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ich hab ja ein paar Sachen von ihr gelesen... ihr stil ist eigen, aber gut. gefühlvoll und ebenso gefühllos. jammern und ausdrucksvoll.
beinahe schon dualistisch. ergo ist die mmn eine gute Authorin.
WIE sie aber inhaltlich herumspringt gefällt mir persönlich nicht, ebenso Themen wie die Herabwürdigung der Frau, die zwar sarkastisch gedacht sind, den guten Geschmack aber übersteigen.
Jelinek hab ich btw. schon vor dem Preis gekannt.... als österreicher, eh klar
Für mich ist ein guter Autor immer noch jemand, der sowohl sprachlich als auch inhaltlich glänzt.

Ich sehe das -vereinfacht ausgedrückt- so:

Sprache/Stil gut, Inhalt Schwachsinn = Schlechter Autor
Sprachlich Mist, inhaltlich gut = Schlechter Autor
Sprachlich gut, inhaltlich gut = guter Autor
Sprachlich genial, inhaltlich gut = sehr guter Autor
Sprachlich gut, inhaltlich genial = sehr guter Autor
Sprachlich genial, inhaltlich genial = genialer Autor

Elfriede Jelinek ist okay. Auf jeden Fall ist sie eine der besten "Nestbeschmutzer", die Österreich hat

Und wenn die Deutschen sagen "Wir sind Papst", sagen wir halt "Wir sind Nobelpreisträger" }

Für eine besonders gute Autorin halte ich sie trotzdem nicht. Da kann man Phrasen ("beinahe schon dualistisch." ) dreschen wie man will. Und ich glaube, das sollte man auch in undifferenzierter Weise zum Ausdruck bringen dürfen.