Stirnrunzelnd sah sich Shiro um. " Was genau tun wir hier?", fragte er Villon, ohne ihn anzusehen. " Wir warten." , kam die dunkle Antwort des Magiers. Der Shiekah drehte sich zu ihm um. " Warten? Das passt ja gar nicht zu dir. Ich dachte, dass du so schnell wie möglich zum nächsten Tempel willst?" Villon drehte sich zu Shiro um und meinte: " Unsere nächste Station ist viel mehr als einfach nur ein Tempel......" Fragend sah ihn Shiro an, bis sich ein erstaunter Ausdruck auf sein Gesicht schlich. " Du willst doch nicht etwa...?" Eine kaltes Lächeln umspielte Villons Lippen und die Dunkelheit hinter seinen Augen schien zuzunehmen als er antwortete. " Doch, ich will!" Nachdenklich verschränkte Shiro die Arme vor der Brust. " Du weißt, wen wir dort vorfinden werden?" " Oh ja...."
Plötzlich merkte Shiro etwas: Er spürte magische Energien direkt vor ihnen. Starke magische Energien....und dann dämmerte es ihm. " Der Wald...?", fragte er erstaunt. Villon antwortete nicht, doch es war auch nicht mehr nötig. Vor ihnen riss der Boden auf eine fast natürliche Art und Weise auf und etwas schien daraus emporzuwachsen. Zunächst konnte man es nicht genau erkennen, da von dem Gebilde Wolken von trockener Erde herunterregneten, doch als sich der Staub legte und das Ungetüm scheinbar nicht mehr weiterwuchs besah Shiro es sich nocheinmal.
Es war ein Baum. So schien es ihm zumindest auf den ersten Blick. Dann sah er genauer hin und war sich gar nicht mehr so sicher, was er da vor sich hatte: Es war ein baumähnliches Gebilde, das etwa 10 Meter in die Höhe ragte, doch man konnte nicht sagen, ob es aus dunklem Holz oder dunklem Stein bestand. Und wenn es wirklich ein Baum sein sollte, so war es ein sehr düsterer, dunkler Baum. Ein böser Baum. Shiro zu Villon und sah den zufriedenen Gesichtsausdruck auf dessen Gesicht. Und dann öffnete sich der Baum. Ein sehr feiner Riss erschien und breitete sich lautlos und schnell aus, bis eine mehr oder weniger große Öffnung entstand. Und dann konnte Shiro endlich erkennen, was sie da vor sich hatten: Es war ein Tor! Und aus dem Tor kam eine Gestalt auf sie zu.
Shiro musterte die Gestalt vorsichtig. Sie strahlte ganz offensichtlich eine dunkle Macht aus, die der von Villon ähnlich war, jedoch anders geprägt war. Sie trug eine lange schwarze Robe und Shiro konnte einen Bogen erkennen,. den sie über der Schulter trug, doch er besah sich lieber ihr Gesicht. Er hatte eine Frau vor sich, doch waren ihre Züge grausam und es war nicht schön sie ansehen zu müssen.
"Suëss", flüsterte Villon zufrieden. Die Gestalt verbeugte sich vor Villon und sah dann kurz zu Shiro. " Er gehört jetzt zu mir. Sprich!" " Ich habe alles getan was getan werden musste. Das Wesen ist nun bereit..." "Gut", sagte Villon, doch er lächelte jetzt nicht mehr. Er sah jetzt kalt und böse auf die dunkle Priesterin vor sich. " Suëss, Nocres ist nicht mehr und" er schien einen Moment in weite Ferne zu schauen, woraufhin sich seine Züge nochmehr verhärteten," ja und auch Tek'lagor wurde besiegt. Du bist die letzte die noch da ist, um meinen Willen auszuführen, also verstärke deinen Griff um den Wald." " Das werde ich. Wenn die Krieger des Lichts versuchen werden zu mir zu kommen, werden sie erst durch mein Reich kommen müssen. Der Wald ist verdorben, nur noch das Dorf der Kokiri unter dem Schutz des Dekubaumes leistet Widerstand. Doch ich werde ihn bald brechen...." " Gut. Nun geh und schicke mir deine Truppen." Suëss verneigte sich noch einmal, warf Shiro noch einen Blick zu und verschwand wieder in der Dunkelheit des Tores. Shiro wartete. Was würde nun kommen? Auch jetzt dauerte es nicht lange, denn bald war ein Stampfen, wie von vielen unförmigen Füßen, aus dem inneren zu vernehmen und bald sah er die erste Reihe ins Licht schreiten. Ungläubig riss er den Mund auf: Reihe um Reihe kam eine Armee aus Untoten aus dem Tor marschiert. Flankiert wurde sie von Wesen, die einmal Tiere des Waldes gewesen zu sein schienen, die nun jedoch etwas ganz anderes waren, etwas grauenvolles, namenlose, wilde Bestien waren. Shiro dachte daran, welche Aufgaben die Wächter der Tempel wohl hatten....konnte es