Zitat Zitat von 108 Sterne
Das war nicht banal; der Bösewicht war Yevon selbst. Zanarkand war Yevons Stadt; eine Stadt der Beschwörer. Bevelle war eine High Tech-Stadt.(also genau anders, als es in der Religion gelehrt wurde). Bevelle griff Zanarkand an, welches gegen die Technologie von Bevelle unterlag. Nun beschloß Yevon in einem letzten Verzweiflungsakt, dafür zu sorgen, das Zanarkand irgendwie überlebt. Er benutzte seine Macht, um all die Menschen seiner Stadt in Faith zu verwandeln; jeder sollte ein Stück Zanarkand aus seiner Erinnerung träumen. Yevon schuf dann Sin als Schutz für sich selbst, um erstens Rache an Spira zu üben und vor allem, um den Traum der Leute von Zanarkand zu beschwören; so das die Stadt in gewisser Weise fortleben könnte.
Die Yevon-Religion hat die Geschichte verdreht, um Zanarkand die Schuld für das zu geben, was eigentlich Bevelle getan hat. Deswegen wahrscheinlich auch der Technologie-Hass und das Beten zu Yevon; um ihn zu besänftigen.
Da kann mir keiner erzählen, das ihm das von Anfang an klar war.
Ja, doch. Das war mir schon klar! Was Du hier beschreibst ist die Rahmenhandlung. Diese ist unmittelbar an die Atmosphäre Spiras geknüpft - was ich gar nicht schlecht finde. Die eigentliche Handlung läuft aber innerhalb dieser Rahmenhandlung ab. Außerdem habe ich nie gesagt, dass die Handlung von Final Fantasy X oberflächlich ist, nur dass sie ziemlich unprofessionell und gekünstelt daher kommt. Da hilft auch nicht ein tiefgründiger geschichtlicher Hintergrund nicht mehr viel. Tut mir echt leid, aber was in den Hirnen der Entwickler da vorgegangen sein muss, kann ich nicht ersinnen.

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(...)unterscheidet sie von einer eher oberflächlichen Abenteuergeschichte a la FF IX, die zwar durchaus spannend ist, aber auf Anhieb verstanden werden kann und keine weitere geistige Auseinandersetzung erfordert.
Ich glaube, Du hast die Rahmenhandlung von Final Fantasy IX nicht verstanden oder hast Du das Spiel nicht zuende gespielt? Klar ist das Szenario ein wenig leichter zu verstehen, das liegt aber auch an der wesentlich natürlicheren Erzählweise als an einem Mehr an Tiefgründigkeit. Der eigentliche Drahtzieher des ganzen Übels ist Garland. Er hat den Baum Iifars auf dem äußeren Kontinent plaziert, und somit den Kontinent des Nebels zum Kontinent des Nebels gemacht. Er hat auch Kuja und Zidane erschaffen, er ist letztendlich der Urheber des ganzen Plots; sein Kuja spielte aber dennoch verrückt und so machte er Zidane, den er erstmal die ersten 16 Jahre seines Lebens unbehelligt in Lindblum aufwachsen ließ...
Zudem ist Final Fantasy IX durchzogen von Subplots - jeder einzele Charakter hat so seinen tiefsinnigen Hintergrund.... Sogar Nebenpersonen, die nicht direkt in die Rahmenhandlung gehören, wie die Schwarzmagier bekommen genug Aufmerksamkeit geschenkt. Die Story ist somit ein ganzes Stück dichter, als bei Final Fantasy X, wo alles eigentlich nur seinem Hauptplot folgt, da auch alle Charaktere in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem stehen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, aber Final Fantasy IX ist für mich - neben Chrono Cross und Final Fantasy VII ein Paradebeispiel an tiefgründiger Handlung.

Final Fantasy XII hingegen hat tatsächlich eine oberflächlichere Handlung als andere Final Fantasies. Dafür sind die Charaktere sehr gut gelungen - sie machen die Erzählung zu einer äußerst Gelungenen. Zudem sorgen die Motive und Handlungsweisen der Charaktere dafür, dass man sich in der Geschichte gut zurecht finden kann. Somit kann man komplett in Ivalice abtauchen und der unterm Strich wunderbaren "Abenteuergeschichte" bewegen - und ganz ehrlich, auch wenn diverse dunkle und dramatische Geheimnisse fehlen. Flach sind die Charaktere nicht. Auch wenn die Handlung etwas wendungsreicher sein konnte. Dennoch ist sie in sich so richtig geschlossen. Hier wird eben nicht das komplette Leben von den Helden beleuchtet sondern nur ihre Zweckmäßigkeit in der Geschichte.

Greetz, Cuzco