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Thema: [P&P] Gute Charaktere, böse Charaktere und wie schwer es ist, sie richtig zu spielen

  1. #1

    [P&P] Gute Charaktere, böse Charaktere und wie schwer es ist, sie richtig zu spielen

    Irgendwie ist mir auf der NATO eins wieder bewusst geworden. Egal, wie meine Charaktere konzipiert sind, sie rutschen immer wieder in einen Bereich ab, der in D&D wohl so etwa chaotisch neutral bis chaotisch gut wäre. Im konkreten Fall hatte ich einen einfachen Jäger, der fern der Heimat auf der Suche nach einem mysteriösen, nicht weiter spezifizierten Tier war und dabei auf die Helden gestoßen ist. Schon am ersten Abend hat er schon wieder einen seiner Gefährten angegriffen, weil der einen anderen Helden (versehentlich, was mein Charakter aber nicht wusste) verletzt hat. Später ging das dann sogar so weit, dass ihm ein weiterer Held so auf die Nerven gegangen ist, dass er ihn beinahe umgebracht hätte.

    Ich weiß nicht, ob das an mir als Spieler liegt oder einfach an meinem sagenhaften Pech, immer wieder in solche Situationen zu geraten. Was habt ihr da für Erfahrungen?

  2. #2
    Naja, ich spiele regelmäßig bei DSA einen Rondrageweihten, der vermutlich ziemlich Rechtschaffend Gut bis Neutral Gut (nach DnD Maßstäben... finde das aber auch viel zu vereinfachend...), mein Phexgeweihter ist am ehesten mal komplett "Neutral" bis "Chaotisch Neutral" und alles andere als Gut. Da verrekt einer? Na und? Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex. Ein Diebes-"Kollege" stellt sich ungeschickt an, und droht gefasst zu werden? Hin da, und mit ein wenig Glück und Überredungskunst das Kopfgeld abstauben.

    Richtig Böse charaktere habe ich bisher nie versucht. Das stelle ich mir auch wenig spannend vor, zumindest was die geläufige definition von Böse angeht.
    "Böse" Schwarzmagier, die aber lediglich skrupellos und "der Zweck heiligt die Mittel" artig sind, finde ich ok. Das ist mMn aber eher mal neutral als "böse"

  3. #3
    Mhh auf der Nato hatte ich ja nun einmal die Gelegenheit PnP zu spielen, und einmal im IRC in der Proberunde von SDS.

    In "dunklen Systemen" wie der WoD, oder Shadowrun (ich hoffe ich seh da nix falsch), würde ich meinen Char wohl eher so spielen, dass er sich meist nur für sich und ihm nahestehende Personen kümmert (der nette Obsthändler, für mit Nato-WoD'ler, diese wissen was ich wohl meine ). Jeder andere wird ihm eher egal sein, und notfalls wird auf ihn geschoßen.

    In der DSA Runde von SDS spiele ich momentan einen Thorwaler, natürlich einen guten. Einen wirklich bösen Charakter (abgesehen von einer Meuchelmörderin, verführen töten, verführen töten...)könnte ich wohl garnicht spielen. Ein Dieb würde gerade noch so gehen.

    Für mich gilt wohl, dunkle Systeme = Charaktere mit tiefen Schluchten in der Persönlichkeit (Mord, Diebstahl, alles kein Problem), "helle Systeme" (hier führe ich mal nur DSA an (da ich kein anderes kenne)) = gute Charaktere.

    Damit hat die Ausspielung meines Charakters wohl mehr mit der Spielwelt zu tun .

  4. #4
    Ich hatte eigentlich keine größeren Probleme, mich in die Rolle meines Phexgeweihten bei "Wenn Ketten brechen" (SDS' DSA-Runde) zu versetzen. Es war wirklich so, wie Freierfall schon ansprach: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex". Im Grunde ist dieser Charakter eher egoistisch, wenn nicht egozentrisch, abgesehen davon, wenn es was abzustauben ist (oder auch gerade dann; je nach Situation). Da wird auch nicht haltgemacht, die Taschen der Kameraden zu leeren, sofern sie unaufmerksam sind...* im Dienste des Phex natürlich. Ansonsten sind Niniel (also meinem Charakter) die Probleme der anderen herzlich egal, solange keine Belohnug winkt und sobald es doch eine geben sollte, wird diese gnadenlos nach oben getrieben (Überredungskunst sei dank ).
    Sicherlich fehlt es mir an der nötigen Spielerfahrung, um da wirklich mitreden zu können, aber ich seh da eigentlich kein Problem drin, den Charakteren eine Seele einzuhauchen, die absolut nicht meiner entspricht und das dann auch konsequent durchzuziehen. Ich sehs eigentlich so: wie würdest du dich verhalten, wenn du Niniel/<insert hero> wärst? Das klappt ganz gut. Du spielst einfach in einer fiktiven Welt einen Charakter, der zwar ein wenig was von dir selber haben kann, aber im Grunde doch komplett verschieden ist. Das ist - zumindest für mich - überhaupt das, was mir an Rollenspielen generell von Anfang an gut gefallen hat

