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Baum-Darstellung

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  1. #10
    Zitat Zitat von Kamon
    Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand es hört, entsteht ein Geräusch?
    Das ist ein großes philosophisches und wissenschaftliches Problem. Es gab mal 'nen Kerl namens Schrödinger, der zur Klärung dieses Problems seine Katze umgebracht hat.

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    Schrödinger hat seine Katze in einen kleinen, uneinsehbaren, schallisolierten Kasten gesperrt (Man kann also nicht feststellen, was im Inneren passiert). In dem Kasten befindet sich außerdem eine Apparatur, die durch einen physikalischen Effekt zufällig ausgelöst wird und ein giftiges Gas freisetzt. Er sagt nun, dass man nicht wissen kann, ob die Katze noch lebt oder nicht, solange man keine Messungen durchführt (hören, nachkucken, etc.). Seiner Meinung nach ist die Katze deshalb gleichzeitig lebendig und tot, sie befindet sich in einem verschränkten Zustand. Erst wenn wir nachschauen, zwingen wir die Katze dazu, einen ihrer beiden möglichen Zustände anzunehmen (lebendig oder tot)
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    Dasselbe gilt für den Baum im Wald. Wenn niemand da ist, entsteht kein Geräusch, da kein Beobachter den Baum dazu zwingt, ein Geräusch von sich zu geben. Er fällt nichteinmal um. Erst wenn jemand kommt und nachschaut, zwingt er den Baum dazu, umgefallen zu sein und ein Geräusch von sich gegeben zu haben.

    Ein Problem dieser Theorie liegt allerdings darin, dass die Schallwellen, die beim Umfallen des Baumes entstehen, sich auf den Energiezustand aller Atome auswirken. Die Atome wechselwirken wiederum untereinander, so dass der umfallende Baum theoretisch auch auf der anderen Seite der Welt noch Auswirkungen hat, und wenn es nur das schwache Zittern eines einzelnen Atoms ist. Wenn dieses Atom gegen mein Bein prallt, kann man dann von Wahrnehmung sprechen.
    Außerdem stellt sich die Frage, wie der Beobachter beschaffen sein muss. Wenn ein Einzeller durch die Schallwelle ein bischen geschüttelt wird, gilt er dann schon als Beobachter? Oder muss der Beobachter intelligent sein? Und ab welchem Punkt kann man von Intelligenz sprechen? Daraus resultiert eine weitere wichtige philosophische Frage: Unterscheidet sich der Mensch vom Tier grundsätzlich oder nur graduell? Darauf will ich jetzt aber nicht noch näher eingehen.

    Daraus folgt übrigens ein interessanter Aspekt für das Universum. Ein Universum, in dem es keinen (intelligenten?) Beobachter gibt, existiert nicht. Man könnte also sagen, dass das Universum so ist, wie es ist, weil wir so sind, wie wir sind. Das wäre eine Art homozentrische Weltanschauung, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.

    Zitat Zitat von Pantoffelninja
    "Ist hinter dem Universum wirklich ein nichts?"
    Hinter dem Universum gibt es nichts. Wenn das Modell, das Wissenschaftler heute von unserem Universum malen, wirklich zutrifft, dann sind die drei Raumdimensionen ebenso wie die eine Zeitdimension erst beim Urknall entstanden. Das heißt, dass es keinen Sinn macht, zu fragen, was links, rechts, über, unter, vor und hinter dem Universum ist, da das Universum selbst den Raum und damit diese Begriffe erst definiert. Ebensowenig Sinn macht es, zu fragen, was (zeitlich) vor dem Universum war, da die Zeit Teil des Universums und mit diesem untrennbar verbunden ist.
    Das einzige, was neben Raum und Zeit Bestand hat, ist die Kausalität. Die eizig sinnvolle Frage ist also die nach den Ursachen des Urknalls. Da unsere drei Raumdimensionen ebenso wie unsere Zeitdimension wegfallen, muss es noch andere Dimensionen geben. Über die Anzahl dieser Dimensionen kann man nur spekulieren. Das am weitesten verbreitete Modell des Universums geht von 11 Dimensionen aus. Frag mich aber nicht, warum. Das hat irgendein wirrer Physiker wohl mal ausgerechnet.

    Zitat Zitat von Pantoffelninja
    -Jetzt zur christlichen Religion. "Gott erschuf die Welt in 6 Tagen", doch woher kommt Gott?
    Vom psychologischen Standpunkt aus kann man sagen, dass der Mensch Gott nach seinem Ebenbild erschaffen hat.
    Das Tolle an Religionen ist aber, dass sie nicht infrage gestellt werden wollen und dem Menschen dogmatisch vorschreiben, was er zu glauben hat und was nicht. Man braucht sich also keine Fragen zu stellen, alle Überlegungen werden einem abgenommen. Die Kirche würde auf deine Frage wahrscheinlich Sachen antworten wie "Die Wege des Herren sind unergründlich" oder behaupten, es stehe dem Menschen nicht zu, sich darüber Gedanken zu machen. Religionen verlangen von dir, ihre Lehren zu glauben, nicht, über sie nachzudenken oder sie gar in Frage zu stellen.
    Verstehe mich nicht falsch, ich habe nichts gegen gläubige Menschen. Diejenigen, die wirklich dazu in der Lage sind, all das zu glauben, was die Kirche predigt, sind wahrscheinlich die glücklichsten Menschen überhaupt, denn sie werden nicht von all diesen antwortfreien Fragen zerfressen wie die Philosphen, die in der Dunkelheit umherirren.
    Aber einen Spruch kann ich mir trotzdem nicht verkneifen:
    Zitat Zitat von Irgendjemandem
    Philosophie ist die Suche nach einer schwarzen Katze in einem dunklen Raum.
    Theologie ist die Suche nach einer schwarzen Katze in einem dunklen Raum, und zu rufen: "Ich hab' sie..."
    Geändert von derBenny (27.06.2005 um 14:09 Uhr)

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