Der Tod ist ein interessantes Thema... Und wenn jemand behauptet, dass man mit dem Gedanken daran, nur "Zeit seines Lebens verschwendet", ist er wohl ein typischer "Verdränger". Der Tod ist etwas Unausweichliches und man wird wohl auch schon zu Lebzeiten damit konfrontiert (wenn Freunde, Verwandte, Bekannte, Haustiere sterben...). Macht man sich nie Gedanken darüber, wird diese Tatsache, sobald sie sich manifestiert, wohl ein noch größerer Schock sein, als sie es ohnehin ist. Deshalb finde ich, dass die Zeit, die man mit ein bisschen Nachdenken verbringt, keineswegs verschwendet ist. Natürlich sollte man es damit nicht übertreiben, denn zu Lebzeiten ist das Leben sicherlich wichtiger als der Tod, aber... Ihr wisst, was ich meine.

Allerdings finde ich es etwas überheblich zu sagen, dass jeder mit ein bisschen Hirn über den Tod nachdenkt. Das impliziert nämlich, dass jene Leute, die sich nicht damit auseinandersetzen wollen, kein bisschen Hirn haben... Man könnte ja auch darüber nachdenken, ob es nicht andere Gründe dafür gibt, aber bitte…

Zum Thema:

Der letzte Tod in meiner Familie ist jetzt schon ungefähr 8 Jahre her. Ich kann nicht sagen, dass ich damals zu jung war, um das Ganze zu kapieren, aber ich war sicherlich zu jung, um mich großartig damit auseinanderzusetzen. Die Person ist gestorben, ich war auf ihrer Beerdigung und habe sie seitdem nicht mehr gesehen

Ich stamme aus einer durch und durch unreligiösen Familie, das heißt meine Eltern haben keine Sekunde versucht mir zu erklären, dass Menschen nach dem Tod irgendwohin (Himmel, Hölle, Hollywood…) kommen, und ich bin mit der Einstellung aufgewachsen, dass jeder das Recht hat, sich Gott, die Seele oder das Leben nach dem Tod so auszumalen, wie es ihm gefällt. Und dass man darüber weder diskutieren noch streiten kann (darüber sprechen, ja, das kann man).

Ich glaube nicht an die Begreifbarkeit des Todes oder irgendeiner übernatürlichen Instanz. Religion kommt für mich deshalb nicht in Frage.

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Wenn ein vermeidlicher Mörder vor seinem Opfer steht, hat er sich einmal gefragt, WAS er da tut?
Ich glaube, der Tod ist etwas viel zu Großes, als dass es der Mensch begreifen könnte. Und wer weiß schon jemals, was er einem anderen Menschen antut?