    * nochmal nachgelesen, hatte den Zwerg beklaut, der mit unserer Zwergin um die Wette gesoffen hat.
    edit:
    @unter mir:
    Habs nochmal nachgelesen, siehe Fußnote. War mein erster Raub im Testspiel, aber wie gesagt, ich steck noch nicht so wirklich in der Materie drin :3 Es ging in meinem Post hier eh mehr ums Prinzip des "Reindenkens"

    Geändert von Flying Sheep (07.01.2009 um 19:40 Uhr)

  5. #5
    Ein Phexgeweihte würde niemals die Taschen seiner Gefährten ausleeren. Wo ist da bitte die Herausforderung? Solch ein Schnöder Diebstahl lässt nur darauf hindeuten, dass der Geweihte Tasfarelels Versuchung erlegen ist.

  6. #6
    Meiner Meinung kommt dies ziemlich auf die Gruppenzusammenstellung an. Mein derzeitiger DSA-Charakter etwa ist Rashduler Dämonologe (jaja, sowas in der G7 spielen - aber hey, wenigstens ist er kein Brabaker), kennt einen Haufen Zauber, für welche er eigentlich schon längst auf den Scheiterhaufen sollte (nur noch der Chimaeroform fehlt mir ;) ), aber solange keine Geweihten zur Stelle sind, ist er durchaus spielbar. Dem Thorwaler ist sowieso alles egal, solange es nicht charyptid aussieht, und die Magierin hat in etwa so viel mit Dämonen zu tun wie Koschbasalt mit Magie zu tun hat. Einzig der Streuner der Gruppe (der sich neuerdings als Phexgeweihter hinausstellte) ist da ein wenig grantig, wenn ein beschworener Braggu die Gruppe vor dem Pfeilhagel maraskanischer Rebellen rettet oder mein Charakter im Krieg der Magier großes Interesse an gewissen Habseligkeiten Borbels zeigt, die ihm natürlich ganz und gar nicht gefallen. Wirklich Probleme gab es erst, als der Magier nach einem (mittlerweile gebrochenen) Dämonenpakt (welchen er allerdings auch eher unbewusst geschlossen hat) nicht gleich angefangen hat, zu allen Zwölfen zu beten (hey, der ist Magierphilosoph!) oder als im Krieg der Magier plötzlich eine Hohepriesterin der Hesinde hinzukam, die hauptberuflich Jagd auf allerlei dämonisch verseuchtes Getier macht (und hierzu gehören nun mal leider auch die mit dem Mal des Frevlers :/ ). Letztendlich fällt der Charakter schließlich unter die von Freierfall bereits genannte Kategorie an Schwarzmagier - der Zweck heiligt die Mittel, und auch, wenn es nicht unbedingt göttergefällig ist, wird auch mal Feuer mit Feuer bekämpft.

  7. #7
    Hach, würde ich gerne mal sowas spielen. Nach Sinnigen Regeln @ Nathrael.
    Leider funktioniert sowas in meiner Gruppe nicht.
    Das mit dem Paktbruch finde ich aber auch interessant... wenn ich mich recht erinnere, ist das Pakt-Brechen so gut wie unmöglich. Aber hey.
    Und Rashduler Dämonologen sind eigentlich cool, bis auf die Tatsache, dass es in Aventurien IMO keine Sinvolle Dämonologenschule gibt, die mir gefällt.

  8. #8
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Das mit dem Paktbruch finde ich aber auch interessant... wenn ich mich recht erinnere, ist das Pakt-Brechen so gut wie unmöglich. Aber hey.
    Rakorium hat mir geholfen ;) . Zu Schade, dass ihn der Meister nur einige Spieltage später durch einen elementaren Meister gen Hesinde fahren ließ :| .

  9. #9
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Ein Phexgeweihte würde niemals die Taschen seiner Gefährten ausleeren. Wo ist da bitte die Herausforderung? Solch ein Schnöder Diebstahl lässt nur darauf hindeuten, dass der Geweihte Tasfarelels Versuchung erlegen ist.
    Ich denke, das ist an dieser Stelle ein Grenzfall. Zwar hat der Zwerg ebenfalls die Karawane begleitet, aber ob er wirklich damit als Gefährte gilt, sei mal dahingestellt. Es ist an dieser Stelle einfach nicht klar, in wieweit sich der Zwerg (und sein Partner Tjalfson) und die eigentliche Party an den im Spiel nicht weiter beschriebenen Tagen näher kennengelernt haben.

