Zitat Zitat von Jenova Productions
Ich muss der Kritik zustimmen, ich blicke bei der Firmenpolitik von SE auch langsam nicht mehr durch. Stand früher noch der Spaß im Mittelpunkt, steht heute an selber Stelle der Profit.
Das war schon immer so, schließlich will jede Firma Geld machen. Nur damals wirkte es irgendwie anders, irgendwie entspannter. Die wenigen Einblicke, die man in die Arbeiten bei Squaresoft bekam, wenn auch zum Teil nachträglich, zeigten Teams locker bei der Entwicklung, wie die Produzenten über ihre Spiele sprachen, über Visionen und so weiter. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber damals war man aufgeregter, sowohl auf Seite der Macher als auch auf der der Spieler - man war experimentierfreudiger, brachte letztenendes auch mehr neue Spiele heraus.
Das ist jetzt irgendwie ganz weg. SE ist sehr kommerziell geworden, räumt allem, was nicht Mainstream ist und gute Erfolgsaussichten hat, keinen Platz ein. Damals wurde mit Kreativität Geld verdient. Heute, wo alles irgendwie größer und wichtiger scheint, wird diese Kreativität dem Gewinn untergeordnet, womit ich nicht meine, dass die Entwickler notwendigerweise weniger kreativ wären, nur kommt es mir erstens so vor, als würden sie nun eher in einem festgezurrten System arbeiten (wobei das auch nur eine Gedankenblase meinerseits sein könnte) und zweitens unabhängig von der Menge an künstlerischer Begabung und Kreativität, die in die Projekte mit einfließt das alles einfach nicht mehr an erster Stelle steht.
Ich persönliche vermute stark, dass das an Yoichi Wada liegt, der diese "Reformen" seit seinem Amtsantritt durchführt. Ich meine - zuvor wurde noch gesagt, man wolle nach dem Flop mit dem FF-Film nur noch Spiele produzieren. Das tun, was man wirklich gut kann. Und was war? Wada macht genau das Gegenteil. Sicher war das irgendwann nicht mehr nötig, da man wieder schwarze Zahlen schrieb und sich Ausflüge in Printmedien usw. erlauben konnte, aber daran erkennt man doch, wie extrem sich die Auffassungen im Laufe der Zeit verändert haben. Wada betreibt nun ja sein Konzept des "Polymorphic Content" und gemessen am Gewinn, den die Firma durch diesen ganzen Kram wie Handy-Services, Mangas etc. einstreicht, ist er ein guter und erfolgreicher Präsident. Nur passt mir dieses Konzept überhaupt nicht.
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Ich wage zu behaupten, Enix hat Square nur geschadet, sieht man schon an Final Fantasy X-2 und an den mittlerweile sehr lieblos und hässlich gemachten Actionfiguren.
Immer wieder tauchen User auf, die was diese Sache angeht ein Wissensstanddefizit haben. Mit der Fusion mit Enix hat das nichts zu tun. Nur zu leicht zieht man so oberflächliche Schlussfolgerungen, dass das alles die Schuld des "Enix-Teiles" sei, der ja hinzugekommen ist, bloß weil die Fusion und die umfassenden Änderungen der Firmenpolitik in den gleichen Zeitrahmen fallen. Nur um dein Beispiel aufzugreifen - mit der Entwicklung von FFX-2 hatte Enix rein gar nichts zu tun. Afair kam das Spiel in Japan sogar noch unter dem "Squaresoft"-Label heraus. Auch heute sind die ehemaligen Enix-Mitarbeiter nicht an Projekten wie FFXII beteiligt, die schon Jahre vor der Fusion begonnen wurden. Bisher gibt es noch kein wirklich gemeinsames Square-Enix-Projekt, wozu es imho aber langsam mal an der Zeit wäre. Die ehemaligen Enix-Entwickler sind übrigens viel weniger zahlreich als die ehemaligen Squaresoft-Mitarbeiter. Letztenendes wurden erstere in die Firmenstrukturen Squaresofts integriert (Enix wurde zur 9. und 10. Product Development Division).
Ich empfand immer eine große Sympathie gegenüber Enix, die einerseits immer in freundschaftlicher Konkurrenz zu Squaresoft standen und die andererseits kaum ein Spiel selbst herstellten, als sich vielmehr andere kleine Studios an Land zu ziehen, mit denen sie dann in Zusammenarbeit entwickeln oder aber diese Firmen nur unterstützen, ihre Spiele publishen. Beispielsweise Star Ocean 3 von Tri Ace als aktuelles Beispiel. Oder Dragon Quest VIII von Level 5, das von denen ja nicht ganz allein gemacht wurde.
Dieses Prinzip stand ganz im Gegensatz zu dem Wege Squaresofts, die immer alles alleine machen wollten. Ich bin sehr glücklich darüber, dass in dem neuen Unternehmen Square Enix beide Wege beibehalten wurden.

Also noch einmal Vorsicht davor, alle scheinbar negativen Veränderungen auf ehem. Enix zu schieben. Damit macht man es sich zu einfach, insbesondere wenn man das an den Spielen festmacht, auf die Enix-Mitarbeiter gar keinen Einfluss hatten. Sicher war es auch nicht Wada allein, aber ich denke schon, dass es an der bewussten Veränderung der Strukturen liegt, die durchgeführt wurde, um das Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten. Wie gesagt ist es mit diesem Schritt imho aber auch ein Stück weit kommerzieller geworden oder zumindest wird dieser Eindruck erweckt.

@Topic: Bitte nicht noch mehr FFVII >_> Interessiert mich gerade kaum ehrlich gesagt.