Der Vampir hatte die Natur seiner Feinde schon von weitem aus erkannt. Schon als sich der Treck aus Rüstungen, Schwertern und Standarten langsam den Berg hoch schlängelte konnte er das Wappen auf der Brust der gepanzerten Krieger erkennen. Das letzte Mal hatte er es in den Tiefen der Katakomben unter dem Schloss des Kaiser Galuf gesehen. Das Wappen gehörte zu einem alten Kult welcher es sich schon seit Jahrhunderten zur Aufgabe gemacht hatte das böse auf dieser Welt zu vernichten. Das durchaus noble Ziel des Kultes wurde schon bald durch die nicht mehr ganz so noblen Methoden der Kultisten überschattet. Von Menschenversuchen und sogar von einem Pakt mit dem unaussprechlich bösem wurde gesprochen. Dass zumindest an manchen Gerüchten etwas dran war, hatte Ziek am eigenen Leib erfahren können, als er in den Tunneln des Schlosses auf einen untoten Krieger des Ordens traf. Seit diesem Treffen ging es für Ziek eigentlich nur noch Bergab und es markierte den Beginn seiner Reise in den Wahnsinn.
Ziek wusste, dass diese Weltverbesserer ihn niemals ziehen lassen würden und da er wahrscheinlich eh nicht um einen Kampf herum kommen würde, konnte er doch wenigstens den ersten Schlag gegen die Templer tätigen. Das Ergebnis seines Erstschlages lag vor ihm auf dem Boden.
Bruder Hideon lächelte siegessicher unter seinem bulligen, mit goldenen Ornamenten verzierten, Helm. Einer seiner Brüder war von einem Diener des Bösen heimtückisch ermordet worden und der Verlust eines Ordensbruder war ein dunkler Schatten auf seiner reinen Seele. Dennoch würde sich sein Herz in kürze über die Auslöschung eines weiteren Ketzers freuen können und somit sollte der Tod des tapferen Kundschafters nicht umsonst gewesen sein. Sein Bruder würde als Held in die Analen des Ordens eingehen und sein Name würde in den großen Schwarzmonolithen im innersten Heiligtum des Ordens eingemeißelt werden, genau so wie es seit je her Brauch innerhalb des Kultes war. Durch das enge Visier seines Helmes konnte der Hauptmann deutlich das teuflische Grinsen auf der Fratze des Ketzers sehen. Den Uralten Kampftraditionen seines Ordens folgend befahl Bruder Hideon, mit einem einfach wink seiner linken Hand, den obersten Kampfkleriker seiner Einheit nach vorne. Bisher hatte der Ketzer noch keinen Angriff gestartet und er tat es auch nicht, als sich die Reihen von Kriegern lichteten und ein weiterer gepanzerter Koloss nach vorne trat. Kleriker Bruder Mericus hatte viele Schlachten an der Seite von Hauptmann Hideon bestanden und war seines Zeichens ein Kampfkleriker. Kampfkleriker unterstützten die Kampfgruppen des Ordens mit ihren mächtigen Beschwörungen und reinigenden Ritualen. Es war ihre Aufgabe die Truppen vor jedem bevorstehenden Kampf zu Segnen und auch während der Kämpfe ihren Kameraden als personifizierter Avatar ihres Glaubens zur Seite zu stehen. Auf das der Glaube ihre stärkste Waffe im Kampf gegen die ketzerischen und unheiligen Kräfte dieser Welt sein würde. Schützendes Schild und vernichtendes Schwert zugleich. Kleriker Mericus trug genau wie die anderen Krieger einen dicken Metallpanzer, mit glänzend weißem Anstrich. Seine Brust zierte ebenso das Wappen des Ordens, nur waren seine Schulterpanzer mit weiteren Ornamenten verziert und sein kahler Schädel wurde nicht von einem Helm verdeckt. Seine Hand umklammerte Fest den Schaft eines Kampfstabes, welcher an seiner Spitze ein großes verziertes Kreutz formte. Mit einem Ausdruckslosen aber dennoch stolzen Gesichtsausdruck, durchschritt der Kleriker die Reihen um dem Ketzer gegenüber zu treten. Während dies Geschah stellten sich zwei der gepanzerten Templer zwischen dem Ketzer und den Priester, um den Häretiker davon abzuhalten einen Angriff gegen den heiligsten ihrer Waffenbrüder zu starten. Jedoch machte ihr Gegner keinerlei anstallten sich überhaupt in Kampfposition zu begeben.
