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Veteran
Vielleicht bin ich ja ein Idiot, aber ich gebe zu, ich musste durchaus nachdenken, um die Geschichte in ihrer Ganzheit zu verstehen. Ich musste die einzelnen, bruchstückhaften Informationen zu einem ganzen zusammenfügen. Und dieses Ganze ist mehr, als "die Gruppe zieht aus, ein fettes Monster zu plätten". Ich glaube, viele haben gar nicht mitbekommen, warum der Endgegner Ju-Yevon ist (übrigens: wofür steht das Ju?), was die wahre Geschichte hinter Sin ist, abgesehen davon, das Sin Tidus Vater ist. Bei manch einem scheint nur das hängen geblieben zu sein. Die bizarre Diskrepanz zwischen dem "freundlichen", bunten Schein in Spira, und der traurigen Realität (nicht Sin; die Menschen, die so religiös indoktriniert sind, das sie keiner eigenen Gedanken mächtig sind, auch wenn sie dabei wie die Lemminge in den Tod getrieben werden)...Themen, die in der Menschheitsgeschichte oft vorgekommen sind, und hier aufgegriffen werden. Es geht eben nicht darum, den dicken Sin zu erledigen; es geht darum, das die Menschen von ihren geistigen Fesseln befreit werden.
Für Spira ist Tidus eine Deus Ex Machina; einer wie er war für diese Welt nicht zu erwarten, und der Spieler erlebt mit, wie er die Problematik auflöst.
Mir ist auch bewusst, das die Charakterzitate ihre Bedeutung haben; sie spiegeln das persönliche Thema jeden Charakters wieder, den Konflikt, den er für sich lösen muß. Schade übrigens, das wegen Spoiler-Gefahr Kuja keinen solchen Satz erhalten hat.
Aber ich habe auch an den Charakteren nicht viel auszusetzen gehabt. Die Rahmenhandlung ist der Schwachpunkt. Der interessante Teil, die Kultur von Terra, die durch ihre Destruktivität selbst den Lebensraum verloren hat, und nun andere dafür vernichten will; diese Kultur ohne Moral, die über Leben und Tod, wertes und unwertes Leben entscheiden will, kommt imho zu kurz.
Kuja und Zidane lehnen sich beide auf ihre Weise dagegen auf; und so stürzt letztendlich Terra ins Verderben. Aber der Schwerpunkt rückt imho zu sehr das Thema des durchgeknallten Weltenvernichters Kuja in den Vordergrund. Zu nebensächlich wird Terra behandelt.
@Asmodia
Eine Deus Ex Machina ist so eine Art Gottheit, etwas, das in einer Situation erscheint, die sich scheinbar logisch nich mehr lösen lässt. Sie ist normalerweise völlig unerwartet und wirkt aus dem Zusammenhang herausgerissen. Da sie göttliche Allmacht hat, kann sie aber alles lösen, ohne das die Glaubwürdigkeit dahinter hinterfragt wird.
So etwas wurde bei antiken Theaterstücken (oder waren es Romane?) eingesetzt.
@Cuzco
Ich mochte Larsa tatsächlich am liebsten. Aber Dinge wie Balthiers Verhältnis zu seinem Vater, der ihn zB zum Richter gemacht hat, oder auch Frans Weggang vom Dorf sind imho viel zu knapp erwähnt(die imho besten Charas worden).
EDIT: Ich muß schneller tippen lernen!
Geändert von 108 Sterne (22.03.2007 um 18:47 Uhr)
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