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Thema: Kunst (Bilderlastig)

  1. #1

    Kunst (Bilderlastig)

    Da ich mich seit meinem recht kurzen Aufenthalt in Amsterdam für Kunst interessiere und mir nun schon einige Bildbände zugelegt habe, möchte ich hier ein Thema eröffnen in welchem über Kunst gesprochen werden kann. In diesem soll jeder seine Lieblingskünstler vorstellen, Bilder von ihnen posten und ein genereller Austausch über Künstler kann entstehen. Generell kann jeder Künstler hier erwähnt werden, aber ich bitte euch, euch mit Internet-Fantasy-Bildern zurückzuhalten, hier soll es eher um "klassische" Künstler, vor allem Maler gehen.

    Einen großen Bildband habe ich verstaubt in dem Regal meiner Mutter gefunden und zwar über das Werk und Leben von Picasso. Ich finde Picassos Art Dinge zu abstrahieren, beziehungsweise zu verallgemeinern und zu geometrischen Formen werden zu lassen, sehr interessant; allerdings teilweise übertrieben angewendet. Manche Bilder sind für mich zu viel Schmiererei, als das sie mir gefallen könnten, wenn die Bilder auch absichtlich so gemacht sind. Des Weiteren mag ich seine Art wie Figuren zu etwas schrecklichen, abstoßendes werden, weil ihr Gesicht verzerrt ist. Man hat dann immer das Gefühl, das wahre Gesicht einer Figur zu sehen.
    Für mich ist Picasso ein sehr zweischneidiges Schwert.

    Beispiele:
    Les Demoiselles d'Avignon


    Guernica
    Die Gaukler
    Lebensfreude

    In Amsterdam habe ich im Rembrandthuis ein tolles Artbook über Rembrandt für 15€ erwerben können. Seine Portraits mag ich nicht(während ich seine Selbstportraits mag), da diese stellenweise einfach wegen dem Motiv sehr langweilig sind. Ich mag allerdings seine mythologischen und biblischen Werke sehr, die haben teilweise apokalyptisches Ausmaß bleiben dabei aber sehr gefühlvoll. Einfach toll.

    Beispiele:
    The prophet Jeremiah mourning over the destruction of Jerusalem


    Aristotle Contemplating the Bust of Homer
    Andromeda tied to the Cliff
    The Angel and the Prophet Balaam

    Meine bisherige Lieblingsmaler ist Edvard Munch, dessen Werke schlicht und ergreifend einzigartig sind. Während die Bilder seiner kurzen impressionistischen Phase eher weniger interessant sind, finde ich seine restlichen Werke einfach grandios. Es ist genial wie Mensch und Landschaft miteinander verschmilzen und die Landschaft die Emotionen der Person wiederspiegeln, also zu einer Art Seelenlandschaft wird. Viele kennen von ihm wohl nur "Den Schrei", was imo fatal ist, da er viele grandiose Werke geschaffen hat.

    Beispiele:
    Asche:


    Der Schrei
    Abend auf der Karl-Johann Straße
    Madonna


    Im Moment beschäftige ich mich mit H.R.Giger und habe noch Bücher über den Expressionismus und Van Gogh. Des Weiteren werde ich noch in den Ferien in eine Ausstellung von Gottfried Helnwein in Oberhausen gehen, auf welche ich mich schon sehr freue.

    Ich hoffe auf ein paar Antworten und bitte die Mods die Bilder im Thread zu lassen.

  2. #2
    Ich schiebs mal im Atelier, wo der Thread sicher mehr Aufmerksamkeit findet.
    Ansonsten kannst du mir ja nochmal ne PN schreiben.

  3. #3
    mmmh.. "der schrei" wurde doch letztes jahr in stockholm gestohlen, wenn ich mich nicht irre?

    imo tolles thema, zeigt, das wir auch ein bisschen Kultur im Forum haben^^ ICh persönlich habe eigentlich mit kunst nicht all zu viel am Hut aller dings hat es mir ein Maler angetan, nämlich Claude Monet.

    Seine Bilder, besonders auch das bekannte mit der Brücke über den Teich voller Wasserlilien fand ich immer sehr schön, will es mir auch irgendwann noch mal im Original ansehen, genauso das Riesengemälde im 360° Format. Müsste eigentlich beides in Paris ausgestellt sein.



    Seine Bilder haben immer sehr beruhigend auf mich gewirkt, sie zeigen oft die Idylle und wahre schönheit der Natur.
    allerdings bin ich natürlich kein Kunstkenner und kenner nur eine sehr kleine auswahl seiner Werke. Ich habe auch nooch nie so mit dem Thema beschäftigt... ich werde dem Theam einfach mal folgen und mir ansehen, was in der Kunst noch so passiert ist, bestimmt lerne ich noch was dazu

    Hier noch ein Zitat von WIkipedia:

