Wenn die Phobie den Moment bestimmt...
Okay, ich gebe zu, meine Stimmungslage ist eh nicht die beste - aber eigentlich hatte ich meine Insektenphobie ganz gut im Griff - dachte ich.
Diese kleinen krabbelnden Viecher haben mich früher immer sofort hysterisch und panisch werden lassen. Wenn ich mal einen Weberknecht in meinem Zimmer hatte, konnte ich darin nicht mehr schlafen (selbst wenn meine Mutter das Vieh vor meinen Augen entfernt hat, bin ich ins Wohnzimmer umgezogen!) - und doch wurde das besser. Nicht, dass Insekten meine besten Freunde geworden sind, aber ich rannte nicht mehr panisch durch die Gegend, wenn mir eines zu nahe kam! Und selbst ein Spinnlein in einer entfernteren Ecke meines Zimmers konnte ich gewähren lassen (oder wahlweise selbst mit irgendetwas beschmeißen).
Heute morgen war alles anders. Vielleicht war es - wie gesagt - meine Stimmungslage, vielleicht auch nur die Tatsache, dass ich quasi ungeschützt unter der Dusche stand, aber als mich dort ein Nachtfalter überraschte, fing ich an, nach meiner Mutter (hilfe, ich bin 24!) zu kreischen, und das mit einer Stimme, die ich vorher noch nie aus meiner Kehle wahrgenommen habe.
Es endete in einem (für mich) kleinen Fiasko, heulend und zitternd! Und ich entschuldigte mich hinterher tausend Mal bei meiner Mutter dafür, dass ich mich einfach nicht mehr im Griff hatte.
Und hinterher fragte ich mich, wieso mich das eigentlich so mitnimmt? Wie kann ein kleines Mistvieh dafür sorgen, dass ich zitternd nicht mehr ganz fähig bin, mir die Haare zu waschen und mich immer noch fühle, als stünde ich unter Schock.
Wie kann mir das den ganzen Tag versauen?
Vielleicht kennt Ihr das ja. Ich denke jede/r hat gewisse Ängste und Phobien, die einen ganz eiskalt erwischen können. Und was macht Ihr dagegen? Und wie geht die Umwelt (die dann davon weiß oder es überraschend mitbekommt) damit um?
(Meine Ma hat hinterher gar nichts mehr gesagt
... )