So, jetzt habe ich ihn auch endlich durch ( hab ihn mir aus Prinzip aufgehoben bis er auf Deutsch draußen war)
Und ich muss sagen wow!
Band drei ist zwar immer noch mein favorit, aber der neue ist jetzt sich auch ganz oben. Ich hatte mir bereits alle Spoiler vorher durchgelesen, also wusste ich was mich in etwa erwartete, aber ich war trotzdem angenehm überrascht. Zugegeben, es gab einige Dinge dich mich gestört haben:
Einmal das man von Ginnys und Harrys Beziehung so gut wie nichts mitbekommen hat ( Ich hätte mir ein paar Gespräche zwischen den beiden gewünscht, aber das kam auf jeden Fall zu kurz).
Ich denke zum Ende muss ich nicht viel sagen: Da ich vorher schon wusste, wie er mit Ginny Schluss macht, hatte ich mir schon vorher meine Meinung dazu gebildet und die tatsache, dass es dann nicht sooo schlimm war, wie ich befürchtet hatte, machte es auch nicht besser. Es ist mit Abstand das plumbste Detail, was sich Rowling in diesem Buch zu Schulden hat kommen lassen.
Dann gab es da einige Szenen, die ich als zu schnell oder "unfertig" empfand, manchmal auch durchgehetzt.
Aber all das beeinträchtigt imo die Qualität des Buches nicht allzusehr:
Ich habe mich darüber gefreut, dass es endlich offensichtlicher wurde zwischen Ron und Hermine, auch wenn ich fand, dass Rowling die beiden hat zu viel streiten lassen. Ein paar Szenen mehr, in denen sich beide nicht stritten oder in denen es zu zaghaften Annäherungsversuchen kam, hätte nicht geschadet, aber egal....
Der Terror der sich jetzt wieder durch Voldemort und seine Anhänger verbreitete, hätte zwar etwas besser herausgearbeitet werden können war aber im ganzen recht ok. Das einzige was das wiederum beeinträchtigt hat, war dieser blöde Satz, denn immer jemand (meistens Ron) gesagt hat, als ein Tagesprophet gelesen wurde: " Jemand den wir kennen?" Das hätte seltener platziert und mit anderen Beschreibungen gewiss seine Wirkung ( zumindest bei mir) erzielt, aber es wirkte ganz im Gegenteil imo sehr fehl am Platze. Ein paar besorgte, ängstliche gespannte Blicke hätten es auch getan. Aber wie gesagt es kam trotzdem ganz gut rüber ( z. B. die Geschichte mit Hanna Abott oder auch Mrs. Bones)
Malfoys Rolle fand ich gut: Er hatte endlich mal eine bedeutendere Rolle als sonst. Seine Anschläge haben ihre Wirkung erzielt und zur Spannung beigetragen und die Art und Weise wie er den Todessern geholfen hat ins Schloss zu kommen war überraschend und interessant. Was ich aber vor allem gut fand, dass Malfoy nicht einfach mehr der Junge war, der Harry Potters Erzfeind war ( oder einer von ihnen, gibt ja genug davon^^), sondern, dass er endlich mal etwas Charakter bekommen hatte. Er war zwar immernoch der arrogante, unfreundliche, ja sogar bösartige und niederträchtige junge, den wir kennen, doch er war auch ein Junge, der einfach Angst hatte, nicht nur um sich, sondern auch um seine eigene Familie, ein Junge der zu etwas gezwungen wurde, von dem er dachte, dass er es könnte, dass aber innerlich an ihm zerrte. Wenn Draco als erwachsener in dieser Situation gewesen wäre, so hätte er imo kein bisschen gezögert Dumebledore sofort umzubringen. Aber er war nun einmal ein Jugendlicher, der gezwungen war sich erwachsen zu geben und etwas auszuführen, wofür er (noch) nicht bereit war. Und ich bin froh, dass Rowling Harry dann auch das nötieg Mitleid gegeben hat, dass imo einfach notwendig gewesen war.
Der Halbblutprinz....nunja, wie sollte das Buch sonst heißen? " Harry Potter und die Horcruxe?" Wäre vielleicht passender gewesen, aber hätte diesen Gegenständen ihren mysteriösen Charakter genommen. Insofern fand ich den Titel ganz gut gewählt, auch wenn der HP dann doch nicht so wichtig war. Okay er war Snape und hat Dumbledore umgebracht, aber seien wir ehrlich: Wir hatten das gefühl, dass es SNAPE war und nicht der HP. Und ich denke auch, dass Snape immer Snape, der schreckliche Lehrer für Zaubertränke bleiben wird und nicht der HP. Alleine schon diese Enthüllung am Ende: Snape schon auf der Flucht, etc. Das hatte den Charakter als ob sich Rowling während des ganzen Buches über nicht sicher gewesen war, wer denn nun letztendlich der HP sein sollte und als sie merkte, dass das buch schon fast zu Ende war lässt sie Snape dann einfach sagen: Ach übrigens ich bin der Halbblutprinz!
