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Thema: Normenreicher Haltungszwang... mein Gedichtethread

  1. #1

    Normenreicher Haltungszwang... mein Gedichtethread

    Ich habe hier mal meine Gedichte zusammengefasst, dass ich quasi auch einen Gedichtethread habe... er enthält allerdings nur die besten Gedichte, also die, die ich persönlich am besten finde. Am Ende gibts mein neuestes Gedicht, also nicht umschalten...

    __


    Sieh an mich, mitleidig und zart -
    Ich glaub dir nicht, mein Engel,
    Glocken läuten, sie klingen hart,
    Der Gelbe, töricht, reich an Mängel.

    Wie leise im Garten die Rosen blüh'n,
    ein Himmel frei von Klagen -
    die duft'gen Blüten, sie rufen schon
    nach unsren schimmernd Augen.

    Nenn du mich einzig, nenn mich Gott!
    Ich nenn dich Abschaum, nenn dich böse:
    vor deiner selbst seist du dein Spott,
    bejahend meiner wahren Größe.
    Ein grobes Biest hast du in dir,
    es streichelt und zerdrückt mich,
    dein schönes strahlend Ungetier,
    so höhnisch und verwerflich.
    Ich sag's dir, frei von jedem Zweifel:
    Nicht ich, wer sonst wird es bloß sein?
    Auf dass sein Grabe ich ihm schaufel,
    mit wilden, groben Schimpferein.

    Und die schaurig bunten Gärten,
    sie wehen in dem trotz'gen Wind:
    Wilder Kuss, der Duft verhärten
    Tränen mir ins Auge bringt.

    Ein letzter Kuss, so gönn ihn mir -
    Um noch mal zu verletzen,
    um dass ich den Verstand verlier
    in meinen klugen Sätzen.


    __

    Liebeswalzer

    Den Traum, den ich verlor',
    im Krankenbett, verlitten -
    hobst du sogleich empor,
    mit deinen gold'nen Schritten.

    Ich fühlte bloß das Eine,
    das niemals Macht ergriff,
    du kamst in gold'nem Scheine,
    im leuchtend Liebsschiff.

    Den Tanz erbot ich dir,
    in brennendem Gewand -
    des sterbend' Tier in mir,
    dem ich nur Ruhe sand'.

    Und Stille hat's gefunden,
    ein liebestoller Stern.
    Die Narben konnten schwinden,
    die großen Schmerzen fern.

    Zeit, sag ich, ist's für den Dank,
    ich gebe ihn von Herzen,
    im Schlaf ich sonst versank,
    nebst schwarzen Todeskerzen.


    __

    Honigsüße Wolken

    Der Grotten nahe Zukunft sich
    in meiner Schwärze findet -
    mit todesscheu' Vernunft letztlich
    sich tränenreich verbindet.

    Irgendwann, so sag' ich Narr,
    kommt vieles in mein Leben -
    dass alles bleibet eisig starr,
    Macht mir die Wege eben!

    So wär' ich gerne stumm,
    wie honigsüße Wiesen,
    um Dattelbäume rum -
    so wär die Welt gewesen.

    Doch nichts ist unvergänglich,
    wenn ich nicht daran schreib'!
    Der kluge, alte Schelm, den ich
    den Vätern hatt' entraubt.

    So lies es, tu' es, bet' es!
    Die Wiesen schaun' dir zu -
    Sie prüfen still des Tages
    der Dattelbäume Ruh'.

    So gern' wär ich die Blüte,
    die überall erblüht;
    sowie zur Morgenröte
    den Blütenstaub verliert.


    __

    Schöne Unbekannte

    Schon weiß ich dich, oh Träne,
    die du mir nie entgehst -
    den Mauern ich entkäme,
    wenn du mich nur verstehst.

    Sieh hin, es dunkeln da und dort
    wo's immer helle war,
    die lichten Flammen brennen fort -
    des Himmels Sterne klar.

    Die Zeit ist da, zu fühlen
    mein innres Sternenbild -
    die dunklen tiefen Höhlen -
    gleich richtend sowie mild.

    Wer bin ich? Bin ich überhaupt -
    sitz ich hier und lese?
    das zu schreiben ich geglaubt
    in schallendem Getöse.

    Wo bist du, Unbekannte, sag es hier!
    Denn nichts ist so hoch stehend
    wie dein verborgnes Lächeln mir
    im Winde gegen wehend.

