Sofern es Leute dazu bringt, "den Manga" als eine Sammlung von Regeln und Verfahrensweisen zu sehen, die man sich aneignen und mit eigenen Inhalten füllen könnte ist es gut. Solche Projekte haben Zukunft, wie "Witch", "Garou-chan" und einige andere spanische Comiczeichner immer noch beweisen. Doch glaube ich momentan eher, dass ein Viertel der Zeichner daran scheitern wird, Mangaka werden zu wollen und versuchen "Japanischer als die Japaner" zu werden. Das andere Viertel wird an der europäischen Tradition der kompressionierten Erzählung scheitern, dadurch, dass sie die erweiterte Seitenzahl mit redundanten "herumblödel-Bilder" füllen und noch einmal ein Viertel wird an den kommerziellen Anforderungen scheitern (Dreißig Seiten pro Monat sind nicht wenig).Zitat von Chrissi
Von jenen, die übrig bleiben, werden viele nach ihrer Etablierung in den Albenmarkt wechseln, in dem es wesentlich gemütlicher zugeht (aka: "Zwei Jahre lang kein neues Album? Schon gut, kein Problem.")
Namen haben die auch? Mr. "Dragic Master" gehört wohl definitiv nicht dazu. Seine Charadesings sind für die Katz und seine Stories naja...Abgesehen von Andreas und seinem "Capricorne" fällt mir aus dem Stehgreif kein deutscher Comiczeichner ein, der wirklich Anbetungswürdig wäre.Zitat von Sweetbaby
Auch an das "Without Identity"-Projekt sollten wir uns erinnern.Gezeichnet und geschrieben wie etwas, das fast jeder halbwegs begabte Hobbyillustrator in seiner Freizeit zu Papier bringen könnte.
Momentan gebe ich den Italiener sehr gute Chancen, als erste einen anständigen "Euromanga" (sofern man dieses Wort überhaupt noch in den Mund nehmen darf, nach den Travestien, welche Französisch-Belgische Kunststudenten unter diesem Namen produziert haben) aufzustellen. Italien ist dem Einfluss der Manga seit den 60ern ausgesetzt, besitzt eine Tradition in S/W-Comics und hat Leute wie Vanna Vinci, die sobald sie lebendigere Gesichtsaudrücke zu Papier bringt und noch ein paar der klassischen Shoujo-Effekte verwendet, einen akzeptablen Mädchenmanga zeichnen wird.