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Final Fantasy Final Fantasy II


[font=times new roman]Final Fantasy II[/font]

[font=arial]Die Story[/font]
Anders als beim Vorgänger wird im ersten Sequel Final Fantasy II versucht, einen richtigen Plot darzustellen, in dem die Charaktere auch eine wichtigere Rolle spielen sollten als die "seelenlosen Avatare" aus FFI. Die eigentliche Story und das, was vorweggenommen wird, fällt dementsprechend gering aus.
So beginnt das Ganze diesesmal ohne eine Legende aus längst vergessener Zeit, sondern beschreibt vielmehr "aktuelle" Geschehnisse in der Welt in der Teil 2 spielt.
Es wird davon geredet, wie der Frieden endet, als Kaiser Paramekh die Mächte der Unterwelt beschwört und dämonische Truppen die Städte angreifen ...
Darunter auch die Burgstadt Phin, welche vergeblich versuchte, Widerstand zu leisten. Die Geschichte beginnt damit, dass vier Bewohner Phins von dort aus fliehen und die Festung in Altea erreichen wollen. Es sind die vier Weisen Frionel, Maria, Guy und Leonard. Es ist das erste Mal, dass die Charaktere eigene Namen besitzen welche aber geändert werden können, in FFIII werden die Figuren leider wieder "anonym" sein.
Doch sie werden von imperialen Truppen verfolgt und abgefangen. Nach einem aussichtslosen Kampf verschwindet Leonard plötzlich spurlos und die anderen werden nahe von Altea aufgefunden und in die sichere Festung gebracht.
Das gesamte Spiel beschreibt eigentlich den Kampf der Rebellen versus dunkles Imperium, was für damalige Verhältnisse aber sehr gut in Szene gesetzt wurde. So erfährt man im Laufe des Spiels langsam mehr über die Hintergründe von Paramekh, welcher auch gleichzeitig das Leitmotiv darstellt (siehe unten). Es wird beschrieben, wie letzterer einen Bund mit der dämonischen Unterwelt eingeht und später gar selber zu einer Art Satan wird. Während man kleine und große Aufträge im Dienste der Rebellen durchführt, lernt man auch andere Figuren kennen, welche den vierten und letzten Partymember immer wieder aufs neue ersetzen bis schließlich herauskommt, dass Leonard zum Imperium übergelaufen ist. Da des Kaisers Manipulation ihre Hände im Spiel hatte, schafft ihr es schließlich, Leo von der Gegenseite zu überzeugen und die Gruppe vom Anfang ist wieder komplett. Nachdem es in einer Welt voller Zerstörung und Wiederaufbau, Hoffnung und Leid endlich geschafft wird Phin zurückzuerobern, Rüsten die dämonischen Mächte zum entscheidenen Schlag und lassen das Pandemonium (FFIX lässt grüßen), eine gigantische fliegende Festung aus den Tiefen des Hades, emporsteigen.
Aber wie es schon normal um nicht zu sagen geradezu klischeehaft ist, schaffen die Protagonisten es, durch das Tor im Jadesee zu schreiten und sich den Weg bis zum Pandemonium zu bahnen. Dort findet dann in Form des letzten Dungeons die absolute Entscheidung zwischen Gut und Böse statt, denn der Kaiser muss gestürzt werden !
Nicht zu verachten sind neben den vielen Ersterscheinungen auch die ersten dramatischen und besonders tragischen, teilweise sogar zwischenmenschlichen Szenen (alles natürlich grenzenlos übertrieben). Der wichtigste Fortschritt im Storytelling war aber, dass die Charaktere endlich sprechen gelernt hatten, was in FFIII zwar immernoch der Fall, aber kaum so plot- und storyorientiert ausgerichtet war und benutzt wurde wie hier.
Nachdem alles glücklich ausgegangen ist, Treffen sich alle nochmal im Trohnsaal von Phin und feiern, während die Geister der verstorbenen Mitstreiter ein letztes Mal auftauchen, um Lebewohl zu sagen ...
Überhaupt fällt das Spiel für frühere Verhältnisse relativ traurig und düster aus.

