Bei uns gibt die Ehe keine Steuervorteile. Das einzige, dass man bekommt ist Kinderzulage und die ist auch nicht gerade saftig. Rein vom finanziellen Standpunkt her ist es also unsinnig zu heiraten. Und naja, wenn Homos Steuervorteile wollen... Die Möglichkeit besteht.
Tja, ich dachte, ich könnte es bei der Sache belassen, aber irgendwie... hmm, mir liegt das Wort penetrant auf der Zunge. Über Jahre hinweg werden die Rechte für Homosexuelle immer weiter ausgedehnt, die Toleranz steigt, alles ist mal so richtig supi und dann kann man ja auch beginnen Forderungen zu stellen, weiter betonen, wie sehr man doch diskriminiert wird und einem die Welt doch hasst. Bitte? Auch wenn es dir nicht gefällt, Homosexualität ist nicht "normal" (im Sinne von "der Norm entsprechend"), es ist eine Nebenerscheinung, ein Randgruppeneffekt, eine biologische Anomalie. Die Ehe wurde für die Norm entwickelt und nur weil jetzt geflennt wird, wie böse doch alle sind, müssen wir unser System anpassen und eine kulturelle Identität sowie einen fixen und guten Wert aufgeben. Das Anfangsbeispiel zeigt doch übrigens ganz gut, dass hier aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird (Oh, diese bösen pubertierenden Heteros, die haben was gegen schwule in Spielen. Mein Gott, wenn ich mich über jede Hasstirade gegenüber Dicken so aufregen würde, wäre ich an Bluthochdruck gestorben). Meine Fresse, wenn jetzt hier, in Mitteleuropa, dem Ursprung des liberalen Denkens Homosexuelle angezündet und an Bäumen aufgehängt oder einfach nur immer verkloppt würden (ok, das kommt noch vor, aber kaum in dem Ausmass wie noch vor gut 20, 30 Jahren), dann könnte ich diese ganze Sache nachvollziehen. Aber darum gehts ja gar nicht. Schwule Paare haben sogar grösse Rechte als Konkubinatspaare (die wären ja dann diskriminiert), die Schwulenregistrierung gleicht der Ehe viel mehr als jener Verbindung, aber es wird wieder einfach mal angenommen, hui, wir werden diskriminiert. Keine Ahnung von der Rechtslage haben, aber
solche Dinge von sich geben. Ja, es ist eine einfach Welt, nicht wahr? Es gibt nur Unterdrückte und Herrschende. Die schweizerischen Homosexuellen haben uns um ein Recht gebeten und es wurde mit überwältigender Mehrheit (und das erste Mal durch einen Volksentscheid) gebilligt, wie intolerant, nicht? In Tat und Wahrheit hätten wir ihnen noch mehr anbieten müssen, sonst ist es ja nicht fair. Wir leben nicht in den USA, wo der Obermacker die Registrierung von Homosexuellen rückgängig gemacht hat. Wir haben uns auch nicht von Benny16 einschüchtern lassen, der die Schweizer als Bedrohung alter Werte bezeichnet hatte. Wir haben nicht auf den Bund der evangelischen Kirchen gehört, der als einziger eine Gegenkampagne gestartet hat. All das haben wir nicht gemacht, wir haben einen Wunsch erfüllt (und da ich zur Ja-Fraktion gehöre...) und das einzige, was ich jetzt hören muss, ist Gemoser, dass ich intolerant bin. Und ehrlich gesagt, dieses "Chlöne" kann einem ganz schön auf den Sack gehen.Zitat
So, und um nochmals (und ich hoffe ein letztes Mal) auf den Iran zu kommen: Ich glaube, der Punkt scheint sehr unklar zu sein. Ganz klar, die Hinrichtung von Minderjährigen ist verwerflich. Genau wie jemanden wegen seiner sexuellen Orientierung hinzurichten. Es ist verkehrt, ich glaube kaum, dass auch nur ein Mitteleuropäer anderer Meinung ist. Das Problem liegt aber an lauter Kritik an einem System. Wenn das Ausland dem Iran versucht irgendetwas zu diktieren und es evtl. sogar mit Gewalt durchsetzt, hat das gar und überhaupt gar keine Wirkung. Der nächste Hardliner macht alle Bestrebungen zunichte. Die einzige Möglichkeit, dass sich die Gesetze im Iran ändern, ist, dass dies die Iraner von selbst und aus freien Stücken tun. Dann hast du eine wirksame Veränderung. Und alles andere ist absolut ineffektiv.