Eine Rolle zur Seite und das Biest aus Sand sprang daneben. Das Ungetüm konnte ihn nicht zu Boden reißen und sein tödliches Spiel anfangen. Leider verlor er viele Kameraden, durch das Spiel des Erstickens. Jeder einzelne gefallene Mitstreiter tat Rabe in der Brust weh. Warum tat Villon das alles? Warum quälte er sie so? Ihm konnten wahrscheinlich nur die Krieger des Lichtes etwas anhaben, aber tötete sie alle trotzdem ohne erbarmen zu zeigen. Wer war er eigentlich, dass er das tat? Ihm blieb keine Zeit zu denken und musste sich konzentrieren. Ein Fehler und er könnte sich und andere in große Schwierigkeiten bringen...
Die Bestie drehte sich um und setzte wieder einen Sprung an. Rabe konnte sich noch ducken und dabei dem Vieh einen Schnitt verpassen. Mit einem weiteren Schwertstrich konnte er es töten. Ein lauter Aufschrei und sie zerfiel langsam in kleine Sandkörner, die zu Boden fielen. Der Boden verschmolz wieder damit. Schnell sah sich Rabe um und konnte Vira entdecken die gerade mit einem ähnlichem Monster beschäftigt war. Sie schlug sich gut, aber stolperte. Das Biest wollte sich gerade auf sie stürzen aber Rabe konnte sich noch schnell dazwischen werfen und das Untier töten.
Schnell half er ihr auf und hastete weiter. Sie streckte erschöpft die Hand nach ihm als er weiter rannte und schrie ihm nach, dass er bei ihr bleiben sollte. Natürlich wäre er ja bei ihr geblieben, aber es gab doch so viel die es zu schützten gibt und da waren natürlich auch noch diese Biester und andere Gefahren, die Villon kontrollierte. Sie war stark und mutig. Alleine würde sie schon noch eine Weile durchhalten können. Es war einfach eine verzweifelte Situation. Würde sich das alles noch für das Gute enden? Er war sich nicht mehr so sicher dabei. Vieles hatte Rabe überlebt und überstanden, aber das hier war eine Hölle, die seines gleichen in der Unendlichkeit suchte.
Viele Verletzte und Tote und irgendwann konnte er nicht mehr anders. Sein Gewissen bedrückte ihn sehr. Er hatte sie vielleicht im Stich gelassen und wenn ihr etwas passieren würde, könnte er es sich nicht verzeihen. Rabe blieb einfach stehen in der Menge und sah zu Boden. Er vergas dabei das gesamte Umfeld bis auf seine Kameraden und Mitstreiter und murmelte. „Vergebt mir...“ und lief zurück um Vira zu helfen. Rabe bekam das Gefühl nicht los dafür zig Mitstreiter zu opfern.
Zum Glück war sie noch fast am selben Ort und kämpfte gegen zwei Monster. Geschickt wich sie aus und konnte angreifen. Vielleicht hätte sie den Kampf gewonnen, aber mit Rabe ging es wesentlich schneller und sicherer. Erschöpft wandte sie sich zu ihm: „Warum bist du schon zurück?“ Rabe sah ihr nicht in die Augen. Ob sie für ihn Verständnis hatte, dass er viele in Stich mit diesem Handeln lies? „Ich...“ Vira lies ihn nicht ausreden, weil sie gleich wusste, dass etwas nicht stimmte nahm ihn sanft am Kinn und richtete seinen Kopf auf damit er ihr in die Augen schaute.
„Sag es mir einfach... bitte...“. Als er näher darüber nachdachte hatte er ja Vira im Stich gelassen als er aus Noctrun fortrannte, obwohl sie damals noch nicht zusammen waren. Er ertrug ihren Blick nicht und vielleicht war jemand der für ihn wichtig ist unter denen die er im Stich lies, wie Rai...
Er nahm ihre Hand und erzählte ihr worüber er gerade nachdachte. Vira hörte ihm genau zu und antwortete ihm sofort mit ruhiger Stimme. Ihre Stimme klang klar und deutlich im wilden Kampflärm. Daher wirkte das ganze recht seltsam, aber es wirkte für Rabe. „Denk darüber nicht mehr nach. Jeder hätte seiner Liebe eher beigestanden als zig Fremden. Merk dir eins du wirst nie allen helfen können... Tu dein bestes und bringe alles zu einem raschen Ende. So hilfst du am besten.“ Sie lächelte ihn freundlich an und seine Laue wurde wieder besser und er lächelte sie auch an jedoch verschwand ihr Lächeln schnell und wurde ein Gesicht voller Angst. Ihr Augen fixierten einen Punkt hinter seiner Schulter. Egal was es war... Es hatte so eben diesen Moment verfrüht beendet und vor allem jagte es Vira Angst ein. Vielleicht war es der Beschützerinstinkt, denn er fuhr wütend und schnaubend um und sah eine neue Bestie vor ihm. Sie war größer auf 4 Pfoten wie eine Katze unterwegs mit Stacheln auf dem Rücken und einem grässlichen Kopf mit scharfen Fangzähnen. Er überlegte nicht lange und schleuderte einen Feuerball entgegen. Das Ungeheuer wurde mit einem Feuermantel umzogen und es schrie auf. Weitere Bälle folgten und das ganze ging in einem Flammenmeer unter. Das Ungeheuer schrie auf war, aber bald still während das Feuer weiter brannte ohne das die Flammen einen Durchblick auf die Überreste des Sandmonster gab.
Rabe drehte sich wieder zu Vira um und konnte sie gerade noch festhalten bevor sie seltsamerweise umkippte. „Was ist mit dir ?!“ sie sah ihn matt und müde an und deutete auf die Überreste des Sandmonsters hinter seiner Schulter. Mit einem Blick konnte er sich ein grauenvolles Bild machen was vor sich ging. Das Monster änderte seine Form und aussehen, weil der Sand mit Hilfe der Flammen teilweise zu Glas wurde. Der Rücken mit seinen Stacheln war eine komplette Spitze Glasdecke. Der Rumpf war eine Mischung aus Glas und Sand und stellen des Kopfes brannten noch immer. Flüssiges Glas tropfte teilweise dem Körper hinab und das Monster schien voll und ganz sich bewegen zu können. Ein unheimlicher Anblick wenn man bedenkt, dass vieles aus Glas ist. Es schrie unaufhörlich. Vielleicht nicht durch Schmerzen sondern durch Wut und schien bereit zum Angriff zu sein.
Vira wollte sich wortlos von Rabes Griff lösen und sich bereit machen für einen Kampf. Erschöpft knickte sie wieder zusammen. „Setz dich hin und ruh dich aus. Ich erledige das schon alleine und kümmere mich dann um dich“, sagte er zu ihr und half ihr sich hinzusetzen. Vira wollte mit einem „Aber“ widersprechen, aber Rabe legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen um zu zeigen, dass sie sich die Worte sparen sollte. Er wusste genau was los war mit ihr. Sie war ständig für ihn und seine Probleme da und half ihm dabei immer wieder. Sie hatte eine Last ständig mit sich herumgetragen und hatte nie gezeigt was sie bedrückt. Vira war erschöpft durch das und wegen der vielen Anstrengungen in den letzten Tagen. Jetzt war ER dran um ihr mit Worten zu helfen und seelisch beizustehen. „Halte durch denn bald wird das ganze hoffentlich vorbei sein.“ dachte er sich und richtete sich sein Katana zurecht.