Da ich nun schon das zweite RPG spiele, bei dem sich ein junges, sensibles Mädchen für die Welt opfern will, und ich sicher bin, es gibt noch mehr derartige Spiele, mach ich mal den Thread auf. Ich weiß nicht, ob es direkt in das FF-Forum gehört oder besser in das RPG-Spiele-Forum, aber man wird sehen, wie sich der Thread entwickelt. Am Anfang kann man ja erst mal fein die Frage am Beispiel FF X beantworten. Wie wir alle wissen,
FF X SPOILER
Nun könnte man ja ansatzweise auf die Idee kommen, dass Sterben nicht so eine tolle Sache ist, auch wenn man dabei vielleicht der Welt und allen Menschen darin die Möglichkeit gibt, 10 Jahre friedlich existieren zu können. Yuna scheint das aber in keinster Weise zu stören. Okay, sie ist betrübt deswegen, und verabschiedet sich auch im Stillen immer von der zuletzt besuchten Gegend, aber hat man sie einmal, auch nur ein einziges Mal sagen hören: "Warum mach ich das? Wieso soll ich sterben, nur damit 10 Jahre Frieden für die Welt drin sind?" Mich persönlich hat ihr fehlender Überlebensinstinkt genervt, und zudem hätte ich mich bei jeder ihrer tollen Reden übergeben können.
Gut, vom rein logischen und rationalen Gedanken her ist es einfach zu sagen, "Ja, ich opfer mich für die Welt, ich mag die Welt, und ich will nicht, dass sie leidet, besser ist, wenn ich mich opfere und dafür die Welt friedlicher wird."
Aber wie sieht es mit den Gefühlen im Inneren aus? Ich wüsste nicht, wie ich mich entscheiden würde, ob ich mich freuen würde, ein Medium zu werden, ob ich auch nur ansatzweise dran denken würde, auf so eine Reise zu gehen, wo ich doch genau weiß, was mich erwartet.
Okay, jetzt könnten einige mit dem Gedanken spielen: "Hey, probieren wirs doch aus. Gehen wir auf die Reise, und wenn ich mich opfern muss, muss ich es eben. Wenn es eine andere Möglichkeit gibt, dann probieren wir diese aus."
Aber denkt dran, nur weil Yuna und ihr Truppe andere Möglichkeiten gefunden haben, muss das nicht der Regel entsprechen. Yunas Vater hat auch keine andere Möglichkeit gesehen und ist deswegen... ähm ja, aus dieser Welt entschwunden. Und was aus Tidus' Vater geworden ist, wissen wir auch.
Neben FF X kenne ich noch Tales of Symphonia, bei dem eine der Hauptcharas den selben Weg gehen muss, um ihrer Welt zu helfen. Auch sie weiß, dass sie sich selbst dafür aufgeben muss, und ja, auch sie hat wieder angst, aber auch sie ist wieder stolz darauf, so einer Aufgabe dienlich sein zu dürfen.
Seht mich als egoistisch an, aber ich würde nicht denselben Weg gehen, wie die beiden Damen der eben erwähnten RPGs. Ich wäre nicht stolz darauf, als Opferlamm zu dienen, und ich liebe die Welt nicht so sehr, als dass ich mich für die Welt und alle Menschen darin opfern würde. Und selbst, wenn ich diesen Weg gehen müsste, würde ich immer wieder versuchen, dieser Opferung zu entgehen. Und keinesfalls würde ich mich freuen, die Welt dadurch zu retten oder Ähnliches. Ich würde während der Reise Nervenzusammenbrüche kriegen, ich würde mich zurückziehen und sonstwas, aber ich würde nicht im Ernst darauf kommen, auch nur ein wenig Freude oder Ehrgefühl deswegen zu empfinden.
Gehen wir mal nicht nur von Rollenspielwelten aus, sondern von der Welt, in der ihr lebt. Würdet ihr die Welt retten, wenn ihr euch selbst oder Freunde opfern müsstet? Wie würdet ihr nervlich und gefühlstechnisch darauf reagieren? Und denkt dran, wenn ihr die Welt rettet, werdet ihr meistens noch von den Nachfahren geehrt werden... was vielleicht für einige ein Aspekt sein könnte, sich ehrvoll in den Tod zu stürzen.