eines Raumes. Bunte Fenster setzten sich in die noch nicht fertig geformten Wände und lange Bänke formten sich um den Händler. Immer mehr wich das Wirr war und setzte auch die letzten Steine zusammen.
„Das ist also die Traumwelt. Ich hatte sie mir doch ein wenig anders vorgestellt. Bisschen zu geordnet.“
murmelte Aszgardt vor sich hin und kaum dachte er den Gedankengang zu ende, verformte sich die Umgebung erneut. Die Fenster flogen wild durch die Gegend und die Wände wurden in die Länge gezogen. Die Bänke verformten sich zu Labyrinthen und Schossen meterweit in die Höhe. Der Lavanchallin schreckte zurück und wollte die Augen schließen. Doch seine Umgebung konnte er trotz geschlossener Augen immer noch wahrnehmen.
„Ganz ruhig. Die Traumwelt ist so, wie man sie sich Vorstellt… genau… feste Wände fester Boden.“
Der Händler konzentrierte sich auf seine Vorstellung des Innenlebens der Zitadelle und verdrängte den Wirrwarr aus seinem Kopf. Die Wände formten sich langsam wieder zurück und die Bänke nahmen wieder ihre Gestalt an.
Geändert von Teana (23.11.2005 um 11:10 Uhr)
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