das sein? Er verdrängte den Gedankengang lieber, stattdessen wandte er sich an Villon, der wieder einen zufriedeneren Ausdruck auf seinem Gesicht hatte und seine Armee musterte. " Was soll das alles?" Villon sah Shiro scheinbar erstaunt an. " Hat mir dir den nichts über Kriegsführung beigebracht, Shiro? Sollten die lehren der Shiekah denn so enttäuschend sein? Du weißt doch wo wir hinwollen." " Ich dachte wir würden alleine dorthin gehen." , entgegnete Shiro kühl, ohne auf die Beleidigung seines Volkes einzugehen." Shiro, Shiro....bei dem was ich vorhabe will ich wirklich nicht belästigt werden. Du weißt doch, wie ich auf Störungen reagiere", fügte er noch dunkel hinzu. Shiro wollte abermals etwas sagen, doch er kam nicht dazu. Ein markerschütterndes Brüllen drang aus der Toröffnung und dann sah Shiro einen sehr großen Schatten in der Dunkelheit, umgeben von vielen anderen, auch großen, doch bei weitem nicht so massigen Gestalten. Als sie hinaustraten bot sich Villon und dem Shiekah ein bizarres und erschreckendes Schauspiel. Eine Handvoll Gestalten, die wie Bäume aussahen zogen an langen eisernen Ketten. Sie waren alle etwa 4 Meter hoch und schienen eine sehr dicke, borkige Haut zu haben. Doch schienen sie nicht von wirklichem Leben erfülllt zu sein, sondern erschienen eher...hohl. Als ob sie mit unheiligem Leben durch die Welt wandeln würden. Sie schienen außerdem auf makabre Art und Weise geformt worden zu sein, so dass sie wie eine höhnische, entsetzliche Nachahmung des Menschen aussahen. Doch noch erschreckender und bizarrer war das Wesen, was sie an ihren Ketten hielten. Fassungslos schaute Shiro auf das Werk von Nocres grauenvoller Arbeit und Macht. "Panton...wie ich sehe hat Nocres ganze Arbeit geleistet. Wobei Suëss auch nicht untätig war, wie es scheint" fügte er mit einem Seitenblick auf die grauenhaften Baummenschen hinzu. Panton, der Stier, den Nocres in den Tiefen des Schattentempels erschaffen hatte, brüllte. Er hatte Angst und schien auch Schmerzen zu haben. Die dicken Eisenketten, die um seine Flanken geschlungen waren, drückten in sein Fleisch und er blutete aus mehreren, furchtbar anzuschauenden Wunden. Er verstärkte die Schmerzen noch, indem er sich immer wieder nach vorne oder zur Seite warf, um seinen Peinigern zu entkommen, so jedoch dafür sorgte, dass sie Ketten noch tiefer eindrückten. " Beruhige dich Panton! Ich brauche dich gesund und im Vollbesitz deiner Kräfte. Sei still!" Die Raserei des ehemaligen Stiers nahm ein wenig ab, doch konnte Shiro noch immer die Qualen sehen, die das Wesen hatte, und seine Angst. Kalt lächelnd drehte sich Villon zu Shiro. " Nun, mein kleiner Shiekah erblicke die Werke meiner treuen Diener. Panton wird uns den Weg zu unserem Ziel ebnen und diese Legion wird uns die Ablenkung verschaffen die ich so gerne haben will. Nun komm!" Er ging mit schnellen Schritten am immer noch entsetzten Shiekah vorbei auf die Spitze eines kleinen Hügels. Shiro schauderte als er nocheinmal Panton ansah und lief dem Magier hinterher. Er wusste, dass er sich an solch entsetzlichen DInge gewöhnen musste, dennoch überraschte es ihn immer wieder wozu Villon und die seinen fähig waren. "Villon, wie....?" Der angesprochene drehte sich um und dann sah Shiro plötzlich eine weitere Gestalt auf den Hügel stampfen. " Den hatte ich ja schon ganz vergessen", dachte er, als er Kweros sah. " Falls du fragen wolltest, wie wir reisen werden, so siehst du die Antwort ja nun. Komm!" Kweros neigte kurz den Oberkörper und öffnete dem Magier dann abermals seinen Brustkorb, in den Villon schnell einstieg. Der Golem sah zu Shiro, woraufhin dieser gereizt sagte: " Vergiss es Golem, ich bin immer noch nicht bereit in dein Innerstes zu steigen. Nimm mich auf deine Schulter, sonst werde ich euch hinterherrennen!" Ohne eine Antwort abzuwarten war der Shiekah mit einigen schnellen Schritten beim Diener Villons und kletterte an ihm empor. Als er PLatz auf der rechten Schulter des Golems genommen hatte hörte er eine Stimme aus Kweros kommen. So gewaltig war ihre Autorität und Macht, dass sie scheinbar überall auf dem Platz zu hören war. " Auf nach Hyrule!"