Aber da Harry ja auch irgendwie einer von Slughorns Lieblingen werden musste, war die ganze Sache um das buch und den HP nicht so schlimm.
Tonks und Lupin.....äh.....also ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll. Es scheint fast so, als wäre Rowling in diesem Buch irgendwie in eine Euphorie bezüglich von liebe und Paaren geraten und hat einfach alles und jeden zusammengebracht, die noch irgendwie nicht gebunden waren^^
kann zwar mit leben, aber hätte man auch getrost weglassen können.
Der Ablauf der Tage in Hogwarts war leider nicht mehr so schön wie in den früheren Büchern, wo der Unterricht usw. mehr beschrieben worden war, doch es hat dem buch einen Hauch von Trostlosigkeit vermittelt, der ihm gut stand^^ Mit anderen Worten: Gut so!
Der gesamte Handlungsablauf des buches: Am Anfang war noch vieles unklar, und die erste Hälfte war auch die, die ich nicht sooo gelungen fand. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt, der eng mit den Erkenntnissen über Voldemorts Vergangenheit in Verbindung steht, wurde das Buch düsterer und interessanter.
Dann wären da noch natürlich die Horcruxe und Voldis Vergangenheit. Ich weiß zwar nicht, was ich erwartet hatte, aber ich war einfach nur sprachlos. Im positivem Sinne. ich muss sagen wow. Bei allen Passagen über Vs Vergangenheit ist mir eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen, doch am häftigsten fand ich die Stelle wo er noch ein Kind ist: ich kann machen, dass es ihnen weh tut.....und dass nie wirklich gesagt wurde, was in dieser Höhle geschah.....*schauder*
Dass die Idee mit den Horcruxen sehr gut sein musste, war für mich eine Notwendigkeit, weil ich noch voller Enttäuschung wegen der Prophezeiung aus dem fünften band war. Einer muss den anderen töten...uhhh ja, wie einfallsreich, als hätten wir das nicht schon irgendwie seit...hm...dem ersten Band gaaaanz dunkel geahnt? Aber zum Glück kann ich sagen, dass das mit der Prophezeiung wieder geradegebogen worden ist. Zum einen wird die Prophezeiung vonDumbledore jetzt mal etwas genauer auseinander genommen, was sie nicht mehr ganz so schwachsinnig macht, zum anderen wissen wir nun über Voldis Geheimnis, wie er den Todesfluch überleben konnte, Bescheid. Die Idee seine Seele mit einer bösen Tat zu spalten finde ich sehr gut, und ich fand es auch wunderbar herausgearbeitet, wie schrecklich, wie absolut grauenhaft, die Vorstellung war, die eigene Seele in sieben einzelne Teile zu zerstückeln und nur einen kleinen davon in seinem Körper zu behalten. Endlich ist Voldemort nicht einfach nur mehr "der Böse" sondern er ist für mich jetzt endlich wahrhaft " Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf". Absolut erhaben über das "gewöhnliche Böse", wie Dumbledore es ausgedrückt hat. Kaum noch ein Mensch. Endlich wissen, wir welchen schrecklichen Verwandlungen er sich unterzogen hat, wie er sich so stark verändern konnte, wie er nie dazu kam, wirkliche schöne Gefühle zu haben, da er seine Seele zerhackstückt hat. Das ist eine wirklich mehr als gute, imo eine brilliante Erklärung für Voldemorts Schrecken.
So,das waren jetzt so im großen und ganzen die Dinge, die los werden wollte. Vielleicht eines noch: ich fand es cool zu sehen, was unsere Helden jetzt eigentlich ales so tun konnten. ich meine ich hätte wirklich nicht von Harry erwartet, dass dieser Wasser herzaubern kann, nicht nur um einen Kelch zu füllen, sondern um sogar ein größeres Feuer zu löschen. Ich habe ihn wohl unterschätzt XD
( Luna als Stadionssprecher war zwar ganz amüsant, aber ich kann die allgemeine Begeisterung darüber nicht teilen. ich hatte ehrlich gesagt wirklich besseres erwartet)