    So wie du langsam schwindest
    du Trän' aus meiner Brust!
    Will ich dass du empfindest
    was ich schon längst gewusst.


    __

    Danksagung

    Ein Märchen deines Glanzes,
    ach, ungenomm'ne Welt -
    des Ungestorb'nen Tanzes,
    mich bissig, jammernd wählt...

    Dem Traum von jedem Dichter
    seist du bewilligt schon,
    die beißenden Zwielichter,
    auf meinem Autors Thron.

    Gottlob, es schenkt das Blaue
    mir unverfror'nen Dank,
    sodass ich dorthin schaue,
    wo meine Liebste sank...

    Sie sank in düst'rem Kummer -
    ins Beet, das mich umgibt,
    ihr tief'rer, ew'ger Schlummer -
    den ich noch immer lieb'.

    So will ich ein letztes Wort -
    ein allumfassend' Ende!
    Es war des meines Herzens Mord -
    Auf dass ich euch nun sende,
    tausend schmale Bisse fein
    die euch zu Tode pflegen!
    Mein Ich, das ist noch immer mein -
    DAS will ich an euch geben...


    __


    März

    Die Augen sind uns feucht benetzt,
    kein Wort aus unsrem Munde.
    Die Stille ist's, die mich vergrätzt -
    in ihrem ew'gen Schwunde.

    Weltallerliebstes Lied vernommen',
    zerpflückst du wohl mein Herz -
    mein' Willen hast du erst bekommen
    im traurig' schönen März.


    __

    Und hier natürlich auch mein neuestes Werk...:

    Träume

    Ich schließ' die Augen zu,
    ich fühl' die dunklen Kreise,
    ich seh' des Donner's zu,
    beginne meine Reise.

    Schon schwimm' ich durch die Nacht -
    von süßem Duft umgeben -
    ein Engel sieht mich sacht,
    durch dunkle Wolken schweben.

    Doch fass' ich die Laterne -
    gar ruhiger wird der Wind,
    in unbekannter Ferne,
    seh ich ein schönes Kind.

    Es spricht mir in Gedanken,
    es spricht mir karg und scheu,
    es spricht von Lebensschranken,
    es spricht von Tadelei.

    Ich höre, ich vergesse,
    mein Alles, mein Gebet -
    ich spür' des Kindes Größe,
    die über meiner steht.

    So schwinden sich die Ringe,
    der Donner schwindet schnell,
    das Kind vergeht, ich singe,
    der Wolken Lied wird grell.

    Und plötzlich wach ich auf,
    ich fühle meine Wärme -
    mein Leben geht bergauf,
    da ich von Träumen schwärme.


    Also, ich will ja nicht angeben, aber eben das neueste Gedicht, ich liebe es irgendwie über alles, es ist mein gegenwärtiger Favorit... Bitte um Bewertung! ^^

  2. #2
    Zitat Zitat von The G@me
    ich seh' des Donner's zu,
    Die Zeile finde ich merkwürdig.
    Des Donners? >.>

    Zitat Zitat
    Es spricht mir in Gedanken,
    es spricht mir karg und scheu,
    es spricht von Lebensschranken,
    es spricht von Tadelei.
    Hier passt imo die Tadelei nicht rein. Das stört den Rythmus. Vielleicht findest du da ja noch eine andere Alternative?

    Zitat Zitat
    So schwinden sich die Ringe,
    der Donner schwindet schnell,
    das Kind vergeht, ich singe,
    der Wolken Lied wird grell.
    Ich weiß jetzt nicht was du mit Ringen meinst.
    Allerdings stört mich in der letzten Zeile das 'grell', wenn du oben noch schreibst 'der Donner schwindet schnell'.
    Würde es nicht auf dem Höhepunkt grell werden?
    Btw ist zweimal schwindet unschön. 'Lösen' wäre da für das erste 'schwindet' vielleicht ein passender Ersatz.

    Eigentlich finde ich das Gedicht ganz schön. Bis auf die kritikpunkte. ^^

  3. #3
    Danke!
    Also, mit den Ringen meitne ich die dunklen Kreise aus der ersten Strophe.
    Und nun eine überarbeitete / verbesserte Version:

    Träume

    Ich schließ' die Augen zu,
    ich fühl' die dunklen Kreise,
    ich hör dem Donner zu,
    beginne meine Reise.

    Schon schwimm' ich durch die Nacht -
    von süßem Duft umgeben -
    ein Engel sieht mich sacht,
    durch dunkle Wolken schweben.

