Das Haus mit dem großen Panoramafenster in der Frontfassade entpuppte sich als Laden. Als Blastaar durch die Tür trat, wurde er von den Regalen mit den unterschiedlichsten Produkten nahezu erschlagen - was durchaus damit zusammenhängen konnte, dass hin und wieder einige der Gegenstände aus den Regalen dem Pyromagus vor die Füße fielen. Im Gegensatz jedoch zu einem handelsüblichen Laden war Blastaar sich hier auf Teufel komm raus nicht sicher, was hier denn überhaupt verkauft wurde.
Als er vorsichtig einen kleinen, runden Gegenstand berührte, der sich als Taschenuhr entpuppte, trat der Mann, offensichtlich der Besitzer des Ladens dazwischen und warnte: "Das würde ich nicht anfassen, das ist noch nicht fertig."
"Was ist das?", fragte Blastaar ehrlich interessiert.
"Ich weiß noch nicht so genau. Aber wenn ich sie richtig modifiziere, sollte es dem Träger mit ihr möglich sein, für kurze Zeit unverwundbar zu sein."
"Unverwundbar? Mit einer Uhr? Wie soll das bitteschön gehen?"
Aber der Mann hörte schon gar nicht mehr zu. Er verschwand kurz in einem Hinterzimmer und kam dann mit einem Tablett wieder, auf denen er zwei leere Tassen und ein Krug balancierte, aus dem hin und wieder eine weiße Flüssigkeit überschwappte, augenscheinlich Milch. Der Ladenbesitzer setzte das Tablett auf dem Tresen ab und goss in beide Tassen ein.
Blastaar derweil huschte durch die engen Regalalleen des Ladens und sah sich dabei interessiert die Gegenstände an, die zum Verkauf standen, einer unmöglicher als der andere. Bei einem Ding, das ihm besonders ins Auge stach, blieb er stehen und streckte die Finger danach aus.
Gerade wollte der Mann nach seinem Gast sehen, als der Pyromagus in den Sichtbereich des Ladenbesitzers zurückschwebte. In seinen Händen hielt er einen länglichen Stock, über den eine Art spitz zulaufende Plane gespannt war.
"Was ist das hier für ein Ding?", fragte Blastaar mit großen Augen.
"Oh, das", antwortete der Mann und lächelte stolz, "das ist eine meiner neusten Erfindungen. Wissen Sie, Herr Skellington, ich bin Erfinder. Ich versuche, aus alltäglichen Gegenständen nützliche Utensilien für den Besitzer herzustellen. Und das, was Sie da haben -" Der Erfinder deutete auf den Gegenstand in Blastaar's Händen. "- ist ein sogenannter Regenschirm."
Der Pyromagus nickte zustimmend, obwohl er kein Wort verstanden hatte. "Ein Regenschirm? Aha ... und was macht er? Kann er das Wetter beeinflussen? Kann ich damit Stürme erschaffen und Gewitter formen?"
"Fast", entgegnete der Erfinder lachend. "Sehen Sie -" Er nahm Blastaar den Regenschirm ab, trat einen Schritt zurück und schob ihn auf. Der tiefblaue Plastikschirm warf einen dunklen Schein auf sein Gesicht. "- wenn man ihn öffnet, schirmt er einen vom Regen ab. Daher der Name. Originell, nicht?"
"Ja", meinte Blastaar zögerlich, "und so ... nützlich ..."
"Wollen Sie ihn haben?"
Blastaar sah irritiert auf.
"Nun schauen Sie doch nicht so", lachte der Erfinder. "Nehmen Sie ihn! Als Dank für die Sache mit dem Schild!"
Blastaar stammelte ein "D-danke", dann trat er zurück und schwebte rückwärts aus dem Laden.
"Wollen Sie denn keinen Schluck trinken, Herr Skellington?"
"Verzeihen Sie, aber ich bin in Eile. Leben Sie wohl. Und danke nochmals."
Blastaar schlüpfte aus der Tür, schwebte aus dem Laden die Straße hinunter und ließ den Erfinder mit etwas ratlosem Blick in seinem Haus zurück.