Obwohl der Weg lang war kam Shiro die Reise zur Stadt Hyrule nur kurz vor. Kweros war etwas langsamer als sonst, damit die Armee ihnen folgen konnte, doch auch diese bewegte sich mit einer erschreckenden und unnatürlichen Schnelligkeit und Audauer. So kam es, dass sie bereits nach nur etwa 3 Stunden einen letzten Hügel erklommen und dann hinunter auf die Stadt sahen. Die Armee hielt an und auch Kweros blieb stehen und öffnete wieder seine Brust. Villon stieg aus und sah zur Stadt hin. Die Brücke war zugezogen. Er sah Shiro an, der von Kweros Schulter gesprungen war und der unnaufgefordert sagte: " Ja, sie sind vorgewarnt. Die dunkle Macht die hinten in der Stppe gewirkt wurde war so gewaltig, dass die Shiekah sie wohl gespürt haben mussten. Es überrascht mich ehrlich gesagt nicht. " "Verächtlich blickte Villon nach unten. " Ihre Verteidigungsmaßnahmen werden ihnen nichts nützen." Dann sah er über die Schulter zu seiner Armee. Die unausgesprochene Aufforderung war eindeutig: Angriff!
Die Baummenschen ließen augenblicklich die Ketten von Panton los und das Ungetüm, befreit von seinen Fesseln doch nicht von sicher Pein und erfüllt von ungebändigter Raserei und von Villons Willen stürmte nach vorne und mit einem Kreischen und Schreien stürtze ihm der Rest der Legion nach. Als sie Villon und Shiro erreichten, teilten sich ihre Ränge und bald waren der Magier und der Shiekah in einer Insel umgeben von renneden Bestien verschiedener Arten. Gespannt schaute Shiro zu, wie Panton vorneweg auf das Tor zurannte. Dann meinte er zu Villon: " Bist du sicher, dass er das schafft? Der Stadtgraben ist zwar nicht tief aber breit. " Villon bedachte ihn mit einem vielsagenden Blick und deutete auf das Tor. Panton schien immer schneller zu werden, so dass er schon bald in die Reichweite der Bogenschützen auf der Mauer kam. Offenbar war die stadt wirklich gewarnt worden, denn auf der Stadtmauer drängten sich die Reihen der Wachen. Unzählige Pfeile flogen dem Stier entgegen und obwohl viele nicht trafen, war er nach einer Weile über und über mit kleinen, dunkelbraunen Pfeilschaften übersäht und blutete aus ungezählten Wunden, die auf seiner massiven Gestalt jedoch winzig wirkten. Man konnte nicht sagen, ob die Pfeile ihm weh taten, oder ob sie ihn nur noch wütender machten denn Panton brüllte nur auf und rannte mit einer noch höheren Geschwindigkeit. Er hatte die untote Armee schon weit hinter sich gelassen als er schließlich am Stadtgraben ankam. Seine ohnehinschon gewaltigen Muskeln spannten sich, als er sich mit seiner vollen Kraft vom Boden abstieß. Für den Moment, in dem er durch die Luft flog schien die Zeit nahezu still zu stehen. Es waren keine Geräusche mehr zu hören und er schien auch mehr zu schweben als zu fliegen, doch nach einer Sekunde war der Augenblick vorbei und Panton prallte mit nach vorne gestrecktem Kopf und Hörnern gegen die hochgezogene Zugbrücke, das Tor zu Stadt. Das Bersten des dicken Holzes war nahezu ohrenbetäubend, denn gleichzeitg schrie Panton wieder auf, vor Wildheit und diesmal auch vor schmerz. Das Holz schien ihm kaum ein Widerstand zu sein, so schnell rammte er sich hindurch und schließlich kam er auf der anderen Seite wieder auf seine Beine und rannte gleich weiter. Mitten in einen Haufen Soldaten, die ihm ihre Speere entgegen streckten. Vor Schmerz aufbrüllend, als sich einige Speere und Lanzen in seinen Körper bohrten schmiss sich Panton zur Seite und riss damit jene Soldaten mit sich, die noch die Waffen umklammerten, die in seinem Körper steckten. Die hilflosen Hylianer wurden einfach gegen eine Wand geschleudert und der Rest der Truppe wich merklich zurück, die gewaltige Stärke Pantons vor Augen, die die ihre bei weitem übertraf. Währenddessen rannte die Villons Armee zum zerstörten Stadttor und bald waren die ersten Monster in der Stadt.