[font=arial]Das Spiel[/font]
Obwohl hier endlich so etwas wie ein Plot vorhanden ist und auch das gesamte Spiel über aufrecht erhalten bleibt, stellt Final Fantasy II den möglicherweise schwächsten Teil der NES-Trilogie, wenn nicht sogar den der gesamten Serie dar. Denn eine noch so tolle Handlung (zumindest für damalige Verhältnisse) nützt nicht allzuviel, wenn man dieser nicht richtig folgen kann, weil das Spiel durch ein schwächelndes Gameplay kaum spielbar gemacht wird ...
Denn letzteres ist wirklich so eine Sache für sich. Square hat FFII damals eine ganze Reihe an Innovation geschenkt, wie z.B. ein neues Dialogsystem, in welchem man die NPC's neben den gewöhnlichen Dialogen auch auf ganz bestimmte Dinge ansprechen musste, um weiterzukommen. Oder aber eine grunderneuerte Charakterentwicklung ohne Levels und auf den Waffenskills, ähnlich der SaGa-Serie, basierend. Das heißt, dass sich die jeweiligen Statuswerte je nach dem wie man sich verhielt verbesserten. Wenn man z.B. oft angreift schießt der ATK.-Wert in die Höhe, andere fallen dafür aber ins Bodenlose. Wie in Final Fantasy I gab es, zumindest die Nebencharaktere betreffend, bestimmte Jobklassen mit entsprechenden Fähigkeiten, die aber nicht unveränderlich waren.
Tatsache ist jedoch, dass all diese Neuerungen hochexperimentell und ungetestet gewesen sind. Die Ideen an sich waren nämlich gut und hatten durchaus Potential, wäre die Ausführung nur nicht so unausgereift ausgefallen.
An anderen Stellen erweckt es den Eindruck, das Spiel hätte die Entwicklungshallen schon in der Betatestphase verlassen - die Gegnerstärke und HP schwankt je nach Spielsituation, zum Beispiel außerhalb und innerhalb eines Dungeons, extrem.
Am meisten aber stört es, dass einige Sinnfehler nicht ausgebügelt wurden welche auch noch die Verwendung fanden, seine Charaktere in kürzester Zeit zu wandelnden Monster-Matschern mutieren zu lassen. Einerseits eine Lücke im Spielsystem, andererseits eine Möglichkeit, sich das Überleben erheblich zu erleichtern.
Nichtsdestotrotz hat das Spiel auch einige positive Seiten. Wie oben erwähnt haben die Spielfiguren diesesmal zumindest ansatzweise Persönlichkeit bekommen und können endlich sprechen. Die Handhabung wurde stark verbessert, FFII ist schneller und übersichtlicher als der Vorgänger. Endlich wurde die Trennwand zwischen Charakteren und Monstern im Kampfmodus entfernt und multiple Itemnutzung möglich gemacht. Man kann Waffen und Rüstungen jetzt in allen Shops verkaufen und die Menüführung wurde vereinfacht, innerhalb des Menüs gibt es jetzt auch zum ersten Mal Charakterportrais.
Der Soundtrack ist ganz annehmbar. Er ist leider kein Vergleich zu FFI oder III und es werden vorwiegend nichtssagende Themes, besonders in den Dungeons, eingespielt. Aber wie in jedem Final Fantasy gibt es auch hier das ein oder andere Stück das hängenbleibt und auch gelungen ist, besonders das wundervolle Main- und Castletheme sollen an dieser Stelle genannt sein. Außerdem ist es das erste FF, welches eine Bossmusik speziell für die Endgegner verwendet. Technisch gesehen hatte sich allerdings nichts Großartiges getan. Sowohl die Soundqualität, als auch die Grafik wurde gegenüber dem ersten Teil geringfügig verbessert und den Charakteren ein paar kleine Animationen und Details mehr spendiert.
Auch ist es das erste Final Fantasy, in dem Chocobos vorkommen und es existieren dort eine Art "Biber" mit denen Guy sprechen kann und wahrscheinlich die Vorform der heutigen Moogles darstellen. Es gibt die erste große Palette an Zaubern und Items, die noch in ganz ähnlicher Form in einigen FF's beibehalten bleiben würde. Überhaupt tauchen hier sehr viele der restlichen typischen FF-Elemente auf, welche noch nicht in FFI vorgekommen sind.
Die Spielwelt kann man immernoch klar ins Fantasydesign einordnen, auch wenn hier weitaus mehr Sci-Fi Elemente ihren Platz einnehmen als noch in den anderen Teilen der Famicom-Spiele (man denke nur an den Zerstörer von Bovas).