    Zitat Zitat
    Er hat möglicherweise nur deswegen mit verschwimmenden Formen und trüben Farben gemalt, weil er kurzsichtig war und an grauem Star litt, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Der britische Kunstliebhaber und Augenarzt Patrick Trevor-Roper sagt, Monet habe eine Brille stets mit der Begründung abgelehnt, so scharf wolle er die Welt dann doch nicht sehen.
    das stimmt doch irgendwie mit meiner meinung überein, vielleicht gefallen mir seine Gemälde deshal so gut.

    hier noch ein paar Links zu seinen Bildern

    1

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    4

  4. #4
    In meinen Augen geht nichts über Franz Marc und Wassiliy Kandinsky. Diese beiden haben den von Munch eingeleiteten Expressionismus geprägt und in den wundervollsten Formen zum Leben erweckt. Allein dass bei Marc die Tiere (besonders Pferde und Rehe) so im Mittelpunkt seines Schaffens standen, fasziniert mich immer wieder aufs neue. Dafür hat sich Kandinsky schon recht früh von jeglicher bodenständiger Kunst entfernt und hat sich dafür stetig weiterentwickelt. In mir haben diese beiden Künstler einen großen und begeisterten Fan gefunden. Ich war schon auf etlichen Austellungen und in meinen Regalen stapeln sich dank ihnen die Kunstbände


    Franz Marc


    Wassily Kandinsky


    Zeitgenössische Künstler können mich hingegen kaum begeistern. Ausnahmen wären da lediglich Hundertwasser, Rosina Wachtmeister und natürlich Dali, dessen Bilder in echt ein wirklich umwerfendes Erlebnis sind, während sie in den Bildbänden und Fotoalben kaum wirken und eher langweilig bzw eindimensional anmuten.

  5. #5
    holla, auch mal n nettes Thema für mich.
    Bin seit Jahr und Tag kunstbegeistert, was wohl daran liegt dass ich schon als kleiner Bengel von meinen Eltern in jeder nur erdenklichen Ausstellung geschleppt wurde- mit Erfolg wie man sieht.
    Hab ne ganze Bandbreite von Künstlern gesehen und weiß nun ganz genau was mir gefällt und was nicht.

    Das Problem an diesem Post ist, dass ich leider keine Pics hochladen kann, es würde Ewigkeiten dauern. Also bitte ich, bzw ihr müsst ja selber wissen ob ihr die Bilder sehen wollt, sie euch auf jeden Fall anzusehen. Ich denke im Netz wird sich einiges finden.

    So, als erstes will ich Käthe Kollwitz(Malerin und Bildhauerin) nennen: Eine begnadigte Dame.
    Bis gestern war ich noch in Berlin und habe mir das Käthe Kollwitz-Haus zu Gemüte geführt.(Fontanestraße/Seitenstraße vom Ku'damm- für alle Berliner) Wo war ich... Achja "zu Gemüte geführt" ist dabei im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen. Ihre Arbeiten umfassen vorallem Kriegs- und Todesszenen/Zyklen. Nicht unbedingt leicht zu verarbeiten, da sehr eindrücklich. Ich habe noch nie solche Gesichter gesehen...
    Aber Bilder beschreiben ist so ne Sache, also alles lieber selber ansehen.

    Ich mag das dreckige und weltliche, deswegen liebe ich Toulouse-Lautrec ,ein Produkt von Inzest, der im Pariser Nachtleben um die Jahrhundertwende unterwegs war. Köstlich seinem Blick auf die Welt zu folgen.

    Otto Dix, vielleicht ein Begriff? Nicht unbedingt ein Geheimtipp dafür um so besser. Auch sehr menschlich und ungeschminkt malender Mann.

    hmmm, ich kann die Leute und deren Werke nicht wirklich beschreiben, merke ich gerade. Also bombardiere ich euch noch mit ein paar Namen und ihr bildet euch eure Meinung selbst.

    Van Gogh, Hans Arp, Tristan Tzara, alle Brücke-Maler: Max Beckmann, Max Pechstein, Kirchner usw, Edward Hopper- super Bilder wenn mann im gleichen Zeitraum Hemmingway,Fitzgerald und andere Depressions-Schriftsteller liest...

    bevorich mich vollkommen in wirren Gedanken, Namen und Bildern verfange...
    bin raus,poste mehr,wenn ich mehr Zeit dazu habe

  6. #6
    Zitat Zitat von schreiberling
    Otto Dix, vielleicht ein Begriff? Nicht unbedingt ein Geheimtipp dafür um so besser. Auch sehr menschlich und ungeschminkt malender Mann.
    Uh, ein wenig ZU ungeschminkt für meinen Geschmack obwohl mir die Bleistiftzeichnungen von Alfred Kubin sehr gefallen. Ich könnte keine einzige davon aufhängen oder ausstellen, aber von Zeit zu Zeit sehe ich seine dunklen Visionen gerne.



    Weiters scnhätze ich Sandro Botticellie und Gustav Doré für die Meisterwerke, welche sie bei der Illustration der "Divina Comedia" abgeliefert haben. Botticellies Version liegt leider in der Vatikanischen Bibliothek und aus irgendwelchen Gründen scheint niemand an einer Restauration interessiert zu sein. Schade darum, seine meisterhafte Federführung kommt auf den vergilbten Blättern leider nur unvollständig zur Geltung.