Auf dem Hügel lächelten Villon und erstaunlicherweise sogar Shiro ein böses, triumphierendes Lächeln, als sie die dunkle Flut in die Stadt ergoss.
" Komm lass uns gehen!"

Es dauerte vielleicht nur 20 Minuten bis sie in der Stadt waren, doch als sie dort eintrafen war zumindest der berreich hinter dem Tor kaum noch zu erkennen: Überall lagen Leichen, die von Monstern und die von Menschen. Der Boden war rutschig war vom vielen Blut und weiter hinten waren zahlreiche schreie zu vernehmen. Dabei war noch nicht einmal die ganze Armee drinnen. Ein Teil drängte immer noch durch das Tor, doch um ihnen, Villon und Shiro, Platz zu machen, hatten sie für einen Moment aufgehört. Kaum einer schien den Magier oder die schattenhafte Gestalt des Shiekah neben ihm wahrzunehmen. Die Kämpfenden waren zu sehr in ihre einzelnen eigenen Gefechte vertieft. Shiro sah einen der Baummenschen nur einige Meter vor sich: Er hatte einen Riss in der Haut, die so sehr einer Baumborke ähnelte und aus diesem Riss kam ein seltsamen, geisterhaftes Flackern, wie von dreckigem Licht. Vor Shiros Augen schlug der Baummensch eine Wache an die Wand neben sich und machte sich neben ihm her. Was genau geschah konnte Shiro nicht erkennen, doch als sich die Kreatur einem anderen Gegner zuwandte war der Riss kleiner und das Flackern beständiger. Villon indes sah sich eine Blutspur an: Sie war breiter als die anderen und das Blut selbst wirkte...anders. Außerdem führte sie weg von der Schlacht am Eingang der Stadt. Der Magier bemerkte Shiros Blick. " Es liegt auf unserem Weg...." Als sie den Marktplatz betreten wollten stellte sich ihnen endlich jemand entgegen. Ein verängstigter Soldat vertrat ihnen den Weg, kaum bewusst was oder wen er da vor sich hatte. Villon schmetterte ihn mit einer kleinen Handbewegung gleichgültig zur Seite, wie er es erst vor kurzem im Feuertempel gemacht hatte. Der Marktplatz, fand Shiro, bot auch keinen besseren Blick als die Vorstadt. Viele der Monster, insbesondere die wilden Waldbestien, hatten wegen ihre Raserei Breschen in den Linien der Verteidiger geschlagen und waren auf den Marktplatz gelangt, wo sich nun ein ähnliches Szenario abspielte wie am Eingang. Shiros Lippen kräuselten sich zu einem befriedigtem, sadistischem Lächeln, als er sie wie erbärmlich die Hylianer kämpften. Villon entging dieser Ausdruck höchster Verachtung und Entzückung nicht und so sagte er, auf eine dichte Traube Soldaten deutend: " Dort ist der Weg zur Zitadelle der Zeit. Er wird noch von Panton gehalten, doch ich weiß nicht, wie lange er noch durchhält, du siehst ja wie schwer verletzt er ist", er deutete dabei auf die breite Blutspur von vorhin, die sich auch hier quer über den Marktplatz zog bis hin zu jener Gruppe von Soldaten., " Geh dorthin und sie was du machen kannst. Du kannst dabei gleich das Schwert testen, welches ich dir gegeben habe. Ich komme gleich nach!" Für einen Moment durchzuckte die alte Wut den stolzen Shiekah, die Wut darüber, dass Villon ihm Befehle erteilte, doch die verrauchte schnell. Er nickte, legte die Hand auf den Schwert griff, fühlte die dunklen Energien, die das Schwert durchzogen und lief los. Er lief vorbei an geifenden Bestien, die einst einfache Wölfe gewesen waren und sich nun voller Tötungsdrang auf die Menschen warfen, vorbei an Untoten Kriegern die sich in Schweigen hüllten und die Kämpfe stumm führten. Er lief vorbei an Tod und Kampf, lief um selber eini Teil dieses Mordens zu werden. Er lief auf das Geheiß des Mannes hin, der all das zu verantworten