Mir fällt grad ein, das Thema wurde von Till Burgwächter in seiner Kolummne im letzten Blast! angesprochen:

Mal' mir was in XXL

Wenn der bekannte Ausspruch "Das Auge isst mit" auch nur ansatzweise seine Berechtigung hätte, müssten die meisten Metal-Fans vor ihren leeren CD-Schränken längst den akustischen Hungertod gestorben sein. Denn: Was gibt es hässlicheres auf der Welt als Heavy Metal-Cover? Die Innenstadt von Wolfsburg oder Oliver Kahn als solcher vielleicht, aber das war's dann auch. In achzig Prozent aller Fälle hat sich der ausführende "Künstler" das Bilderbuch "Dackel Florian im Drachenland" aus der Bücherei ausgeliehen und paust die gruseligsten Stellen durch Butterbrotpapier ab. Anschließend ein halbes Kilo Pastellfarben darüber, fertig. Nicht besser sind solche Cover, die aus einem schlichten Band-Foto bestehen, denn erstens hat die Hälfte der dort abgebildeten Personen eh nicht auf dem Album gespielt, zweitens sollten die meisten Musiker grundsätzlich nur mit einer Papiertüte auf dem Kopf in die Öffentlichkeit treten. Allen voran MÖTLEY CRÜE. Wer sich ein aktuelles Poster dieser Band ins Zimmer hängt, meldet sich auch freiwillig als Jurymitglied für einen Wet-T-Shirt Contest des Seniorenheims "Himmelspforte". Ganz gruselig wird es immer dann, wenn die Kunst ins Spiel kommt. Das Blutbild eines krebskranken Bullen mit vererbter Schwindsucht gehört ins tiermedizinische Institut, aber nicht auf eine CD-Hülle! Die ganze Schose wäre ja nur halb so schlimm, wenn Metal-Fans - wie die meisten Anhänger anderer Musikstile auch - ein Album kaufen würden und gut. Aber da gibt es ja noch das Problem mit den T-Shirts. Einem ungeschriebenen Gesetz folgend, muss ein Metaller mindestends vierzig bunt bedruckte Leibchen seiner Lieblingsbands im Schrank haben, auch wenn er im Gegenzug keine einzige passende Hose besitzt. Und Bilder, die schon auf der CD bescheiden aussehen, werden natürlich nicht besser, wenn sie vergrößert auf einem Shirt prangen. Fans von betreffenden Bands wissen, was ich meine, da brauchen keine Namen fallen. An sich könnte man auch einen Tuschkasten erwärmen, sich das Ding zwei Minuten über die Wampe reiben und hätte den gleichen Effekt. Davon ab, ich persönlich muss mich da gar nicht aufregen. Ich gehöre nämlich zu der (immer größer werdenden) Gruppe von XXL-Trägern. Leider hat sich dieser Trend noch nicht bis zu den T-Shirt-Machern herumgesprochenm weshalb die Palette meistens bei XL endet. "Das fällt größer aus, gar kein Problem", nuschelt die gelangweilte Merchandise-Trulla auf dem Konzert/Festival durch ihre Lippen-Piercings, und ich bin jahrelang drauf reingefallen. Ergebnis: In meinem Schrank stapeln sich Leibchenm in denen ich aussehe wie Britney Spears: Hochschwanger und mit freiem Bauchnabel. Bin ich Heavy Metal-Freak geworden, um dann in H&M-Maßen durch die Weltgeschichte staksen zu müssen? Wohl kaum. Also, wenn schon der rot-gelbe Drache vom Flammenschwert niedergestreckt werden muss, dann bitte so, dass der Besitzer des Shirts nicht wie eine zufällig anwesende Teewurst aussieht. Ist doch so schon alles schwer genug.

Ich finds erschreckend witzig o_O