    Doch fass' ich die Laterne -
    gar ruhiger wird der Wind,
    in unbekannter Ferne,
    seh ich ein schönes Kind.

    Es spricht mir in Gedanken,
    es spricht mir karg und scheu,
    es spricht von Lebensschranken,
    es spricht von Tadelei.

    Ich höre, ich vergesse,
    mein Alles, mein Gebet -
    ich spür' des Kindes Größe,
    die über meiner steht.

    So lösen sich die Ringe,
    der Donner schwindet schnell,
    das Kind vergeht, ich singe,
    der Wolken Lied wird hell.

    Und plötzlich wach ich auf,
    ich fühle meine Wärme -
    mein Leben geht bergauf,
    da ich von Träumen schwärme.


    Wass ich mit der Tadelei mache, weiß ich nicht, ich denke eigentlich, dass sie den Rhythmus kaum stört. 3 Siben auf 3 Silben... :° *wartet weitere Meinungen ab*

  4. #4
    ich hab die jetzt alle gelesen, und man kann sagen, dass dein geschick für gedichte nichtmal das einer handelsüblichen serviette übersteigt.

    die gedichte sind eindeutig gezwungen. es scheint mir, dass du keinen bezug zu dem hast, was du da schreibst, hauptsache es klingt poetisch, oder wie? das macht sie einfach langweilig. die aneinandergereihten wörter sind nichts weiter als gewäsch, die gut klingen sollen. aber du hättest vielleicht mehr erreicht, wenn du so schreiben würdest, wie du auch sprichst. dieses reingeschlagene "gehobene" deutsch, in zusammenhang mit deiner unfähigkeit emotionen in wörter zu fassen, liest sich furchtbar. die gedichte sind ausnahmslos alle - sit venia verbo - für'n arsch.

    Geändert von M-P (08.03.2005 um 20:02 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von M-P
    ich hab die jetzt alle gelesen, und man kann sagen, dass dein geschick für gedichte nichtmal das einer handelsüblichen serviette übersteigt.

    die gedichte sind eindeutig gezwungen. es scheint mir, dass du keinen bezug zu dem hast, was du da schreibst, hauptsache es klingt poetisch, oder wie? das macht sie einfach langweilig. die aneinandergereihten wörter sind nichts weiter als gewäsch, die gut klingen sollen. aber du hättest vielleicht mehr erreicht, wenn du so schreiben würdest, wie du auch sprichst. dieses reingeschlagene "gehobene" deutsch, in zusammenhang mit deiner unfähigkeit emotionen in wörter zu fassen, liest sich furchtbar. die gedichte sind ausnahmlos alle - sit venia verbo - für'n arsch.
    Wenn sie fürn Arsch wären, hätt ich jedes Gedicht nur über dich geschrieben... Verzeih, wenn ich keine weitere Kritik von dir wünsche, weil sie schlicht und einfach nicht ernst zu nehmen ist... Game Lyrics dankt für die Kooperation. >

  6. #6
    tut mir leid, das nächste mal find ich dein gedicht gut. versprochen und so.

  7. #7
    Nja, Insider wissen, dass ich eigentlich grad auf großer Reise bin, aber es hat mich nicht davon abgehalten, ein neues Meisterwerk zu verfassen:

    Der Geist in dir

    Das Loch in dir mir schwand‘,
    belächelt ich es gar,
    obwohl ich dich erkannt,
    bot‘ es mir neues dar.

    So seh‘ ich es verdunkeln,
    es fiel ins sanfte Meer,
    gar Engel hör‘ ich munkeln,
    ich zähmte dich so sehr!

    Einst wollt‘ ich sie berühren,
    gebissen hab'n sie sich.
    Zum Licht wollt ich dich führen,
    berührt hab ich nur mich.

    Jahre später blieb‘ ich treu,
    dennoch hör‘ ich sie schlagen
    mit ihren Federn, schön und scheu,
    hört‘ ich sie jenes klagen:

    „Gott helfe uns, er rette ihn!
    Woraus sind wir genommen?
    War es der Wolken selbst Getüm,
    woraus wir war'n geschwommen?“

    Gar leuchtet es zu mir,
    so schnelle dampft das Meer,
    so rede ich mit dir,
    auf dass ich wieder kehr‘.