hatte. Und er fühlte sich gut dabei. Vergessen oder verdrängt waren die Erinnerungen an die dunkle Zukunft und an die traurige Vergangenheit, verdrängt die Taten dieses abgrundtief bösen Wesens. Er würde jetzt töten, jene törrichten Narren töten, die sich Hylianer nannten und auf dem Platz saßen, der seinem Volk bestimmt gewesen war. Als er das Schwert in einem schnellen Zug zog stieß es einen lauten Schrei aus. ein Kreischen, das nur jene hören konnten, die in der Magie und der Mystik bewandert waren, ein Kreischen, das jedoch auch die normalen Leute auf ihre eigene Art und Weise vernahmen, in Form von plötzlichen Kopfschmerzen, einem unguten Gefühl oder bösen Erinnerungen. Shiro sah kaum auf die Schwertklinge, die von einen leichten grünen Schimmer umgeben war, denn als er das Schwert zog, hatte er seiner Natur als Shiekah freien Lauf gelassen, was dazu führte, dass die Soldaten ihn nun bemerkt hatten. SIe sahen eine dunkle Gestalt auf sie zustürmen, die Luft um sie dunkel, und in der Dunkelheit nur einen langen, leichten, grünlichen Schimmer. Und dann wusste Shiro, was Villon damit meinte, als er das Schwert als ein Schwert der Finsternis bezeichnete: Er erkannte die versteckte Macht des Schwertes und ließ es zu, dass sie ihn umfing. Er tauchte ein in die Schatten, die das Schwert auf sein Geheiß hin erzeugte und vor den Augen der erschrockenen Soldaten wurde die Dunkelheit dichter und dann zu einem Schatten, der schwer mit dem Auge zu verfolgen war.
Shiro war fasziniert von der Sicht der Dinge die sich ihm bot. Alles um ihn herum war Schatten und er merkte, dass er selber zu einem Schatten geworden war. Mit der Leichtigkeit der Schatten sah er auf eine verschwommene und doch scharfe Welt um sich und sprang mitten in die Gruppe der Hylianer. Er tauchte in ihre Reihen ein, doch schien er sie nicht wirklich zu berühren. Doch das Schwert konnte es. Mit anmutigen Bewegungen vollführte er Streich um Streich, schnitt durch Panzer, Leder, Stoff, Haut und Fleisch. Er vollführte einen Tanz des Todes, eine Sinfonie des Blutes. Er war glücklich. Doch dann merkte er, dass die Schatten wichen, er nahm wieder Gestalt an, wurde wieder ein Teil der materiellen Welt. " Nein!!!", wollte er schreien, doch er brachte kein Wort hervor. Dann war er wieder er selbst und er befand sich vor den letzten Überlebenen. Und er befand sich vor dem was einst ein Stier und später Panon war. Das Wesen war über und über mit Blut bedeckt, mit dem eigenem und mit dem seiner Opfer. Es hatte so viele Wunden, dass mit auf Anhieb nicht wusste, wo die eine aufhörte und die andere anfingen. Gerade bäumte er sich auf und entblösste seinen Baum. Man sah Narben und Schnüre doch schien die Haut weicher zu sein.....Mit einem Aufschrei warfen sich die fünf letzten Soldaten in der Tracht der Wachen der Stadt nach vorne und im gleichen Moment ließ Panton sich fallen. Noch bevor das bedauernswerte Wesen auf dem Boden aufschlug und seine mörder mit in den Tod riss und die Erlösung fand, wurde Shiro unfreiwillig von einem enormen Blutstrahl getroffen. Angeekelt sah er erst sich und dann den Kadaver Pantons an. Und dann war Villon neben ihm. " Wie ich sehen, kamst du zu spät. Aber das ist nicht weiter schlimm. Panton hat seine Aufgabe erfüllt und meine Legion erfüllt nun die ihre. Ich sehe, dass du dich mit dem Schwert vertraut gemacht hast?", fragte er Shiro beinahe gütig, woraufhin ihn dieser mit einem scharfen Blick bedachte. Villon besah sich den bluttriefenden Shiekah und lächelte plötzlich. " glaub