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Thema: Eure literarischen Antihelden

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  1. #1
    Zitat Zitat
    ich hab ja ein paar Sachen von ihr gelesen... ihr stil ist eigen, aber gut. gefühlvoll und ebenso gefühllos. jammern und ausdrucksvoll.
    beinahe schon dualistisch. ergo ist die mmn eine gute Authorin.
    WIE sie aber inhaltlich herumspringt gefällt mir persönlich nicht, ebenso Themen wie die Herabwürdigung der Frau, die zwar sarkastisch gedacht sind, den guten Geschmack aber übersteigen.
    Jelinek hab ich btw. schon vor dem Preis gekannt.... als österreicher, eh klar
    Für mich ist ein guter Autor immer noch jemand, der sowohl sprachlich als auch inhaltlich glänzt.

    Ich sehe das -vereinfacht ausgedrückt- so:

    Sprache/Stil gut, Inhalt Schwachsinn = Schlechter Autor
    Sprachlich Mist, inhaltlich gut = Schlechter Autor
    Sprachlich gut, inhaltlich gut = guter Autor
    Sprachlich genial, inhaltlich gut = sehr guter Autor
    Sprachlich gut, inhaltlich genial = sehr guter Autor
    Sprachlich genial, inhaltlich genial = genialer Autor

    Elfriede Jelinek ist okay. Auf jeden Fall ist sie eine der besten "Nestbeschmutzer", die Österreich hat

    Und wenn die Deutschen sagen "Wir sind Papst", sagen wir halt "Wir sind Nobelpreisträger" }

    Für eine besonders gute Autorin halte ich sie trotzdem nicht. Da kann man Phrasen ("beinahe schon dualistisch." ) dreschen wie man will. Und ich glaube, das sollte man auch in undifferenzierter Weise zum Ausdruck bringen dürfen.

  2. #2
    Zitat Zitat von kame85
    Und wenn die Deutschen sagen "Wir sind Papst", sagen wir halt "Wir sind Nobelpreisträger" }
    deutschland ist auh europameister im frauenfußball... trotzdem hab ich den pabst noch nie auf dem spielfeld gesehen

  3. #3
    Zitat Zitat von kame85
    Elfriede Jelinek ist okay. Auf jeden Fall ist sie eine der besten "Nestbeschmutzer", die Österreich hat

    nein... das ist Thomas Bernhard! >.<
    Heldenplatz allem voran

    "in österreich gibt es zwei Sorten von Menschen. Katholiken und Nazionalsozialisten. entweder ist man das eine oder das andere...wobei sich das auch zu einem schließen kann..."


    inhaltlich ist sie nur mMn zu.... seltsam.
    die person jelinek ist wenn man interviews, werken und dergleichen glauben darf, charakterlich ein dämon. deshalb kann ich sie nicht leiden >_<. so... jetzt isses raus "

  4. #4
    Zitat Zitat von Blade_ss
    nein... das ist Thomas Bernhard! >.<
    Als Österreicherin weiß ich selbst, mit welchen Worten Jelinek von Politikern und den Medien immer wieder beschimpft wurde. "Nestbeschmutzerin", "Kommunistin" und "Pornographin" gehörten dazu. Jörg Haider meinte sogar einmal: "Eine kommunistische Schriftstellerin bekommt von mir keine Blumen"



    Thomas Bernhard ist nur der berühmteste Nestbeschmutzer, nicht der einzige

    Zitat Zitat
    die person jelinek ist wenn man interviews, werken und dergleichen glauben darf, charakterlich ein dämon. deshalb kann ich sie nicht leiden >_<. so... jetzt isses raus "
    Das ist ja mal ein ehrliches Wort
    Zu einem der wenigen Dinge, die mir Elfriede Jelinek sympathisch machen, gehört das oben erwähnte Zitat von Haider , mit ihr als Künstlerin kann ich nichts anfangen.

    Zitat Zitat
    deutschland ist auh europameister im frauenfußball... trotzdem hab ich den pabst noch nie auf dem spielfeld gesehen
    Dann wird's aber mal Zeit! Der Papst gegen die gesamte deutsche Frauenfußballmannschaft!