  8. #8
    Eins vorweg. Meine Interpretationsfähigkeit reicht ohne die Meinung anderer hierfür nicht aus. Also nur der Stil.
    Schon der erste Satz, speziell "dir mir" , stört die sonst extrem gute Rythmik gewaltig. Da es der erste Satz ist, und es danach wesentlich besser weitergeht, aber in Ordnung.
    Die zweite schreckliche Stelle in einem sonst schrecklich genialen Gedicht ist "so schnelle dampft das Meer", das hört sich arm an, würd ich auf jeden Fall ändern.
    Sonst wie gesagt klasse, bin auf Interpretationsmöglichkeiten gespannt.

  9. #9
    Boah, mal was neues, ein quasi - Experiment. Ist aber gar nicht schlecht gelungen, wenn ich es mir so anschaue.

    Die Inschrift im Wald

    Vor hunderten von Jahren, reich und unbefangen,
    wollten zwei edle Pilger, um Weisheit zu erlangen,
    erkunden den verbot'nen Wald, der bisher ward' gemieden -
    es tat doch ihnen schlecht, vom Wissensdurst getrieben:

    Vor den ersten Bäumen, da sah'n sie plötzlich steh'n,
    zwei wankende Gestalten, gar schrecklich anzuseh'n.
    Sie kamen aus dem Walde, das wankelmute Paar,
    der eine mit Perücke, der andre grau von Haar.

    "Achweh, ihr stolzen Narren, ihr lieben Wandersleut!
    der Walde birget Schlimmes, dem Tod seid ihr geweiht.
    Kiribitz und Kiribitz, mit Schrecken und mit Grauen,
    Kiribitz und Augenblitz, steht es im Stein gehauen."

    Sie wagten sich ins Tiefe, die Sonne schwand so rasch,
    der Weg ward immer schmaler, gar näher das Gebüsch -
    die Pilger gingen weiter, sie waren taub und blind.
    von ihrer Lust zu spüren, des Waldes Herzen Wind.

    Von weitem sehen sie, die alte Höhle steh'n,
    des Waldes Herzen ward schon Jahre nicht geseh'n.
    Weiter, immer weiter, groß ist der Männer Drang,
    fast schon in der Mitte, ertönt der Meise Klang:

    "Achweh, ihr stolzen Narren, ihr lieben Wandersleut!
    der Walde birget Schlimmes, dem Tod seid ihr geweiht.
    Kiribitz und Kiribitz, mit Schrecken und mit Grauen,
    Kiribitz und Augenblitz, steht es im Stein gehauen."

    Sie hielten vor der Höhle, scheu blickten sie sich an,
    vor ihnen stand ein Greise, ein weiser, alter Mann:
    "Verehrte Herren Pilger, bestimmt sucht ihr das Glück,
    so habt ihr es gefunden, so gönnt euch einen Blick!

    In der Höhle steht's geschrieben, verfehlen könnt ihrs nicht,
    beachtet doch die Inschrift, die vor dem Eingang blicht."
    Das Glück wollten die Pilger, sie standen gar davor,
    sie schritten hin zur Höhle, sie blickten auf das Tor:

    "Achweh, ihr stolzen Narren, ihr lieben Wandersleut!
    die Höhle birget Schlimmes, dem Tod seid ihr geweiht.
    Kiribitz und Kiribitz, mit Schrecken und mit Grauen,
    Kiribitz und Augenblitz, steht es im Stein gehauen."

    Sie traten dennoch ein, das Glück wollten sie schauen,
    in der Höhle ward es, in die Wand gehauen.
    Sie lasen es und schwiegen, sie lasen jedes Wort,
    sie lasen bleich und bleicher, so bald liefen sie fort.

    Dann fand man einen Pilger, noch immer starr und bleich,
    er lebte nur bescheiden, einem Kranken gleich.
    Nun denn, was stand geschrieben? Gottlob, ich weiß es nicht.
    Nie sprach dieser darüber, nie zuckte sein Gesicht.

    "Achweh, ihr stolzen Narren, ihr liebe Leserschaft!
    das Glück gar birget Schlimmes, raubt unsren Lebenssaft..

    Kiribitz und Kiribitz, mit Schrecken und mit Grauen,
    Kiribitz und Augenblitz, steht es im Stein gehauen."

  10. #10
    *Push* (meinem letzten Gedicht zuliebe?)

  11. #11
    Ich hab nicht geantwort, weil man wenig dazu sagen kann. Ist eher eine Ballade, das Kiribitz-Zeug ist Geschmackssache (Mir gefällts nicht), ist aber flüssig geschrieben und der Stil schön zu lesen. In dem Sinne nicht schlecht, aber das bisher schlechteste und, wie gesagt, nichts besonderes. Den Stil in dem gehobenen Altdeutsch kannst sicher nochmal woanders besser einbauen.