  10. #10
    Zitat Zitat von GSandSDS Beitrag anzeigen
    Ich denke, das ist an dieser Stelle ein Grenzfall. Zwar hat der Zwerg ebenfalls die Karawane begleitet, aber ob er wirklich damit als Gefährte gilt, sei mal dahingestellt. Es ist an dieser Stelle einfach nicht klar, in wieweit sich der Zwerg (und sein Partner Tjalfson) und die eigentliche Party an den im Spiel nicht weiter beschriebenen Tagen näher kennengelernt haben.
    Es ging mir nicht darum, dass es seine Gefährten sind, sondern daran, dass man einen wehrlosen, nichtsahnenden Zwerg nicht beklaut, es ist keine Herausforderung. Zu seiner eigenen Bereicherung klaut man als Phexi schon mal gar nicht.
    Egal, das ist OT.

  11. #11
    Finde ich eigentlich nicht, also dass es OT ist meine ich. Passt eigentlich wunderbar zum Thema „Gute Charaktere, böse Charaktere und wie schwer es ist, sie richtig zu spielen”. Und der Phexianer war im Prinzip umringt von 1000 Augen, die die Truppe argwöhnisch beobachteten. Gut das meiste waren Orks, aber es gab ja auch eine Reihe Personen von der Karawane, die am Tisch saßen und teilweise direkt in die Richtung des Phexianers schauten. OK, das ganze ist sicherlich keine sonderlich große Herausforderung gewesen, aber so einfach wie in der Anonymität auf der Straße war es sicher nicht. Und was die Sache mit dem Klau aus Eigennutz betrifft: Es blieb an dem Tag noch aus zu welchem Zweck das Geld seinen Besitzer wechselte. Am Ende des Tages hatte der Phexianer mit einem Teil des Geldes mehr oder weniger die Haut der Truppe gerettet. Der Rest wanderte später ohnehin weitgehend in die Tempelkasse. Nenn es unfreiwillige Retcon, wenn du magst. Ich nenne es phex'schen Weitblick. xD

  12. #12
    Gier (nach Gold z.B.) ist ein Aspekt, der bei DSA Tasfarel (Erzdämon und so) zugeschrieben wird.
    Phex steht zwar für Eigenverantwortlichkeit und List, aber eben auch für die Herausforderung und das Risiko, das belohnt wird.
    Wenn der Phexi jetzt dem Zwerg seinen riesendiamanten klaut, den er wie seinen Augapfel hütet, um ihm eine Lehre zu erteilen o.ä. ist das was anderes.
    Letzenendes soll er die anderen Menschen dazu bewegen, sich den Idealen seines Gottes gefällig zu verhalten. Ein beklauter Zwerg wird aber bestimmt nicht zu Taschendieb

    Ein Phexgeweihter ist nach den lustigen DnD Gesinnungen mMn irgendwo bei komplett Neutral (Hilf dir selbst.)

  13. #13
    Schon erwähnt, dass der Phexianer aus Al'Anfa kommt? xD

  14. #14
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Ein Phexgeweihter ist nach den lustigen DnD Gesinnungen mMn irgendwo bei komplett Neutral (Hilf dir selbst.)
    Was an den Füchschen ist denn nach D&D-Maßstäben rechtschaffen?
    Phex erschien mir immer als Mischung aus dem klassischen Trickster-Gott und Hermes.

  15. #15
    In den Publikationen zu den Göttern steht diverse male, dass alle Götter den Aspekt der Ordnung (im gegensatz zu den Dämonen, die das Chaos verkörpern) haben. Jegliches Göttliche wirken wirkt "ordnend" (im weitesten Sinne) und so sollten sich auch die Geweihten verhalten (dem göttlichen Ideal entsprechend.) - Insofern rechtschaffend. Das gegenteil wäre ja Chaotisch, das ist explizit dämonisch usw.

  16. #16
    Naja. Ordnend ist relativ. Eine typische Diebesgilde ist auch ordnend, äußerst ordnend, und trotzdem gilt sie als chaotisch, weil aller par Tage mal das Oberhaupt durch einen Dolch im Nacken abgesetzt wird. Ähnlich wie bei den Dunkelelfen in D&D. Die haben eine peinlich aufgespaltene Hierarchie, und trotzdem gelten sie so als Archetyp der chaotischen Gesinnung, weil diese Hierarchie ihnen effektiv einen Scheißdreck wert ist. Ordnung braucht jede Gesellschaft, da können sich auch die Schöpfer von Fantasy-Welten nicht drum drücken. Rechtschaffen müssen diese Gesellschaften deshalb noch lange nicht sein.