Thor beobachtete die Szenerie aus sicherer Entfernung, sicher innerhalb seiner Männer vorborgen. Die Templer verfolgten eine, in seinen Augen, merkwürdige Kampfstrategie. Anstatt ihren Gegner anzugreifen, vollzogen sie ein merkwürdiges Schlachtritual, welches der stämmige Barbar nur belächelte. Als der Kampfkleriker endlich die Reihen der seinen durchschritten hatte, stieß er symbolisch mit seinem Stab auf den Boden und wie auf Kommando knieten die Ordenstempler um ihn herum nieder und senkten ihre Köpfe. Thor hielt das alles für Wahnsinn, diese Narren vertrauten auf den Schutz ihres Gottes aber auch nur ein schneller Angriff des Feindes zu diesem Zeitpunkt würde sie alle verdammen und sie ihrem Gott näher bringen als es ihnen lieb sein würde. Diese Templer schienen entweder vollkommen furchtlos oder wahnsinnig zu sein. Der Fremde schien diese Prozedur genauso lächerlich zu finden wie Thor, jedenfalls deutete der Barbar dies aus dem Lächeln des Fremden. Der Kleriker drehte sich zuerst zu seinen Mannen und murmelte laut seltsame Gesänge und religiöses Geschwafel, welches von den Templern wiederholt und scheinbar bestätigt wurde. Thor grunzte abfällig, um seinen Teil zur Zeremonie beizutragen. Danach drehte sich der Kleriker zum Fremden um und seine Donnerte auf ihn ein. ”Ungläubiger!” Die Stimme des Klerikers hallte wie ein Donnergrollen durch die Reihen der Krieger und traf mit voller Wucht den unbeeindruckten Fremden. Thor zuckte beim Klang der Stimme des Klerikers unwillkürlich zusammen. Die Stimme dieses Mannes lies selbst den größten Krieger verunsichert da stehen. So durchdringend, fordernd und vernichtend war sie. Als der Kleriker sich vorhin zu Thor gedreht hatte um seine Ordensbrüder zu segnen, traf der Blick des Klerikers den Thors und dieser musste ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend stark unterdrücken und seinen Blick abwenden. Dieser Kleriker versprühte pure Autorität und sein bloßer Blick war so einschüchternd, dass es Thor schon fast unheimlich erschien. Diese donnernde und durchdringende Stimme machte den Kleriker nur noch unheimlicher. ”Bereite dich darauf vor von dieser uns von Gott gegebener Erde getilgt zu werden. Deine faule Präsenz soll nicht weiter das Werk unseres gütigen Schöpfers verspotten und strafen.” brüllte der Kleriker dem immer noch unbeeindruckten Fremden entgegen. Thor beobachtete wie der Kleriker seinen Stab von sich streckte und bedrohlich in die Richtung des Fremden hielt. Sein brennender Blick immer auf den Fremden gerichtet begann er mit rituellen Gesängen welche ganz klar dem Fremden galten. Langsam steigerte sich der Singsang des Klerikers und er trat Stück für Stück näher an seinen Gegner heran. Thor wunderte sich zuerst, was das alles bezwecken sollte, dann konnte er aber erkennen wie der Fremde plötzlich langsam zurücktrat und einen verunsicherten Gesichtsausdruck aufsetzte. Je näher der Kleriker dem Fremden kam, desto lauter und durchdringender wurden die rituellen Beschwörungsformeln. Gleichzeitig krümmte sich der Fremde und setzte Schmerzverzerrte Blicke auf. Thor lies seinen verwunderten Blick über die anderen Templer schweifen und knieten immer noch mit gesenktem Kopf hinter ihrem Kleriker der dem Fremden auf die Pelle rückte. Als der Kleriker bis auf wenige Schritte an sein Opfer heran getreten war, fiel dieses auf die Knie und umklammerte sich schmerzverzerrt. Der Singsang erreichte seinen Höhepunkt als das Zittern des Fremden von Schmerzensschreien übertönt wurde. Der Kleriker beendete seine Beschwörung und mit der Spitze seines Stabes hob er sanft den gesenkten Kopf seines Gegners unterm Kinn, um ihn ein letztes Mal mit einem brennenden Blick zu fixieren. ”Möge Gott deiner armen Seele gnädig sein.” Eine lautes Amen durchzog die Reihen der Templer und lies Thor vor Schreck aufmerken. Diese Szene war so beeindruckend, dass viele der Männer aus Thors Gruppe sich ebenfalls hinknieten und leise den rituellen Chorus mitflüsterten. Der Kleriker zog seinen Stab zurück und der Kopf des Fremden senkte sich sofort und ohne Halt. Der Stab des Ordensbruders hob sich in die Luft und dann sauste dieser auch schon mit einer gewaltigen Wucht nach unten um das Leben des Fremden zu beenden.