  12. #12
    Hm, mal ne kleine Stanze. Bzw, eine Anreihung von Stanzen. Btw, kann mir hier irgendwer erklären, wieso ich immer dann Lust bekomme, an meinen Sachen weiter zu schreiben, wenn ich absolut keine Zeit dafür habe?

    Abschied

    Dein Blick war arm, du bebend' schwere Schönheit,
    die du mir all die Jahre gabest gern!
    Bald in dem ew'gen Beete bist du gereiht,
    von mir, von uns, von allem Schönen fern.
    Wenn ich nur so könnt', schon hätt' ich dich befreit,
    und müsst' mein Herz nicht mehr mit Last beschwern.
    Die lieblos' Scharen rufen dich zu ihnen,
    Gesänge tönen, um dich anzudienen.

    Wie ist es dort? Wie kann ich es dir sagen?
    Stell einen Rosengarten schön dir vor!
    Ich hoff', dir wird selbst alles angetragen,
    die schönsten Lieder singt der deiner Chor,
    umschattet nicht von Sorgen oder Plagen,
    wie auch behutsam hinter gold'nem Tor -
    ich wünschte mir gar, wenn du sie gleich riefest,
    und sanft in Frieden mir plötzlich entschliefest.

    Ach weine nicht, Mädchen, ich bin benommen.
    wie du Nebel von mir zu weichen drohst!
    Bin ich für Schmerz und Gram hierher gekommen?
    Fühl ich mein Wirken gar als guten Trost?
    Hab Ruh, schönes Kind, sei traurig besonnen
    dass nicht irgendein Geist in dir erbost.
    Mein Herze fühlt sich gnadenlos bezwungen,
    vom Totenhauch, den die Engel umsungen.

    Geändert von The Game (02.05.2005 um 01:40 Uhr)

  13. #13
    Naja, Genies, Künstler und Engel, die sterben ja bekanntlich einsam... also hab auch ich nicht aufgehört, zu schreiben.

    Satiricum

    Nicht längst im Gespräch kam ein Mann mir zu Ohren,
    dess' zorniger Mut ward vom Herrn auserkoren.
    Sie sagten, er hinke, sie sagten, er trinke.

    Ich sagte, er wanke, ich sagte, er tranke...

    Nicht längst im Gespräch kam ein Weib mir zu Ohren,
    dess' schöne Geburt ward vom Hern auserkoren.
    Sie sagten sie nähme gar jeden der käme.

    Ich sagte sie wäre gar jedem die Ehre.

    Leute, dies ist nicht Spott noch Spitzfindelei.
    Beim nächsten Wort ruf ich die Scharen herbei -

    Die Scharen, vor welchen gar alle sich schaudern,
    die frei vom Gefühl aus dem Nähkästchen plaudern.

    Die Scharen, vor welchen gar alle sich bücken,
    die wieder und wieder die Worte zerstücken,

    Welch Klang ihr so lange beileibe ausübt -
    dass dies gar jener die Welt betrübt?

    Nun dankt für diesen kleinen Diskurs -
    auf Wiedersehen, merci, bonjour's,
    nie wieder will ich mich derart verübeln,
    doch immer und gern meine Worte verscherbeln.

  14. #14
    Und wo wir grad bei lustigen Sachen sind... (Ich weiß, Doppelpost, kurz hintereinander... aber ist grad fertig geworden, und ich wollt dem einen eigenen Beitrag widmen... außerdem gewann mein Postingcounter die Überhand über mich... usw...)

    Fuge der Ironie

    Ich traf viele Leute, die mich hassten.
    Und wenn schon.
    Doch niemals sie je mich fasssten.
    Und wenn schon.

    Einige gar mich belasten.
    Das war schon.
    Doch niemals sie je mich fassten.
    Gesagt schon.

    Gesucht bin ich, das habt ihr erkannt,
    doch niemals hat mich wer genannt.
    Denn alle, die mich trafen in tosendem Schritte,
    die traf ich längst alle...
    mit dem Schwert in der Mitte.

  15. #15
    Zitat Zitat von The G@me

    Fuge der Ironie

    Ich traf viele Leute, die mich hassten.
    Und wenn schon.
    Doch niemals sie je mich fasssten.
    Und wenn schon.

    Einige gar mich belasten.
    Das war schon.
    Doch niemals sie je mich fassten.
    Gesagt schon.

