Das ist wohl kaum möglich, da es keinen Menschen gibt, der außerhalb eines sozialen Gefüges (Gesellschaft, Familie), völlig von anderen isoliert aufwachsen kann. Aus diesem Grund kann man "spezifisch weibliche" oder "spezifisch männliche" Eigenschaften, die sich unabhängig von der Erziehung eines Menschen entwickeln könnten, weder beweisen noch widerlegen. Beobachten kann man aber: In der Menschheitsgeschichte waren die Rollen von Frauen und Männern immer unterschiedlich verteilt, sowohl in matriarchalen als auch in patriarchalen Gesellschaften. Beobachten lässt sich außerdem: Unterschiedliche körperliche Bedingungen führen zu unterschiedlichen Verhaltensweisen.Zitat
Das heißt nicht, dass Erziehung nicht eine sehr große Rolle spielt, aber man sollte sich schon fragen, ob die spezifischen Unterschiede von Mann und Frau nicht auch die Erziehung beeinflussen (und nicht nur umgekehrt, die Erziehung die Menschen beeinflusst). Außerdem gibt es immer wieder Fälle, in denen jemand z.B „als Mädchen erzogen“ wird, sich aber als Junge fühlt. Mit anderen Worten: Trotz der aufs weibliche Geschlecht abgestimmten Erziehung fühlt sich die betroffene Person „männlich“.
Persönlich finde ich es ja völlig unsinnig alle Menschen in einen Topf zu werfen, oder Männchen und Weibchen in zwei unterschiedliche Töpfe. Alle Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Gefühle, Verhaltensweisen. Die Frage ist nur, welche Konsequenzen man daraus zieht.
Außerdem: Wenn von „weiblich“ und „männlich“ gesprochen wird, kann das logischerweise immer nur im kulturellen Kontext passieren. Das muss man sich im Gespräch eben vor Augen halten. Ich habe auch einige „unweibliche“ Verhaltensweisen, das macht mich aber noch lange nicht männlich.