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In ihrem Genre sind Tolkien und gerade Wells Könige. Aber die Frage ist, wie wichtig das Genre ist. ;\
Da stellt sich doch die Frage, welches Genre denn wichtig ist...?

Die Frage nach den "wichtigsten und bedeutendsten" Büchern kann ich so nicht beantworten. Ich finde Bücher prinzipiell wichtig und obwohl heutzutage jeder Idiot glaubt Bücher schreiben zu müssen, die die Welt nicht braucht, ist die Frage nach "wichtigen" Büchern imho überflüssig. In erster Linie steht sie nämlich dafür, dass sich gewisse Leute profilieren wollen oder können. Damit meine ich jetzt nicht die, welche bereits in diesem Thread gepostet haben, sondern selbsternannte "Experten" in den Medien, die ihre Zeit nicht besser zu nutzen wissen, als einige intelligente Sätze über intelligente Bücher zu schreiben, und es als Faktum darzustellen, dass es sich dabei um die wohl bedeutendsten Werke der gesamten Weltliteratur handle. Das ist natürlich vollkommener Blödsinn, da a) nicht einmal der gescheiteste und belesenste Kulturkritiker alle Werke der Weltliteratur gelesen haben kann –und sich auch nur auf einem vorgetretenen Weg bewegt, b) Geschmäcker, aber auch Ideologien der Menschen sich voneinander unterscheiden –und somit jeder Mensch einen anderen Zugang zu bestimmten Werken hat, und c) weil meist das kulturelle Umfeld meist außer acht gelassen wird.

Eine meiner Freundinnen ist beispielsweise fest davon überzeugt, dass die deutsprachige Literatur eine lange Zeit hindurch die wohl bedeutendste überhaupt war. Beweis: Goethe wurde auch in China gelesen, aber chinesische Autoren bei uns…? Fehlanzeige. Meiner Meinung nach verwechselt meine Freundin Mode mit Bedeutsamkeit.
Abgesehen von ihrer westlicher Arroganz.

Ähnlich verhält es sich mit der Bibel. Ich sage nicht, dass sie kein wichtiges Werk wäre (das gilt zumindest für das Neue Testament…), aber ihre Bedeutsamkeit wird imho aus purer Arroganz übertrieben.

Anyways, um auf das Thema zurückzukommen: Es gibt eine Menge Bücher, die ich für wichtig und bedeutend halte. Das hat mannigfaltige Gründe: weil ich sie gerne gelesen habe; weil sie meine eigenen Gedanken auf eine Weise vertraten, wie ich sie kaum selbst aussprechen könnte; weil sie mich zum nachdenken gebracht haben; weil… Ach, ich weiß nicht warum… weil sie einfach gut und wichtig zu sein schienen.

Um Beispiele zu nennen: "1984" von George Orwell, "Das Kommunistische Manifest" von Marx und Engels, "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury, "Die Stimme des Herrn" von Stanislaw Lem, "Der Prozess" von Kafka u.v.m.

Kaum eines dieser Bücher hat die Welt verändert, aber das hat wenig zu bedeuten. Wie Karl Marx es ausdrückte: "Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen." Und dasselbe gilt für Bücher.