    Gesucht bin ich, das habt ihr erkannt,
    doch niemals hat mich wer genannt.
    Denn alle, die mich trafen in tosendem Schritte,
    die traf ich längst alle...
    mit dem Schwert in der Mitte.
    Hehe Das is ja sogar mal ein Gedicht was mir gefällt ^^ .....ja doch find ich sehr gelungen

  16. #16
    Zitat Zitat von Wohanski
    Hehe Das is ja sogar mal ein Gedicht was mir gefällt ^^ .....ja doch find ich sehr gelungen
    Ich wusste es, irgendmal wird mein Genie geschätzt. *glucker* *freu*

  17. #17
    Und wieder Doppelpost... aber wieder guter Inhalt. Damit keiner glaubt, ich wäre vom Depressisten zum Komödianten übergewechselt. - Es lebe das Pathos! Also, ein Gedicht á lá Game:

    Im Beet

    Du weißt, ich denke selten,
    die Gärtner sind für sich -
    Die Weisheitsbäume fällten
    sie schonen immer dich!

    Ich hasse euch, ihr Pflanzen!
    Ihr unmut'ges Geblüm!
    Das Beete will ich kranzen
    mit schlechtem Ungetüm.

    Ich weiß nicht, was du bist,
    doch schmälerst du mein Herz!
    Hab' ich dich nicht geküsst?
    Gabst du mir schönen Schmerz?

    Nein! ich bin es doch, so klar!
    Ich bin das edelste von euch!
    Die Rose bin ich, alt, doch wahr.
    ich bin nebst all' nutzlos' Gebräuch!

    Hast du mich unlängst angefasst?
    Ich spür', ich bin vergänglich.
    Mein Stolz hängt an dem nutzlos' Mast!
    dem kreischst du, sag es ehrlich!

    Was sag' ich zu euch Klugen?
    Ich lieb' und hass' den Garten?
    Hüt' ich und binde Blumen?
    Die mein' Gram bloß beschwerten?

    Du gabst mir eine Schönheit,
    verflucht soll sie nun sein!
    das sage ich zur Gottheit!
    Das sage ich zum Schein!

  18. #18
    Spiegelfuge

    Ein Wort aus den Lippen
    von dir
    von dir kommt nur Schlechtes
    ich fühle die Kälte
    du tösende Schönheit
    deinen Blick hab ich gern.

    Von dir kommt nur Schlechtes
    du tösende Schönheit ich hasse sie
    ich fühle die Kälte sie frisst mich gar auf
    deinen Blick hab ich gern Von dir
    kommt die Kälte ein Mann steht im Garten
    ein Wort aus den Lippen mein Herze erbebt
    ich schau in den Garten den Blick hab ich gern
    dort steht der Gelbe ruft Schmerzen herbei.
    Das schön lieb' Kleid ich hasse sie
    deinen Blick hab ich gern.

    Du tösende Schönheit rufst Schmerzen herbei
    ein Wort aus den Lippen es frisst mich gar auf
    denn dort steht der Gelbe von dir kommt nur Schlechtes
    ich schau in den Garten das schöne lieb' Kleid!

    Ich fühle die Kälte ruft Schmerzen herbei
    mein Herze erbebt will töten die Schönheit
    ein Mann steht im Garten er frisst mich gar auf
    das nette lieb' Kleid von dir kommt nur Schlechtes!

    Du tösende Schönheit rufst Schmerzen herbei
    deinen Blick hab ich gern
    er frisst mich gar auf ich fühle die Kälte
    denn dort steht der Gelbe er ruft
    wenn mein Herze erbebt ein Wort aus den Lippen
    ich fühle die Kälte von dir kommt nur Schlechtes.

    Du tösende Schönheit deinen Blick hab ich gern.

  19. #19
    Sorry, aber sagt mir überhaupt nicht zu. Die Emotionen wirken blechern, die Wiederholungen nicht wie ein Stilmittel, sondern wie eine Möglichkeit, alles unnötig in die Länge zu ziehen.
    Aber inhaltlich interessant, mich würde interessieren, in welche Richtung du beim Schreiben gedacht hast, weil ich bezweifle, dass noch jemand das Gleiche wie ich assoziiert hat.

  20. #20
    WAHNSINN!!!

    zuerst hab ich Deinen Faust gelesen...und jetzt diesen Thread hier gefunden, Du hast wirklich Talent muß ich sagen...soviel ich davon verstehe...

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