    §hae

    Geändert von kame85 (04.08.2005 um 20:21 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von kame85
    Dann wird's aber mal Zeit! Der Papst gegen die gesamte deutsche Frauenfußballmannschaft!
    wir = papst
    wir = frauenfußballmeister
    daraus folgt
    papst = frauenfußballmeister

  6. #6
    Zitat Zitat von kame85
    Als Österreicherin weiß ich selbst, mit welchen Worten Jelinek von Politikern und den Medien immer wieder beschimpft wurde. "Nestbeschmutzerin", "Kommunistin" und "Pornographin" gehörten dazu. Jörg Haider meinte sogar einmal: "Eine kommunistische Schriftstellerin bekommt von mir keine Blumen"

    Willkommen in Kakanien, möchten sie sich vielleicht der Paralellaktion anschließen?

    Mein persönlicher Antiheld ist Yukio Mishima - zumindest in seinen Romanen. Seine Kurzgeschichten waren allesamt endlos gut (bis auf die ein, in der er sich zu sehr bemüht, hetero zu schreiben) aber sein letztes Werk (den einzigen Roman, den ich von ihm gelesen habe) "Das Meer der Frubarkeit" ist schrecklich. "Dien Todesmale des Engels", der letze Band der Reihe war gerade ertäglich, da einige einzelne Szenen (besonders der Traum mit den Engeln im Kiefernhain und das Ende, als er die Prinzessin im Kloster wiedertrifft) großartig waren und der Hauptcharakter zu einem alten Wrack verkommen war und die Hucke von der zweiten oder dritten angenommen Wiedergeburt seines Kompatrioten vollgeschlagen bekommt. Aber "Unter dem Sturmgott" musste ich abbrechen, da sich das Buch zu sehr wie etwas las, dass auf der nächsten Seite zu einem Pädoporno werden könnte. >_<

    Vladimir Nabokov gehört wohl auch in diese Aufzählung - seine Sprachbeherrschung und seine Charakterisierung sind Ehrfurchterregend, aber es scheint eher als hätte er so lange mit dem Englischen gerungen, dass sein Dämon schlussendlich ihn Überwand und ihn zu einem Werkzeug zur Mehrung ihres Ruhmes zu machen. Lolita wäre ein wirklich großartiges Buch, wenn er sich nicht ständig im Spiel mit der Sprache verlieren würde.

  7. #7
    Zitat Zitat von Ianus
    Willkommen in Kakanien, möchten sie sich vielleicht der Paralellaktion anschließen?
    Paralell bin ich schon und anschließen tu' ich mich prinzipiell nicht

    Zitat Zitat
    wir = papst
    wir = frauenfußballmeister
    daraus folgt
    papst = frauenfußballmeister
    Das hatte ich kapiert, ich musste nur unbedingt das daraus resultierende Bild 'Papst gegen Frauenfußballmannschaft' in meinem Kopf loswerden

    Aber das ist jetzt alles irgendwie §ot

  8. #8
    Zitat Zitat von kame85
    Als Österreicherin weiß ich selbst, mit welchen Worten Jelinek von Politikern und den Medien immer wieder beschimpft wurde. "Nestbeschmutzerin", "Kommunistin" und "Pornographin" gehörten dazu. Jörg Haider meinte sogar einmal: "Eine kommunistische Schriftstellerin bekommt von mir keine Blumen"
    muahahaha-... jedes Mal wenn ich das lese, kann ich mich vor halten nimmer halten xD


    Zitat Zitat
    Thomas Bernhard ist nur der berühmteste Nestbeschmutzer, nicht der einzige
    joar... eh klar.
    in österreich ist es auch nicht sonderlich schwer sich als nestbeschmutzer zu profilioeren , bei solch einem provinziell gehaltenen Menschenschlag.
    oh ja... ich hätte auch viel über Österreich zu erzählen, besonders über die Österreicher selbst.... aber das... würde jetzt zu weit führen


    Zitat Zitat
    Das ist ja mal ein ehrliches Wort
    Zu einem der wenigen Dinge, die mir Elfriede Jelinek sympathisch machen, gehört das oben erwähnte Zitat von Haider , mit ihr als Künstlerin kann ich nichts anfangen.


