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Thema: Begegnung im Park [Kurzgeschichte]

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Eher kurz als Geschichte, was?

    Zitat Zitat
    Die Menschen haben Angst vor Landstreichern, Obdachlosen und Kriminellen
    Tautologie. Ich würde entweder die Landstreicher oder die Obdachlosen weglassen und nur zwei Elemente erwähnen oder noch etwas drittes anderes hinzufügen.

    Zitat Zitat
    Sie werden lauter, nein, nicht wirklich lauter
    Da würde ich ein Semikolon nach "lauter" setzen, um den zweiten Teil klarer abzutrennen.

    Zitat Zitat
    Die Frau hat schulterlange, dunkle Haare
    Hier kommt kein Komma, da es keine Aufzählung ist. Du willst ja sagen, daß ihre dunklen Haare schulterlang sind und nicht, daß sie schulterlange Haare und dazu noch dunkle Haare hat.

    Zitat Zitat
    Sie scheint vor etwas oder jemandem zu flüchten.
    Regel Nr. 1: Show, don't tell. Du erzählst dem Leser etwas, daß er viel lieber selber für sich entscheiden würde. Auch wenn es nur die Gedanken Deines Protagonisten sind, wäre eine rhetorische Frage hier besser.
    "Warum fährt sie so weit weg, flüchtet sie etwa vor etwas?"
    Und das kannst Du dann auch geschickt in den nächsten Satz mit einweben.

    Zitat Zitat
    Es ist sinnlos auf eine Antwort nach diesen Fragen zu suchen.
    Komma fehlt. "Es ist sinnlos, auf eine Antwort..."


    So, jetzt zur allgemeinen Kritik. Mir gefällt der Stream of Consciousness, den Du in die Geschichte mit einfließen läßt. Man kann sich gut in die Gedankenwelt des Protagonisten hineinversetzen und auch seine eigenen Überlegungen mit einbauen. Es passiert recht wenig und doch regst Du zum Nachdenken an.
    Doch gerade diese Anregung macht auch einen meiner Meinung nach negativen Punkt in der Geschichte aus; nämlich, daß man gar nicht so recht weiß, worüber nach nachdenken soll. Ein Mädchen setzt sich neben den Protagonisten, erzählt im was aus ihrem Leben und verschwindet dann wieder. So weit, so gut; allerdings steht der Leser am Ende ziemlich alleine da. Ich habe nichts gegen offene Enden, im Gegenteil, aber bei Deiner Geschichte frage ich mich, was Du mir damit sagen wolltest. Der Text liest sich auf keinen Fall wie Trivialliteratur ohne Intention dahinter, also gehe ich mal davon aus, daß es eine Aussage gibt. Nur ist mit die leider nicht ganz klar geworden.

    Alles in allem liest das Werk sich flüssig und problemlos (allerdings kann man bei der kleinen Textmenge auch nicht wirklich auf Längen achten), jedoch fehlt es für mich irgendwie an einem klaren Wink mit dem Zaunpfahl, um den Sinn zu erkennen. Da würde ich vielleicht noch ein wenig hinzufügen.
    So, wie es dort steht, ist es zwar keine schlechte Geschichte, aber sie wird mir auch nicht in Erinnerung bleiben.

  2. #2
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Eher kurz als Geschichte, was?
    Tjaha, mein Deutschlehrer meinte einmal, ich sei ein Minimalist. Das trifft es wohl ganz gut.
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Tautologie. Ich würde entweder die Landstreicher oder die Obdachlosen weglassen und nur zwei Elemente erwähnen oder noch etwas drittes anderes hinzufügen.
    Na ja, Landstreicher und Obdachlose sind nicht wirklich das Gleiche, aber du hast recht - der Unterschied ist fließend. Da überleg ich mir noch etwas.
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Da würde ich ein Semikolon nach "lauter" setzen, um den zweiten Teil klarer abzutrennen.
    Akzeptiert.
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Hier kommt kein Komma, da es keine Aufzählung ist. Du willst ja sagen, daß ihre dunklen Haare schulterlang sind und nicht, daß sie schulterlange Haare und dazu noch dunkle Haare hat.
    Auch hier stimme ich zu.
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Regel Nr. 1: Show, don't tell. Du erzählst dem Leser etwas, daß er viel lieber selber für sich entscheiden würde. Auch wenn es nur die Gedanken Deines Protagonisten sind, wäre eine rhetorische Frage hier besser.
    "Warum fährt sie so weit weg, flüchtet sie etwa vor etwas?"
    Und das kannst Du dann auch geschickt in den nächsten Satz mit einweben.
    Mmmh, darüber kann man sich streiten. Mein Satz nimmt nicht wirklich etwas vorweg. Der Leser sollte bis dahin eigentlich zu dem gleichen Schluss gekommen sein und ich lege ja auch keine erzählte Tatsache auf den Tisch, sondern lasse den Protagonisten nur eine Vermutung äußern. Bin mir nicht sicher, ob da dein Vorschlag besser ist. Werde ich mir noch einmal angucken.
    Zitat Zitat von Ranmaru-kun
    Komma fehlt. "Es ist sinnlos, auf eine Antwort..."
    Jo, auch wenn's - wie weiter oben erwähnt - kein Muss ist.

    Um noch einmal auf die Intention zurückzukommen: Da wollte ich unter Anderem zum Nachdenken anregen, warum wir Menschen ignorieren, die unsere Hilfe brauchen. Die Situation ist bewusst überzogen dargestellt, aber mal ehrlich: Wer von uns würde nicht so handeln wie der Protagonist?

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