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(Love Hina, Kimi ga Nozumo Eien, die Onegai Serien, das wars auch schon)
Abgesehen von Kimo ga Nozumo(..) mus ich dir leider mitteilen, dass du bisher nur das äquivalent von Rotze unter der Tischplatte gesehen hast, zumindest wenn man es vom Standpunkt der besseren Lovestories aus betrachtet. Love Hina ist eine annehmbar gute "Romantic Comedie" und Onegai Teacher, Onegai Twins kenne ich nicht. Ich verlasse mich aufs hörensagen und die Tonnen von Fanservicszenen, welche ich schon als Screenshots sehen durfte. ^^; Nicht gerade der ideale Wertungrahmen, ich weiß.

Der stets einfach verfügbare Klassiker wäre Video Girl Ai, natürlich auch nicht ohne Fanservice aber mit genügend Tragik um dich gelegentlich zum heulen zu bringen. Meiner Meinung eine nette Vorbereitung auf "Ai-Ren", den einzigen Manga den ich persönlich noch über VGA stellen würde. Nichts außer einigen großartigen Filmen wie z.B. "Happy together" erreicht dieselbe bittersüße.

Ai-Ren ist großartig, weil es einen mehr als suspekten Prämiss (Der totkranken Ikuru holt sich aus einem Klonzentrum ein "Ai-Ren" ab, wenn man es unromantisch nimmt, eine reanimierte, biochemisch auf absolute Liebe ihrem zugewiesenen Todkranken gegenüber programmierte Leiche mit weniger als einem Jahr Existenzdauer) durch nie gesehene Szenen vollkommen transzendiert. Ikuru ist zu Beginn noch ein Existentialist, der jede Hoffnung gegen Verzweiflung eingetauscht hat und seine eigene Sterblichkeit lauthals und halsstarrig mockiert ohne wirklich mit ihr ins Reine zu kommen währen Ai (der Chemzombie) zu beginn nichts von ihrem oder irgendjemands bevorstehendem Tod weiß. Die Handlung beschreibt, wie beide in schmerzhafter Weise erkennen müssen, dass ihr kurzes Leben trotz ihrer Verdammtheit noch Lebenswert ist und dass keiner der beiden seine Existenz ohne den anderen ertragen möchte oder könnte. Ganzn kurz gesagt: Würde einer sterben, würde der andere den Körper des Toten auffressen, nur um nicht allein zu sein so sehr lieben sich die beiden (und hier zeigt sich die Großartigkeit des Mangas: Als Leser würde man angesichts der Szene applaudieren.). Es ist ein großartiger Manga, dessen Ende ich wie bei VGA nicht erfahren möchte, um ihn in guter Erinnerung zu bewahren.

Die Wertung ein bischen weiter runter, da sie mich nicht heulen ließen wie ein Kleinkind würde ich "Emma" platzieren. Studio Pierrot hat einen Teil des Mangas um das Hausmädchen Emma und William Jones, den Kaufmann aus niederem Adel unter dem Titel "Emma Victorian Romance" animiert doch diese kenne ich nicht. Ich weiß dafür, dass jede Seite des Mangas wundervoll ist. Ich frage mich nur noch, welche Szenen denn am besten waren - jene, die durch Williams Scheitern am Widerstand seines Vater und Emmas Flucht ausgelöst werden (es rockt so sehr, ihn als depressiven Workaholic zu sehen) oder die wundervoll klassischen Szenen, als Williams Mutter der stark kurzsichtige Emma ihre Sehhilfe abnimmt, in ein prächtiges Kleid steckt und auf einen Ball ins Hause ihres Ehemannes mitnimmt, wo Emma natürlich William wiedertrifft.

Emma ist großartig, weil gezeigt wird, welchen Einfluss die Liebe auf das alltägliche Verhalten der beiden Charaktere hat. Gewöhnlicherweise geht man damit ja nur so weit, dass sie Rot anlaufen und sich gegenseitig das Mittagessen zubereiten, aber William bekommt ernsthafte Depressionen, als sich anscheinend seine gesamte Familie geschlossen gegen seine Beziehung stellt und Emma die Flucht antritt da sie anscheinend in jenem Moment nicht den Mut aufbringt, um ihre illegitime Beziehung aufrecht zu erhalten. Witzgerweise sind es dann ein ganzer Haufen älterer Frauen, welche kommen und versuchen, den zahlreichen Jüngeren Frauen zu helfen, die Scherben zusammenzuklauben. Alle Damen über dreißig in diesem Manga rocken einfach zu hart und haben zu viel Profil um ihn zu übergehen .

Hierauf sollte dann eigentlich "Dance 'till Tomorrow" folgen, aber da man darin nicht wenig Sex hat, verpasst man wieder mal die einzige intelligente Love Comedie in einer europäischen Sprache. Begnügt man sich halt mit auswechselbaren Pantyshot-Shows ohne Anspruch und wenig Originalität oder mit ehemaligen Hentaigames ohne die Sexszenen.

Kimi wa Pet/Tramps like us war auch noch ziemlich gut. Der Plot ist zwar von einem Haufen Yaoimanga gerippt, aber es ist mal wieder nett, eine Frau zu sehen, die eine ernstzunehmende Wahlmöglichkeit hat. Denn normalerweise wäre es ziemlich klar, dass sie sich mit jenem Mann, der gleich alt oder älter ist, sie länger kennt und dazu noch im selben Beruf arbeitet wie sie paart.