mir, du wirst es nicht bereuen, dass ich dich hierher geschickt habe. " Er streckte Shiro den Stab entgegen und murmelte einige undeutliche Wörter. Shiro sah zu seinem Schwert. Es fühlte sich plötzlich anders an, mächtiger...durstiger? Ja tatsächlich, das war das Wort. Und erst dann bemerkte Shiro das die Scheide nicht voller Blut war, im Gegenteil, sie war ja nicht einmal nass, sie war vollkommen trocken. Da verstand Shiro....Dann schaute er den Rest seiner Kleidung an und sagte schließlich: "Könntest du bitte mal....?" Villon streckte ihm kurz den Stab entgegen und der Shiekah fühlte wie unnatürliche Wärme seine Kleidung trocknete während gleichzeitig das Blut verschwand, " Danke", sagte er kühl. Villon war jedoch schon vorgegangen und nun folgte ihm Shiro. Er kannte den Anblick, der sich ihm nach wenigen Minuten bot: Die Zitadelle der Zeit. Sie hatten nun den Kampfbereicht hinter sich gelassen, denn keines der Monster konnte in die geheiligte Nähe der Zitadelle kommen und so war es schon fast zu rujig auf dem Platz. Villon blieb nicht stehen um sich sein Ziel anzuschauen, er beschleunigte seinen Schritt und murmelte " Endlich...." Shiro wollte ihm folgen, doch als er gerade aufgeholt hatte....
" Moment!" Villon drehte sich missbilligend um. " Du weißt ich mag keine Verzögeru...." " Sie kommen!", fiel ihm Shiro ins Wort. Sofort wusste Villon worum es geht. " Ah, endlich zeigen sich diese ominösen königsgetreuen Shiekah. Ich muss gestehen, dass ich neugierig bin." " Do solltest eher gehen. Sie werden dich versuchen aufzuhalten und sie können sehr unangenehm werden, ja auch duch können sie eine Zeitlang aufhalten. Wir haben es hier mit vollausgebildeten Shiekah zu tun, mit einer vergangenen Macht, die es kaum noch gibt. Sie werden nur von den Weisen übertroffen..." " Und von mir ", sagte Villon kalt. " Das mag sein, dennoch hast du selbst gesagt, dass du keine Zeit verschwenden willst, du magst keine Verzögerungen. Und ich...ich will jetzt etwas erledigen, was ich schon vor vielen Jahren hätte tun sollen....." Shiros Blick wurde eisig, sein Ausdruck kalt wie Stahl. Er sah seine Chance....jetzt konnte er endlich Rache nehmen...doch erw ürde es nicht schaffen, er spürte 4 Shiekah kommen, sie würden selbst für das Schwert zu mächtig sein...es sei denn. Eine Euphorie, die er kaum zu unterdrücken vermochte überkam Shiro. " Ich werde sie aufhalten, doch ich schaffe es nicht alleine, selbst mit dem Schwert bin ich ihnen nicht gewachsen. Du musst mir wieder etwas von deiner Macht geben!", meinte der Shiekah. Sehnsucht erfüllte ihn. Sehnsucht nach jener Macht, von der er im Schattentempel gekostet hatte und die ihm dann wieder genommen worden war, einer Macht, wie sie nur Villon zu geben im Stande war. Dieser sah den Shiekah einen AUgenblick lang nachdenklich an bis er schließlich nickte. " Halte sie auf. Ich werde dich mit der nötigen Kraft ausstatten. " Und damit hob er seine Hand und jene schwarze Brücke der dunklen Energie, der finstersten Macht öffnete sich zwischen den beiden, wie schon einmal im Schattentempel. Es dauerte nicht lange, und Shiro hatte auch nicht so viel Macht erhalten wie damals, doch es war genug...er hatte wieder mnacht...und diesmal konnte er sie einsetzen, wie er es wollte....und das würde er, oh ja... Während Villon die Türen zur Zitadelle mit unheiliger Macht aufriss und im Zwielicht der großen Halle verschwand, und die großen Torflügel wiederzuschnappten, stellte sich Shiro in die Mitte des großen Platzes. jetzt konnten sie kommen......