    @ianus: hehe... das Internet ist ein Kaff... xD

  9. #9

    nohman Gast
    da gerade das thema vorherscht:
    ich find Thomas Bernhard langweilig, im vergleich zu Jelinek noch ganz gut erträglich, aber langweilig


    @ianus - mir fällt gerade dein avatar auf - kommt mir irgendwie bekannt vor - warst du eine zeit lang in wien bei prof. Maderdonner in jap. praxis 1? falls wenn ich mich irre: ich hab nichts gesagt

  10. #10
    Zitat Zitat von nohman
    @ianus - mir fällt gerade dein avatar auf - kommt mir irgendwie bekannt vor - warst du eine zeit lang in wien bei prof. Maderdonner in jap. praxis 1? falls wenn ich mich irre: ich hab nichts gesagt
    Wie viele Wiener Japanologen sind wir eigentlich? Drei? Yup, yup, zwei Jahre lang habe ich erfolglos studiert.

  11. #11
    Also wenn es einen Autor gibt den ich abgrundtief hasse dann ist das Tom Glancy.
    Diese ganze Pseudo-Thriller Kriegsgeschichten Art kotzt mich einfach extrem an xD.

    Geändert von Mapi (11.08.2005 um 14:20 Uhr) Grund: xD Fehler

  12. #12
    Zitat Zitat von Jiggi
    Also wenn es einen Autor gibt den ich abgrundtief hasse dann ist das Tom Glancy.Diese ganze Pseudo-Thriller Kiregsgeschichten Art kotzt mich einfacvh extrem an xD.
    Ja, bei Tom Glancy möchte man fast die Behauptung aufstellen, dass alles, was sich so leicht verfilmen lässt, einfach keine Literatur ist!

    Zitat Zitat
    oh ja... ich hätte auch viel über Österreich zu erzählen, besonders über die Österreicher selbst.... aber das... würde jetzt zu weit führen
    Kann ich verstehen

    Zitat Zitat
    @ianus: hehe... das Internet ist ein Kaff... xD
    §krass

    Ab Herbst gibt's hier nämlich noch jemanden, der in Wien Japanologie studiert

  13. #13
    Zitat Zitat
    Aber wenn ich einen Autor schlecht finde, dann finde ich ihn schlecht. Dann können noch so viele Literaturkritiker kommen und mir in hochgestochenen Sätzen klarzumachen versuchen, dass dieses Werk ja eigentlich das Werk eines Genies ist und ich das nur nicht kapiert habe... Ich werde es ihnen deshalb noch lange nicht glauben.
    ist wie bei der malerei. wenn einem was nicht gefällt versteht man es angeblich einfach nur nicht
    ich bin allerdings der meinung, dass man sich, auch wenn man sich nicht auskennt, ein urteil bilden kann. zumindest im bereich des künstlerischen, weil es eben so subjektiv ist. ob es nun ist, weil einem der stil im generellen nicht gefällt oder weil man die umsetzung nicht mag ist egal: die eigene meinung zählt, egal wie "überagend" und "künstlerisch wertvoll" das werk denn nun sein mag

    na ja, auch wenn ich viele der klassiker aus dem schulunterricht nicht mag, bin ich bei manchen doch froh, dass ich von ihnen gehört hab.
    thomas mann zum beispiel. ich mag seinen stil einfach nicht. die person an sich mag ich auch nicht. aber immerhin kann man einiges von ihm lernen (oder zumindest die restlichen schriftsteller aus der familie besser verstehen)


    und jetzt wieder zu den auoren:
    anne rice. hab ihre vampir saga bis zu nem bestimmten punkt gelesen. die ersten drei bücher waren einfach genau. leider verdirbt sie es sich mit dem leser (=mir, viele denken ja anders), weil sie lestat so unsympathisch macht und sich generell dauernd wiederholt (so schön, so liebe, so scheiße alles). aber die frau hat immerhin ideen. sie verbrät sie nur leider schon in den ersten bänden. mit memnoch hat sie noch einen geniestreich geschaffen (zumindest der teil, den memnoch erzählt, der rest scheint ein lückenfüller zu sein

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