Aus aktuellem Anlass also, oder lasst mich anders anfangen...
Seit kurzem beteilige ich mich aktiv an Aufklärungsveranstaltungen zum Thema Homo, Bi, Transsexualität, weshalb ich über gewisse Sachen weder hinwegsehen kann und will. Wenn dann in einem Forum, in dem ich zwar nicht mehr so aktiv, dafür aber nun doch schon seit über 4 Jahren dabei bin, so eine verquere, intolerante Sichtweise gegenüber Homos auftritt, muss ich dazu einfach was sagen. Würd ich's nicht tun, wäre die ganze Aufklärungssache ohnehin für'n Arsch – entschuldigt den Ausdruck.
Man entschuldigt, wenn ich jetzt nur einen Beitrag, den aktuelsten, auseinander nehme, aber der steht imo perfekt für all die anderen, die genauso denken.
1.2.Zitat
Homosexualität ist also eine Frechheit. Wieso? Sind Homosexuelle denn nicht auch Menschen, so gut und so schlecht wie alle anderen? Liegt es allein daran, dass hier Homosexuelle in ein Lederoutfit Klischee gedrängt werden? Sorry, das wäre so, als würde ich alle heterosexuellen als alkoholkranke Fußballprollsbezeichnen. Wobei ich, wenn ich mich entscheiden müsste, wohl meine Zeit eher mit dem Lederkerl verbringen würde, denn auch die sind Menschen und wahrscheinlich auch noch öfter nüchtern (*auf Klischees rumreit*).Zitat
Oder liegt es daran, dass man einfach keine richtigen Homosexuellen kennt? Dann wüsste man nämlich, dass Homos, genau wie Heteros, so verschieden sind, wie Fingerabdrücke, dass sich die einen ebensowenig wie die anderen in eine Schublade stecken lassen. Es gibt keine homogene Masse namens die Homosexuellen, und keine homogene Masse namens die Heterosexuellen. Ihr stimmt mir zu, wenn ich sage, dass es eine enorme Vielfalt an Menschen gibt. Fußballfans, Punks, Skater, Gothics, Künstler, Politiker, Prolls... wobei selbst diese Schubladen, von denen man tausende erstellen könnte, so extrem oberflächlich wie dumm sind. Wo steckt man denn jetzt den schwulen Fußball Punk Proll und wo den heterosexuellen politisch interessierten Skater hin?
Allerdings will ich jetzt nicht darauf hinaus, dass alle schwulen ja so normal sind, nein, das sind sie nicht, ebensowenig die heterosexuellen. Worauf ich hinaus will ist folgendes: es ist okay, selbst wenn man anders ist. Egal welche Sexualität die betreffende Person hat.
Sonntag hab ich ne ziemlich verquere Schlager Show mit echt schlimmen Einlagen der Künstler(innen) gesehen und mich auch danach mit den „Damen“ unterhalten und kann nur sagen, dass es absolut tolle Menschen sind. Schade dass viele Heterosexuelle sich nie mit ihnen unterhalten werden. Montags hab ich nen netten Kneipenabend mit schwulen Punks und Dienstag nen Sofa Abend mit meinen “Normalo“ Mitbewohnern verbracht. Alles Menschen, alle anders, alle okay.
Wieso also haben manche Menschen schon Angst, nur darüber nachzudenken, eine fiktive Figur (!!!) könnte Homosexuell sein? Wieso macht einem dieses Thema noch Angst? Und leider muss ich mich im gleichen Atmezug fragen, wieso in Polen junge Homosexuelle auf offener Straße angeschossen werden und der Warschauer Bürgermeister sich noch beschwert, dass die Polizei diese ••••••••••n auch noch beschützt hat (allerdings ziemlich zögerlich und viel zu spät, wie Claudia Roth sich beschwerte). Wieso brauchen wir ein Antidiskriminierungsgesetz und wieso verstehen so wenige, dass es nicht genug ist, dass Homos sich jetzt verpartnern dürfen (schon irgendwie scheiße, dass wir zwar die gleichen Steuern zahlen, aber trotzdem weniger Rechte haben)?
Sorry, ich werd das jetzt abbrechen. Ich könnte stundenlang reden bzw. schreiben und es wäre dennoch nicht genug gesagt.
Habt ihr fragen? Habt ihr selbst Erfahrungen mit Homosexuellen gemacht? Wie geht ihr mit diesem Thema um, im Freundeskreis, in der Schule, Uni, auf Arbeit? Wie würdet/geht ihr mit Homo/Bi/Transsexuellen, um? Wenn ihr merkt, dass jemand verprügelt, Beleidigt oder Ausgegrenzt wird, was tut ihr dann?