Was das ganze mit Arroganz zu tun hat? Nun, es ist sehr einfach. Du erwartest von jemand anderem, dass er deine Meinung von Recht und Unrecht teilt, weil du sie automatisch für richtig hältst. Nun haben andere Menschen andere Überzeugungen, die in diesem Falle gerade religiös geprägt und in der Kultur seit mehr als tausend Jahren verankert ist. Die kennen den hiesigen Liberalismus nicht, nach dem jeder Querkopf sich über jeden Mist mockieren kann und dementsprechend werden sie es auch nicht verstehen, wenn jemand, der nicht aus ihrer Kultur stammt, sie für Dinge kritisiert, die seit über 1000 Jahren mit Erfolg funktionieren. Wenn die arabischen Länder sich selber liberalisieren (wie es z.B. die Türkei von selbst getan hat (!)) dann ist das eine weit bessere Entwicklung, wie wenn wir versuchen, Systeme zu ändern. Wenn du mit Gewalt eingreifst, besteht das Risiko, dass traditionalistische Kräfte nach deinem Abzug einfach auftauchen und deine ganzen Bestrebungen wieder zunichte machen. So sieht die Realität aus. Wenn jedoch z.B. der Iran angespornt wird, selber liberaler zu werden, dann wir eine beständige Lösung entstehen.

Zum Thema Ehe: Nunja, ursprünglich war ja die Ehe dazu gedacht, dass Frauen über eine soziale Versicherung verfügten. Der Mann hatte dies nicht nötig, der Grossteil der Arbeit war körperlich und daher nicht für eine Frau geschaffen. Damit diese nicht verarmte oder andere sozial nicht vereinbare Situationen erlebte, wurde sie durch die Ehe gebunden. Heute ist das nicht mehr nötig, Frauen sind genug selbstständig, es gibt genug Arbeiten, die sie mindestens genau so gut wie Männer erledigen können. Eine Frau kann heute also ohne Probleme auch alleine Leben. Kinder sind jedoch weiterhin ein schwaches Glied, Scheidungen und fehlende Elternteile können (müssen nicht) zu psychischen Schäden wie auch zu sozialen Engpässen führen. Deshalb sollte meiner Meinung nach ein Paar mit Kinder einen verpflichteten Vertrag unterzeichnen. Und dazu wäre die Ehe geradezu prädestiniert, da sie ja eine neue Funktion braucht.

Das alleine von einem funktionellen Standpunkt aus. Was die Liebe betrifft: Nunja, dazu braucht es die Ehe nicht, gerade heute sind Eheverträge aus Liebe nicht das Papier wert, worauf sie gedruckt werden. Wenn jeder scheiden kann, wenn er aus dem Liebestaumel erwacht, dann kann er auch auf die Ehe verzichten und im Konkubinat leben. Daran sind wir selber schuld, anstatt "Liebe bis der Tod scheidet" gibts nur noch serielle Monogamie.

Und Homoehen, ja, klar, wir müssen ja liberal sein und jede Minderheit so begünstigen, dass sie sich möglichst wohl fühlt. Sorry, ich sehe diese Welt nicht so rosa. Ein Heteropaar sollte doch dafür belohnt werden, dass es a) den Fortbestand der Menschen sichert und b) uns im Alter durch Kinder stützt. Zumindest sollte dies mit einer Ehe begünstigt werden.

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Die Zeit, in der "wir Europäer" beschlossen haben endlich netter zueinander zu sein (was wir ja mit Bravour geschafft haben, wie die Geschichte uns zu lehren weiß ), nennt man Aufklärung. Davon hat die muslimische Welt leider nichts mitbekommen und, ja, genau deshalb scheint es auch so, als wären sie ein paar Jahrhunderte hinterher...
Als Student von Staatswissenschaften verzichte ich gerne auf solche Kommentare. Die Aufklärung ist ein europäisches Phänomen, von europäischen Philosophen entwickelt und aus europäischem Kulturgut entstanden. Die Muslime haben ein anderes Kulturgut und können deshalb diese Entwicklung nicht einfach kopieren (zumal Europa und das Abendland klar kulturell separiert sind). Vielleicht erliegst du auch dem völlig illusorischen Irrglauben, dass alle Menschen gleich sind. Das ist nämlich nur Quatsch, zu unterschiedlich sind wir geprägt .

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Kein Mensch hat eine normale sexuelle Orientierung, es ist immer merkwürdig oder pervers, für mindestens eine andere Person
Deshalb wird Freud von den heutigen Psychoanalytikern abgelehnt.