Das will ich dann mal genau so unterschreiben. Ich durfte mich im Deutsch-GK durch "Irrungen, Wirrungen" quälen und dieses Buch war, ohne in irgendeiner Forum zu übertreiben oder dramatisieren, das schlimmste Machwerk, was mir jemals unter die Augen gekommen ist. Die Geschichte an sich ist ja schon der pure Schmerz (Romantik ist sowieso eine Epoche für sich) aber wie es geschrieben war... nein, ich wünsche keinem Menschen auf der Welt, daß er sich dieses Buch jemals antun muß. Es passiert nichts. Rein gar nichts, mit dem man in entferntester Weise den Begriff Spannungskurve assoziieren könnte. Und es ist auch nicht interessant zu lesen oder hat eine tolle Charakterentwicklung. Es hat überhaupt keine Charakterentwicklung, um ehrlich zu sein. Das Ende vom Buch ist nach zwei Seiten schon abzusehen, zumal die Epoche eigentlich schon alles sagt. Dagegen war sogar "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Eichendorff, das ich zwei Jahre vorher gelesen und verachten gelernt habe, ein Wahnsinnsbuch. Da passiert nämlich auch nichts spannendes, aber gegen "Irrungen, Wirrungen" ist es der reinste Thriller. Ich würde das noch fünfmal lesen, wenn ich damit Fontane entgehen könnte.Zitat von The G@me
Und welche komischen Vögel beim Kultusministerium das auf den Lehrplan gesetzt haben, würde mich auch mal interessieren. Weltliteratur? Mitnichten. Wenn ich es nicht gelesen hätte, hätte ich die Zeit sinnvoller verbracht. Mit bügeln zum Beispiel. Oder mit dem Zählen der Punkte auf meiner Korktapete. Ein Freund von mir hat im LK "Effi Briest" gelesen, das soll nicht weniger pervers gewesen sein. Ich will's aber auch gar nicht wissen. Um alles, auf dem der Name Fontane steht, mache ich seither einen ziemlich großen Bogen.
Kafka und King find ich übrigens toll.