Das war nicht banal; der Bösewicht war Yevon selbst. Zanarkand war Yevons Stadt; eine Stadt der Beschwörer. Bevelle war eine High Tech-Stadt.(also genau anders, als es in der Religion gelehrt wurde). Bevelle griff Zanarkand an, welches gegen die Technologie von Bevelle unterlag. Nun beschloß Yevon in einem letzten Verzweiflungsakt, dafür zu sorgen, das Zanarkand irgendwie überlebt. Er benutzte seine Macht, um all die Menschen seiner Stadt in Faith zu verwandeln; jeder sollte ein Stück Zanarkand aus seiner Erinnerung träumen. Yevon schuf dann Sin als Schutz für sich selbst, um erstens Rache an Spira zu üben und vor allem, um den Traum der Leute von Zanarkand zu beschwören; so das die Stadt in gewisser Weise fortleben könnte.
Die Yevon-Religion hat die Geschichte verdreht, um Zanarkand die Schuld für das zu geben, was eigentlich Bevelle getan hat. Deswegen wahrscheinlich auch der Technologie-Hass und das Beten zu Yevon; um ihn zu besänftigen.
Da kann mir keiner erzählen, das ihm das von Anfang an klar war.
Übrigens ist Sin nicht nur alle zehn Jahre unterwegs; er braucht nur nach seiner Vernichtung diese Zeit, sich zu regenerieren. Wenn er also nicht besiegt wird, verschwindet er auch nicht für 10 Jahre.
Diese Sache lässt mir deshalb keine Ruhe, weil ich die Beurteilung für nicht gerechtfertigt halte. Ich halte mich für einen relativ fairen Menschen, und ich gebe ja auch die Unzulänglichkeiten des Titels zu. Kampfsysteme sind eine Geschmacksfrage. Musik. Design. Stil. Aber gerade, ob eine Geschichte plump oder oberflächlich ist, ist keine Geschmacksfrage. Selbst wenn mir eine Geschichte stilistisch nicht gefällt, bin ich doch gewillt, ihr ihre Tiefgründigkeit zuzugestehen, wenn sie denn eine hat.
Deswegen kann ich damit leben, wenn jemanden eine Geschichte einfach nicht gefällt, weil sie nicht sein Ding ist. Aber die Argumentation der Oberflächlichkeit, gerade in Bezug auf die Vorgänger, halte ich für unfair. Deswegen sage ich auch "nicht richtig verstanden". Weil gerade eine nicht oberflächliche Geschichte mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick erscheint; man muß sich eventuell eben länger damit beschäftigen. Das unterscheidet sie von einer eher oberflächlichen Abenteuergeschichte a la FF IX, die zwar durchaus spannend ist, aber auf Anhieb verstanden werden kann und keine weitere geistige Auseinandersetzung erfordert.
Wenn jemand das Spiel langweilig findet (eventuell auch von der Story her), dann ist das okay. Aber das Urteil der Oberflächlichkeit wird deshalb nicht richtiger. Man kann auch Tiefsinnigkeit langweilig finden.
EDIT: Mit Deiner Kritik an FFX kann ich so leben. Es ist auch wahr, das SE sich thematisch nicht zu knapp bei Grandia 2 bedient hat (wenn auch SE die Sache besser gemacht hat). Charas, KS, Sphärobrett...Das sind tatsächlich alles Geschmacksfragen, so ist zB FF X bei mir der einzige FF-Teil, in dem ich alle Charas symphatisch fand.
Das die Storyanteile insgesamt genauso viel sind wie in FF X bezweifle ich trotzdem. Da müsste jemand mal irre genug sein, um die Dialogzeilen zudsammenzuzählen und zu vergleichen. Ich habe eben die Charaktere in FFXII kaum kennengelernt, die Vergangenheit zB von Balthier wird leider mit wenigen Sätzen abgehandelt. Da hätten Rückblenden, wie bei allen anderen FFs üblich, geholfen.
Ich mag übrigens auch die bunte Bevölkerung in FF IX und FF XII sehr gerne; umso trauriger, das man keinen Bangaa oder Seek in der Party hat.
Na ja, mein Gesamturteil ist ja auch nicht, das FF XII schlecht ist; es ist sogar sehr gut, hat nur leider das meiste von dem verloren, was imho "typisch FF" ist.

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