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Drachentöter
3. AUFZUG
1. Szene: Shinshrii’s Garten
(DAEN und SHINSHRII)
SHINSHRII:
Versprich mir, Daniel!
DAEN:
Was ich kann!
SHINSHRII:
Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?
Du bist ein herzensguter Mann!
Allein ich denk, du hälst nicht viel davon.
Ach, wenn ich etwas auf dich könnte,
ehrst du denn die heil’ge Netiquette?
DAEN:
Lass das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut.
Für meine User lass ich Fleisch und Blut.
So misshör’ mich jetzt nicht, holdes Angesicht!
Ich ehre sie, mir gefällt sie aber nicht!
Nun denn, mich drängt das Verlangen,
ins Forum bin ich lange nicht gegangen.
Ich sollt dort nach dem rechten seh’n!
Nur ich weiß, gut mit Spammern umzugehn.
(DAEN ab.)
SHINSHRII:
Ich hab ein Unglück ahnend Herz,
als dass du balde fern mir bist.
Als wie ein rätselhafter Scherz,
der weder klug noch lustig ist.
(WISCHMOP erscheint.)
WISCHMOP:
Ah, welch hübsches Kleid sie trägt!
Ist’s der Daen, der grad von dannen geht?
SHINSHRII:
Ich ahnte es! Dein Kommen ist das Unglück!,
Sieh hin, die Blumen knicken, Stück für Stück!
Die Wolken werden gar schwarz und grau!
WISCHMOP:
Ohne mein Wollen, gnädige Frau!
Zwecks eines Verlangen steh’ ich bloß hier,
und was ich will, das nehm ich mir.
(Er fährt in ihren Körper.)
WISCHMOP:
Wie hübsch ich plötzlich bin!
Das Kleidchen wirkt ein wenig klein,
hat das Band hier einen Sinn?
Verdammt, wo muss die Schleife rein?
(Er steckt das Band in die Haare und die Schleife in die Schuhe)
WISCHMOP:
Gewiss bin ich kein Mädchen von Welt,
doch weiß ich, wie man Täufer aufhält.
(Ab.)
2. Szene: Audienz im Internen
(GSANDSDS, TEEBÄR, KELVEN)
GSANDSDS:
Ihr beiden, die ihr mir so oft,
In Not und Trübsal, beigestanden,
Sagt was ihr wohl in meinen Landen
Von unserm schönen Kingdom hofft?
Ich wünschte, der Community zu behagen,
Besonders weil sie schreibt und schreiben lässt.
Die Moderatoren jedoch total zerschlagen,
und das vorm großen Wiegenfest!
Wisst ihr, wie man sie gleich versöhnt?
Denn ich bin nur das Glück gewöhnt.
TEEBÄR:
Ach, sprich mir nicht von jener bunten Menge,
Bei deren Anblick uns kein Wort gelingt!
Vernichte doch das spammende Gedränge,
das wider Willen uns zum Bannen zwingt.
KELVEN:
Ich bin des schlimmen Tons nun leid!
Muss immer wieder Teufel spielen.
Wenn man den Finger bloß nur zeigt,
lässt sich doch auch kein Mütchen kühlen.
Von schönen Postings weiß ich nichts zu sagen,
ich sehe nur Kollegen, die sich plagen.
TEEBÄR:
Wir brauchen einen schnellen Rat,
so kann es denn nicht weiter geh’n,
KELVEN:
Gar schlimm ist diese Usersaat,
die nur den Daen gerne seh’n.
GSANDSDS:
Der Worte sind genug gewechselt,
Lasst mich auch endlich Taten blicken!
Indes Ihr Komplimente drechselt,
kann ich wen Nützlicher’n ausschicken!
(TEEBÄR und KELVEN ab.)
GSANDSDS:
Ach, mich ergreift einlängst entwöhntes Sehnen
Nach jenem leeren freien Forenreich,
Die Schauer fassen mich, und meine Tränen.
Mein strenges Herz ist mild und weich.
(Er setzt seine Audienz fort. SEKAR erscheint.)
SEKAR:
Ich bin allhier erst kurze Zeit,
und komme voll Ergebenheit,
Einen Mann zu sprechen und zu kennen,
den alle mir mit Ehrfurcht nennen!
GSANDSDS:
Eure Höflichkeit erfreut mich sehr!
Ihr seht einen Mann wie andre mehr.
Habt ihr euch sonst schon umgetan?
SEKAR:
Ich bitt’ euch, nehmt euch meiner an!
Ich komme mit allem guten Mut,
Interesse, Ehrgeiz und frischem Blut,
um zu erbitten mir Moderator’s Dienste,
ich frag’ und bettle so aufs kühnste.
GSANDSDS:
Da seid ihr eben am rechten Ort!
SEKAR:
Aufrichtig, möchte schon wieder fort.
Mit diesen schönen Sälen und Bänken,
vergeht mir Lesen, Schreiben und Denken.
GSANDSDS:
Das kommt nur auf Gewohnheit an,
ich setz’ euch auf die Liste dran.
Noch ist keine Stelle frei,
(schielend)
doch für viele ist sie schon fast vorbei.
SEKAR:
So danke ich für diese Worte.
GSANDSDS (zeigt auf die Tür):
Raus geht es durch diese Pforte!
(Beide ab.)
[Diese Szene ist ein wahre Bitte für einen Moderatorang: Sekar]
3. Szene: Der Sumpf
(THE GAME und INELUKI)
INELUKI:
Was treibst du da in dieser düstren Gänge?
Ist nicht da drinnen Lust genug,
Im dichten, bunten Boardgedränge
Gelegenheit zu Spaß und Trug?
THE GAME:
Sag mir das nicht, du hast’s in alten Tagen,
Kollege, längst an den Sohlen abgetragen!
INELUKI:
Wir sind von selber Art und Rasse,
doch niemals sind wir gleich.
Ich bin ein Geist der Meisterklasse,
du eine Schand’ für unser Reich.
Anstatt zu walten guter Größe,
denkst du nur an deine Späße.
Die Zukunft interessiert dich nicht,
du bist dein eigenes Gericht,
und Freunde hast du wahrlich keine,
doch sei’s drum, jedem Narr das Seine.
THE GAME:
Ach, welch Geschwätz du willst versteh’n,
willst in allen das Schöne seh’n?
Das Musterbild der Männer, so der Frauen,
wie du so deutlich denkst zu schauen,
ist ferner denn je deinem großen Traum,
und entfernt sich noch immer, man glaubt es kaum.
So denkst du, kannst du Gutes schaffen,
doch die User sind nur blöde Affen!
Das alles hab ich schon längst erkannt,
und bin schnell meinen Weg gerannt.
INELUKI:
Du wirst schon merken, wer Recht behält.
THE GAME (spottend):
Du bist zu gut für diese Welt!
(INELUKI ab)
THE GAME:
Wenn der Blüten Frühlingsregen
Über alle schwebend sinkt,
Wenn des Forums lichter Segen
Allen guten User blinkt,
Zu kleinen Noobs in Geistergröße,
eil’ er, wo er helfen kann,
ob er heilig? ob er böse?
Oder doch nur Unglücksmann?
(Ab.)
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