Kurz vor dem Schädel des Fremden kam der Schlag zu einem abrupten Halt als die Hand des Fremden plötzlich nach dem Stab griff und ihn zum stehen brachte.
Mit einem Ruck erleichterte Ziek den verwunderten Kleriker um seinen Stab und sprang wieder auf seine Füße. Mit einem schnellen Schwung verpasste er dem verdutzten Kleriker einen schweren Schlag mit dem Kampfstab gegen die Seite und dieser fiel zu Boden. Bevor der Kleriker erneut aufrappeln konnte rammte Ziek die angespitzte Unterseite des Stabes in die einzige Stelle die nicht durch die bullige Rüstung geschützt wurde. Ein lautes metallisches Kratzen und ein blutiges Röcheln versicherte Ziek den Erfolg seiner Aktion, als der Stab den Hals des Klerikers durchstieß und beim Austritt aus der Wunde die Rüstung von innen berührte. Das metallische Geräusch wirkte auf die anderen Templer wie ein Kommando zum aufstehen und sie standen gewand wieder auf und zogen mit einem verächtlichen grunzen ihre Waffen. Unbeeindruckt zog Ziek mit einem Ruck den Stab schräg aus der Wunde um diese noch zu vergrößern und setzte den Stab neben den zuckenden Körper des Klerikers auf den Boden. Gerade als Ziek etwas zu den kampfbereiten Templern sagen wollte packte plötzlich die Hand des Klerikers sein Bein. Mit einem feuchten Röcheln spuckte der Kleriker dem Vampir Worte entgegen, doch seine zerstörte Kehle verhinderte irgendwelche erkennbaren Sätze oder Worte. Nachdem der Kleriker etwas in der Richtung „Gottes Zorn wird dich vernichten!“ gestammelt hatte rammte Ziek, ohne den Kleriker eines weiteren Blickes zu würdigen, seinen Stab diesmal ein wenig Höher in den Kleriker. Nach einem kurzen Zucken erschlaffte der Griff um Zieks Bein und die Hand viel leblos zu Boden. “Amen.“ bemerkte Ziek spöttisch, zog seinen Dolch und stürmte auf die Templer zu um auch den Rest dieser Zinnsoldaten zu ihren Gott zu schicken.
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Erstmal: SCHÄME DICH, UNGLÄUBIGER! Ò____ÓZitat von Artax
Dann: Keine Sorge, im nächsten Post werden die Zinnsoldaten ein wenig aufgewirbelt und dann gehts weiter mit Woodroofe und dessem Schicksal und dann bin ich (auch schon) fertig. Das müsste noch gerade gehen oder? ^^
Ich danke recht herzlich, jedoch macht es mir Angst dass anscheinend in jedem deiner Post mindestens ein Wort unter die Gürtellinie geht. Ich will auch ._.Zitat von Dante
SCHWANZ! *khihihihihihihi* ^-^ .... sorry, manchmal überkommt es mich >__>"
Danke, Meister Inside ^^Zitat von Inny (?!)
Ich fand das jetzt aber nicht sooo blutig geschrieben. Ich hab ja nun doch das eigentlich ausmaß der Sache der Phantasie des Lesers überlassen. Ich hätte natürlich auch detailliert erzählen können, wie das verbrannte Fleisch langsam zurückweicht und Knochen freigibt und wie das riecht und bla ... aber das erinnert mich zu sehr an meine Grillversuche und deshalb lasse ich sowas lieber >_>"

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