Aszgardt saß noch unten im Gasthaus und verbrachte den Abend noch mit dem einen oder anderen Handeln. Das Gasthaus war nicht besonders groß aber es war recht belebt und machte eine nette, freundliche und lustige Stimmung. Hin und wieder hing der eine oder andere mit hochroter Nase halb über den Tresen, weil er mal wieder zu tief in den Krug gekuckt hat und trällerte ein Lied vor sich hin. Auch andere Abenteurer versammelt sich hier, die ihre mutigen Geschichten erzählten, wobei manche sich eher wie ein Ausflug in den nächsten Wald anhörten. Jedenfalls zog Aszgardt viele neugierige Blicke auf sich. Denn nicht jeden Tag sah man ein so fremdartiges Wesen in so einer Gaststätte. Der kleine Drache Presea saß die ganze Zeit entweder auf der Schulter des Händlers oder wuselte aufgeregt um den Tisch oder manchmal sogar auf dem Tisch herum. Der Lavanchallin konnte relativ gut handeln. Der wurde so manche Sachen los, denen er den Piraten abgenommen hatte. Auch den Hammer, welchen er von Krio bekam, wurde er für eine stattliche Summe verkauft. Für viel mehr als der Trank wert gewesen wäre, den er dafür eingetauscht hatte. Aszgardt verkaufte aber nicht nur bloß, sondern kaufte auch etwas ein. Unter anderem Zutaten für spezielle Tränke und das eine oder andere Werkzeug, was sich für den Ingenieursberuf als nützlich erweisen kann. Er hatte zwar schon lange nichts mehr gebaut, weil er sich früher nicht so dafür interessiert hat aber vielleicht wird er sich ja vielleicht mal dran setzten und das eine oder andere Gerät zusammenschrauben.

Nach ungefähr zwei Stunden verschwanden zusehends alle Besucher der Gaststätte entweder nach hause oder in ihr gemietetes Zimmer. Auch der Händler zog sich zum Schluss in sein gemütliches Zimmer zurück und fing an, seine neu bekommenen Wahren zu sortieren und die Rubine zu zählen. Es war für Aszgardt eine vollkommen neue Währung. In seinem Heimatland hatte man vorzugsweise Goldstücke oder Goldklumpen zur Bezahlung der Wahre. Er zählte 320 Rubine, besonders der Hammer hatte viel hergeben. Doch nun rückten sich andere Fragen als das Preisleistungsverhältnis in seinen Kopf. Es war vieles passiert in den letzten Tagen. Ein unglaublich mächtiger Magier hatte ihn und andere Krieger behandelt als wären sie Ungeziefer für ihn. Wenn man sich seine Macht im vergleich zu seinen Widersetzer ansah, war dieser Vergleich gar nicht mal so abwegig. Dazu noch beschäftigte ihn der Splitter. Er konnte es immer noch nicht glauben für etwas Auserwählt zu sein. So weit weg von seiner Heimat. Im stellten sich mehre Fragen in den Kopf: Warum er? Warum jetzt? Warum so weit weg von zuhause?

„Presea sich fragen, worüber Asga nachdenken?“
Mit dieser Frage unterbrach Aszgardt seinen Gedankengang und schaute hinüber zu Presea.
„Ach, nichts besonderes.“
„Presea sich auch fragen, warum ich gesehen nur ~einzigsten~ von Asga-Art?“
„Ich komme von weit her. Viel weiter als du es dir vorstellen kannst. Ich komme weder aus Hyrule noch aus Termina.“
„Ach Presea verstehen! Du kommen weit her wegen Splitter, nicht war?“
Aszgardt schaute auf einmal bedrückt zum Boden. Trauer und Leid spiegelte sich in seinen Augen wieder. Tiefe Wunden in der Seele des Händlers begannen wieder zu bluten und schreckliche Erinnerungen wurden wieder wach. Erinnerungen die er am liebsten weggeschlossen hätte aber es nicht konnte. Presea wiederum war völlig verwirrt von dem plötzlichen Wandel von ihrem Begleiter.
„Warum Asga traurig sein? Presea was falschen gesagt haben?“
Aszgardt schüttelte bedauernd den Kopf und sagte mit ein paar schlaffen Worten.
„Die Vergangenheit… es sind schreckliche Dinge passiert. Dinge die niemals passieren durften. Dinge die ich hätte verhindern könnten aber nicht geschafft habe.“
Der kleine Drache watschelte langsam zu dem Händler hinüber.
„Presea denken, dass Vergangenheit nicht geändert werden kann. Nur die Zukunft können Asga verändern.“

Aszgardt musste zustimmte, irgendwo hatte Presea recht. Doch er wollte es einfach nicht wahrhaben und schüttelte damit bedenklich den Kopf. Es war noch mehr da als das. Es waren Schuldgefühle die er einfach nicht abstreifen konnte.
„Es gibt ein paar Sachen, die ich nicht so einfach hinter mich lassen kann. Sie werden mich wohl für Ewig verfolgen.“
Presea legte verwundert den Kopf zur Seite und schaute Aszgardt schief an.
„Wenn Asga nicht wollen verfolgt werden, dann er wird nicht Verfolgt von Vergangenheit, nicht war?“
„So einfach ist das nicht. Ich glaube, du bist noch zu klein, um das verstehen zu können.“
„Presea glauben, du denken zu ~viel~ nach, nicht war? Asga sollen denken an ~viel~ wichtigere Dinge, die Asga noch ändern können. Asga seien Auserwählter. Asga haben Verantwortung, du sehen?“
Der Händler hörte zu aber schwieg. Eine ganze weile lang sah sich der kleine Drache das an, bis er sich entschied noch etwas zu sagen.
„Asga wollen Presea erzählen was passiert? Vielleicht dann geht besser, nicht war?“
„Vielleicht ein anderes Mal. Ich gehe am besten jetzt Schlafen.“
Mit den letzten Worten beendete er das Gespräch und wollte wieder versuchen an erfreulichere Sachen zu denken und legte sich dann ins Bett. Presea wiederum schaute sich Aszgardt noch eine ganze weile an und aus irgendeinem Grund, wusste der kleine Drache insgeheim, was in seiner schmerzlichen Vergangenheit ablief. Die Kleine wusste es selber nicht, woher sie das wusste. Woher auch? Sie war ja noch ein kleines Kind. Ganz leise flüstere der kleine Drache vor sich hin.
„Presea wissen, dass sie nicht gewollt haben, dass Asga so denken.“
Völlig verwirrt kroch der kleine Drache auf eine kleine Decke auf dem Boden und schlief sofort ein, ohne länger über all die Geschehnisse nachzudenken.