[font=arial]Interpretation[/font]
Das Leitmotiv steht hier ganz im Zeichen von Kaiser Paramekh, welcher Angst, Krieg, Hass und Gewalt verkörpert und auch in Kauf nimmt um seine eigenen Ziele durchzusetzen, nämlich an Macht zu gelangen. Ich denke, es ist schon etwas in der Richtung [Krieg]. Auch zu erkennen am Hintergrundmotiv des Logos vom Wonderswan Remake, welches eindeutig Paramekh zeigt (und von einem besonders schönen Amano-Art aus dem Original abstammt) ...

[font=arial]Fazit[/font]
Final Fantasy II sollte man nicht mit einem zu kritischen Blick betrachten. Es ist zugegebenermaßen kein Meisterwerk, aber bevor man es niedermacht sollte man immer bedenken, wie viele durchaus wichtige Dinge hier nun endlich und zum ersten Mal Einzug erhielten; und vor allem, dass die Final Fantasy Saga wegen den prägenden Elementen ohne dieses Spiel nicht das wäre, was sie heute ist und ausmacht.

Story.............4/5
Grafik............3/5
Gameplay......1/5
Sound...........2/5

[font=arial]Wissenswertes[/font]
Final Fantasy II erschien am 17. Dezember 1988 in Japan für Nintendos Famicom (japanische Version des NES) und verkaufte sich insgesamt ca. 800000 mal. Es war auch eine US-Veröffentlichung in Arbeit, welche schon zu 80% fertig war, bis Nintendo Square einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Das Spiel jedenfalls hat offiziell die Grenzen Japans nie verlassen.
FFII ist eines der weniger guten und gleichzeitig auch eines der wichtigsten Spiele der gesamten Serie.
Es wurde zusammen mit Final Fantasy I in einem Modul 1994 für das Famicom in Japan neuveröffentlicht. Außerdem ist 2001 ein Remake auf Bandais WonderswanColor Handheld erschienen, welches bessere Grafiken, neue Sounds, ausgefeilteres Storytelling und überarbeitetes Gameplay bot und sich bisher ca. 241600 mal verkaufte.
Summonlist
Keine Summons vorhanden (Leviathan als Non-Summon)
Traditionen
- Prelude/Prologue: Ja
- Kristalle: Nein (kommen als Anspielung nebenbei vor)
- Chocobos: Ja
- Moogles: Nein (es gab Biber, eine Art Vorform der Moogles)
- Luftschiff(e): Ja
- Cid: Ja (NPC)
- Jobsystem: Nein
- Klassische Black/White Mages: Ja
Infosheet
- erschienen auf 1 Cartrige Modul (2M)
- 4 Partymember und alle temporär beitretenden Nebencharaktere wie Leila, Minh oder Joseph (Maximum 4 im Kampf)
- ca. 30 Stunden Spielzeit
- Anzahl der Locations: 23
- Logomotiv zeigt Kaiser Paramekh
- Design: Klassische Fantasy, etwas Sci-Fi