    Lü Shoukuns Zenbilder treffen meinen Geschmack ebenfalls noch erstaunlich gut, wenn ich auch von seinen sonstigen arbeiten nichts halte. China scheint auch sonst noch einige interessante Maler hervorgebracht zu haben, deren Sinn für Ironie mir gefällt aber leidlicherweise ist es mist so, dass ich nicht mehr von ihnen gesehen habe als ein- oder zwei Bilder.



    Von modernen japanischen Künstlern kenne ich nur die "Hiropon"-Gruppe und ihre überdrehte Pop-Art, bei der man sich fragen muss ob Murakami nun ein Künstler oder ein gescheiterter Mangaka ist. Ich meine, westliche Kritiker zählen sogar Henmaru Machio zur Superflat-Gruppe und der verdient seinen Lebensunterhalt primär mit Hentaimanga.
    Aya Takanos Arbeiten können mich noch relativ uneingeschränkt ansprechen, dem Rest der Gruppe stehe ich skeptisch gegenüber.


  7. #7
    Aus der Gottfried Helnwein Ausstellung kommend, möchte ich diesen Künstler noch mit ein paar Bildern vorstellen:

    Gottfried Helnwein hat schon zusammen mit Rammstein und Marilyn Manson gearbeitet und ist daher vielen Leuten bekannt, die sich nicht mit Kunst beschäftigen. Allerdings hat er über diese Zusammenarbeiten hinaus auch viele grandiose Werke geschaffe, die sich unter anderem durch die originelle Vorstellung auszeichnen. So wurden Helnwein-Bilder schon in einer Kirche oder auf riesigen Plakaten unter dem Titel "Selektion" mitten in Berlin ausgestellt. Seine Bilder handeln fast immer von Kindern und stellen sie dar, wie sie hilflos dem Einfluß der Gesellschaft ausgesetzt sind. Die meist etwa 2 x 2 Meter großen (!) Mischungen aus Fotografie und Zeichnung überzeugen wegen der enormen Größe noch viel mehr, wenn man sie "live" sieht. Ich kann die aktuelle Ausstellung in Oberhausen nur wärmstens empfehlen.

    Beispiele:
    Epiphanie II:

    1
    2
    Midnight Mickey
    3


    Noch schnell zwei Bilder anderer Künstler mit denen ich mich momentan dank des günstigen Taschen-Verlags auseinandersetzen kann:
    H.R.Giger:
    Li II



    Vincent van Gogh:
    Nachts vor dem Café an der Place du Forum in Arles


  8. #8
    Claude Monet rockt ewirklich, ich hab auch einen Kalender von ihm hängen. Die Bilder sind unglaublich emotional.

    Gustav Klimt. Wenn er nicht gerade perverse Dinge gemalt hat, liebe ich seine weichen, einfarbigen Zeichnungen, vielleicht kennt jemand das Bild mit dem Mädchen, wo nur der Kopf deutlich gezeichnet ist und der Rest verschwommen.

    Vermeer ist für mich der eindrucksvollste realistisch malende Mensch. Auch wenn er tot ist. -.-

    Bei Picasso schließ ich mich den Vorrednern an, ein gespaltenes Schwert. (Buchempfehlung an dieser Stelle: Ephraim Kishon über Picasso)

  9. #9
    Noch jemand, dessen Name mir erst wieder heute in der Bibliothek eingefallen ist: Elizabeth Peyton:

    Zitat Zitat
    Als Vorlage dienen Peyton Schnappschüsse von Freunden, Bilder aus Magazinen und Büchern, Plattencover und Stills aus Musikvideos. Die Auswahl der prominenten Modelle folgt scheinbar keinem klaren Muster: Neben persönlichen Bekannten versammelt sie in ihrem Œuvre weltberühmte Aristokraten, Schauspieler, Schriftsteller und Musiker, die sie meist nicht persönlich kennt, beispielsweise Kurt Cobain, Jarvis Cocker von Pulp, Noel Gallagher von Oasis, Leonardo di Caprio, David Hockney, Oscar Wilde, Lord Alfred Douglas, Prinzessin Diana, Prinz Harry und Friedrich II. Doch Peytons Bildwahl ist nicht rein zufällig: Entscheidend ist für sie der Lebensweg einer Person, und wie inspirierend diese auf andere wirkte. Hat Peytons Interesse Bestand, so folgt der Entschluss, diese Person zu porträtieren.

    Wie zur Zeit des Absolutismus geht es ihr um die Verehrung des Dargestellten mittels eines idealisierten Porträts, sie stilisiert die Dargestellten zu Ikonen. Der gravierende Unterschied besteht allerdings darin, dass Peyton dabei nicht das Eigenbild des Dargestellten berücksichtigt, sondern allein ihren eigenen Eindruck im Bild festhält. Die Idealisierung ist somit keine (gesellschaftlich oder herrschaftlich) gewünschte, sondern entspricht Peytons individueller Sicht der Dinge.
    Ich liebe ihr Androgynes Portrait von Napoleon bei der Alpenüberquerung.

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