    Deshalb ist auch...
    Zitat Zitat
    "Böse" Schwarzmagier, die aber lediglich skrupellos und "der Zweck heiligt die Mittel" artig sind, finde ich ok. Das ist mMn aber eher mal neutral als "böse"
    ...zweifelhaft. Bei D&D gilt halt die allgemeine (christliche bestimmte) Meinung als Pegel, das heißt, ein skurpelloser Charkter, der auch von den Armen klaut und Leute nur zu seinem eigenen Wohl umbringt, ist mit höchster Wahrscheinlichkeit böse, auch wenn er niemandem direkt was böses will. Es geht bei den Gesinnungen nicht vorrangig um die Geisteshaltung, sondern vorrangig darum, was der Charakter am Ende macht.
    Dass auch diese Einschätzung nicht eindeutig ist, sollte klar sein. Das übliche Problem ist bspw. der übliche Kreuzritter, der alles zwischen gut und böse sein könnte. Die Gesinnungen bleiben am Ende eine unrealistische Orientierung.

    Aus diesem Grund spiele ich auch seltenst Charaktere, die wirklich gut oder böse sind. Ein Charakter, der absolut in dieses Bild passt, ist uninteressant, mir gefällt er erst, wenn er öfter mal an der Grenze zu anderen Gesinnungen kratzt.
    Allgemein tendiere ich zu guten Charakteren, weil sich der Kick, etwas Böses zu tun, bei mir zurückhält, seit ich nicht mehr 13 bin. Das schließt entsprechende Charaktere natürlich nicht aus, aber in der Praxis sind sie selten.

  17. #17
    Dann habe ich das immer falsch verstanden - was ist dann Rechtschaffend Böse, wenn nicht Organisiertes Verbrechen? Chaotisch ist nach meinem dafürhalten ein Betrunkener Ork/Monster/whatever, der marodierend und leute-aus-spaß-totschlagend irgendwo wütet.

    Aber das ist ja auch eigentlich gar nicht das Thema hier (also die DnD auslegung)

    Also, alles was ich oben schrieb, bezieht sich eher auf die Geisteshaltung als auf das, was hinten rauskommt ^^

  18. #18
    Joah, nur zur Erklärung. ^^

    Zitat Zitat
    Chaotisch ist nach meinem dafürhalten ein Betrunkener Ork/Monster/whatever, der marodierend und leute-aus-spaß-totschlagend irgendwo wütet.
    So in etwa, genau.
    Rechtschaffen böse ist kontrollierte Bösartigkeit. Also tatsächlich organisierte Kriminalität, böse Diktatoren (bzw. Herrscher) oder skrupellose Fädenzieher hinter dem Thron und Intriganten (Richard III!). Das sind so die Archetypen.

  19. #19
    Hmm ich weiß nicht, was ihr habt. Ich hab schon 2 DSA-Chars gespielt, die ich unter rechtschaffen gut einstufen würde. (wenn man es als rechtschaffen einstuft, mit einem Bauernmädel zu verkehren und am nächsten Tag einfach die Kurve zu kratzen - aber ansonstne isser doch recht rechtschaffen ^^)

    Zum Ausrauben und Angreifen von Partymitgliedern, machts einfach nicht - ein bisserl Spielerwissen einbringen is durchaus ok. Wenns lustig kommt und ihr ne lustige Runde habt, ok, aber sobald irgendwas das restliche Spiel negativ beeinflusst, machts einfach nicht, scheiß auf Characterplay.

    In DSA find ichs schwer, manche Charaktere überhaupt mit sinnigen Werten zu kreiren, insbesondere einen rechtschaffen bösen Magier im Stil von Edwin Odesseiron - die doofen Vorgaben von Attributen sorgen für Chars, deren Werte einfach nicht passen.

    Geändert von Dhan (17.01.2009 um 12:47 Uhr)

  20. #20
    Alles was Rechtschaffend Böse ist, ist mehr oder weniger in den Schwarzen Landen angesiedelt.
    Magier aus Elburum oder Yol-Ghurmak (oder wie diese Stadt von Galotta da auch immer hieß) würde da passen. Für letzere müsstest du dir aber zuerst eine eigene Profession bauen, die ist nicht in den Generierungsregeln beschrieben.

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