Zitat Zitat von Waya Yoshitaka
Genau so stelle ich es mir auch vor. Ich mein, im Schlaf hat man kein Bewusstsein, man kann gar nichts machen. Man ist einfach nicht existent. Aber genau dieses "Nichts" macht mir Angst.
Also, dass man im Schlaf kein Bewußtsein hat und nichts machen kann, kann ich für mich nicht unterschreiben. Im Gegenteil! Ich träume sehr viel, manchmal weiss ich dass ich träume und kann den Traum sogar beeinflussen, kann mich allerdings nach dem Aufwachen schon bald nicht mehr an Einzelheiten erinnern - nur dass wieder mal die Post abging

Den Tod betrachte ich eigentlich als den besten Freund des Lebens, genauso wie die Geburt. Die drei gehören untrennbar zusammen, werden allerdings gerne verdrängt. Manchmal habe ich sowieso den Eindruck, das Einzige was in unserer Kultur zählt, ist die Lebensspanne von 18 bis, sagen wir mal, 45. Kinder und Alte sind lästig (die Kinder wollen möglichst schnell groß werden und die Alten versuchen verzweifelt jung zu bleiben), den Tod klammert man komplett aus und Geburt ist auch irgendwie was Anrüchiges, was man am besten in weiss gekachelten Kliniken versteckt (naja, war vielleicht etwas überspitzt formuliert, heutzutage dürfen ja auch die Väter dabei sein und die Kinderlein dürfen nach der Geburt bei der Mutter bleiben - was sind wir fortschrittlich!)

Darüber was danach kommt, kann man nur spekulieren, wenn man nicht selbst schon ein Nahtod Erlebnis hatte. Leute die so etwas hatten, haben komischerweise im allgemeinen keinerlei Zweifel mehr daran, dass der Tod nicht das Ende ist.
Ich denke mir nur soviel:
Variante 1, es ist aus: Wär ja nicht schlimm, denn dann ist es das Ende und man weiss sowieso nichts mehr.
Variante 2, es gibt irgendwas: Diese Variante hats in sich, denn WAS gibt es? Sämtliche Religionen haben dazu ihre Fantasien, aber egal wie und was es ist, ich denke es kann nicht schaden sich zu Lebzeiten mit dieser Variante vertraut zu machen, denn stell dir vor du stirbst im festen Glauben, dass da nichts mehr ist und auf einmal ist da doch noch was! Ich persönlich finde es besser mal grundsätzlich mit allem zu rechnen, denn eine Überraschung wirds sowieso (falls nicht Variante 1 eintritt). Das ist übrigens auch ein triftiger Grund für mich warum ich nie Selbstmord begehen würde: Stell dir vor, du wachst im Jenseits auf und es heisst: Prüfung nicht bestanden und du kannst dein ganzes Sch***leben wieder von vorn anfangen

Wovor ich WIRKLICH Angst habe ist nicht der Tod, sondern das Leben. Nämlich dann, wenn ich in eine Situation geraten sollte, die mich an einen Körper fesselt, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist und ich wie ein Baby voll und ganz von anderen Menschen abhängig bin. Dazu dann noch chronische Schmerzen und die Hölle ist perfekt!
Und das ist nicht etwa ein krankhaftes Hirngespinst meinerseits, das gibts wirklich und ich habe es von der "gesunden" Seite her auch schon des öfteren indirekt und zweimal direkt erlebt.


Liebe Grüße Gabi


Ps.: wie man dem obenstehenden Posting entnehmen kann habe ich mir schon oft und umfassend über das Leben und den Tod Gedanken gemacht.