Nein, eigentlich ist SL eine verdammt große Sache. Linden Labs will mit SL kein herkömmliches MMO-Spiel schaffen sondern eher ein Äquivalent zum Metaversum, wie es in Neal Stephensons Snow Crash beschrieben ist - eine Virtual Reality, deren Existenzzweck einfach ist, jedermann reichhaltige Interaktion zu erlauben. Dabei gibt LL sogar sehr viel Kontrolle aus der Hand; sowohl Client als auch Server (kommt bald) sind als Open Source-Version verfügbar. Das Endziel ist es, ein Netzwerk von individuell aufgesetzten Servern zu haben, in etwa wie bei IRC. Daß es soo großartig nicht aussieht ist dabei gewünscht, weil man so mehr Teilnehmer etc. auf einen Haufen kriegt.
Second Life ist verdammt interessant und das nicht vom "ich spiele da den ganzen Tag"-Aspekt. Sicher, es gibt Junkies, aber damit war zu rechnen; es ist immerhin ein Onlinespiel.
BTW, bei uns im Fachbereich 3 (Mathematik, Informatik, Technomathematik) der Uni Bremen sind mir zwar keine SL-Vorlesungen bekant, aber einer der Profs plant, mittelfristig die Aufgaben nach da zu verlegen - SL bietet ein reichhaltiges Skriptsystem, mit dem man Kram wie kleine Industrieroboter grob simulieren kann und es ist nicht nur auf allen Plattformen verfügbar (wichtig; Linux und Mac OS haben bei den Informatikern Marktanteile von je über 30%) sondern erlaubt mit dem OSS-Server auch einen lokalen Betrieb.
Fazit: SL ist ein ziemlich großes Ding, aber die Motivation dahinter werden die meisten Leute nicht nachvollziehen, weil sie in Bahnen wie "Spiel" und "kommerziell sinnvoll" denken.