Die anderen sahen sich fragen an, während Tear Anstalten machte, in die andere Richtung aufzubrechen. Aber sie kam nicht sehr weit, denn Firiel stellte sich ihr entschlossen in den Weg.

Tut mir leid, Tear, aber das werde ich nicht zulassen, du musst mit deiner Selbstfindung warten, bis Zodiak besiegt ist, denn was willst du finden, wenn es dich nicht mehr gibt?

Ja...hmm....also irgendwie hast du recht damit...
Antwortete die Vampirin nachdenklich

Aber es beunruhigt mich auch, dass ich etwas tun muß, was ich vielleicht gar nicht will...ich...na ja, ich fühle mich irgendwie....wie ein Marionette, und das gefällt mir nicht

Das ist eben das Los der Auserwählten...sie haben keine andere Wahl, selbst wenn du uns jetzt verlassen würdest, würdest du schon bald Zodiak gegenüberstehen, so oder so, doch nur gemeinsam haben wir eine Chance, ihn zu besiegen.

Können wir jetzt endlich weiter? Ich mag dieses Schicksals-Geschwätz auch nicht besonders

Grummelte Dante mürrisch und kraulte beiläufig den Nacken des kleinen Chocobos, den Vinni auf dem Arm trug

Ja können wir, und sollten wir auch, denn ich habe nicht vor, noch in diesem Wald zu stecken, wenn die Nacht anbricht

Huh...der Frosch hat Angst vor der Dunkelheit

Das nicht, aber hast du dir mal die Bäume hier angesehen...die sehen aus, als würden sie leben.

Jetzt bemerkten es die Anderen auch, sie waren in einen Abschnitt des Waldes geraten, der dunkler und bedrohlicher wirkte, als der Wald davor. Die Bäume waren alt, knorrig, verkrüppelt, und das Unterholz durchzogen von schwarzem Morast

Ja, du hast recht, Konsum...wir sollte zusehen, dass wir hier schleunigst rauskommen

Bemerkte Lion unruhig, und unwillkürlich schaltete der Trupp in eine schnellere Gangart. Doch je schneller sie liefen, desto dichter und unheimlicher wurde die Umgebung und es schien kein Ausgang in Sicht. Dann brach die Nacht herein, die Reisenden hatten schon seit geraumer Zeit die Gespräche eingestellt, die Stimmung war angespannt und der Weg wurde immer beschwerlicher, dann endlich erreichten sie eine Lichtung.
Der fahle Mond arbeitet sich mühsam durch dunkle Wolken und warf ein unwirkliches Zwielicht auf diesen Ort düsterer Trostlosigkeit. Umgeben von schwarzem Morast lag eine kahle Insel in der Mitte der Lichtung und die Schatten abgestorbenen Bäume , die das Ufer säumten ragten wie gierige Finger in den schwarzgelben Himmel. Vorsichtig und zögernd wateten die Gefährten durch den sumpfigen Weg um das vermeintlich schützende Eiland zu erreichen, nur der Esel weigerte sich beharrlich und mit empörten Schnauben, weiter zu gehen. Letztendlich gab man den Kampf mit dem störrischen Tier auf, entledigte es seiner Ladung und band es am Rande des Waldes an einen Baum.
Keiner war begeistert von der Aussicht, hier ein Nachtlager aufzuschlagen, aber die einzige Alternative war der dichte Wald, und so ließ man sich, unter lautem Protest der Frauen, häuslich auf der Insel nieder. Und als nach einer Weile ein gemütliches Lagerfeuer die aufgeweichten Knochen wärmte, kehrte sogar ein Hauch von Zufriedenheit in der Runde ein.

Seraph und Dante hatten sich freiwillig zur ersten Wache gemeldet, und der Halbteufel war entschlossen, diese Gelegenheit für eine überzeugende Predigt zu nutzen

Sag mal, Sera, warum bist du eigentlich mitgekommen?

Seit wann bist du denn neugierig?

Ich mein ja nur, willst du uns helfen, Zodiak zu vernichten?

Zodiak ist mir eigentlich zur Zeit egal, weißt du

Hmm...und ist es dir auch egal, wenn die Menschheit vernichtet wird?

Seit wann interessiert dich denn die Menschheit? Und im Übrigen hätte das für mich den Vorteil, dass mir die Seelen vor die Nase fallen, wie reife Früchte, also warum sollte ich das verhindern?

Wir sind beide scharf auf Seelen, macht es dich nicht stutzig, dass ich auf der guten Seite stehe?

Ach...tust du das???

Seraph musst unwillkürlich lachen, aber Dantes ernster Gesichtsausdruck ließ ihn ebenso plötzlich wieder verstummen und er sah sich den Halbteufel skeptisch an

Überleg doch mal, was nützt es uns, wenn die Menschheit ausstirbt? Irgendwann sind die Seelen alle, du bist mächtig, ich bin mächtig, aber was nützt uns die Macht, wenn man damit nur einen leeren Planeten beherrschen kann? Wir müssen die Menschen retten, dafür sorgen, dass sie sich lieben und vermehren, dann wird unsere Macht ewig währen...

Seraph hatte Dante während seiner Rede argwöhnisch begutachtet, was er sagte entbehrte nicht einer gewissen Logik...aber...es passte einfach nicht zu ihm. Er versuchte angestrengt in den Augen des Teufels zu lesen, und er hatte tatsächlich das Gefühl, dass dort ein Hauch von Hinterlist hinter dem unschuldigen Hundeblick lag, dann musste er plötzlich grinsen

Dante Dante...da ist doch was ganz oberfaul, meinst du nicht auch???

Stimmt.....du hast recht...jetzt rieche ich es auch.

Zu Seraphs Erstaunen stand Dante plötzlich auf, nahm sein Schwert und ging schnuppernd in die Richtung, in der eine dicke knorrige einzeln stehende Eiche wuchs. Seraph bewaffnete sich ebenfalls und folgte ihm nervös, jetzt konnte er es auch riechen, ein übler dichter fauligsüßer Gestank, als hätte jemand vergessen einen Berg Leichen zu vergraben, waberte wie dichter Nebel über den Boden, und er kam aus diesem Baum, und noch etwas war seltsam, denn seine Wurzeln schienen durchsichtig zu sein und ließen ein rötlich braunes Licht durchschimmern. Seraph und Dante waren in einiger Entfernung stehen geblieben, die Waffen im Anschlag und beobachteten nun, wie sich plötzlich die Rinde öffnete, das rötliche Licht sich wie Blut über die Wurzeln ergoss, und langsam im morastigen Boden versickerte. Vorsichtig hatten sich die Beiden nun dem Baum genähert um das Phänomen genauer zu untersuchen, als plötzlich der Schrei des Esels durch ihre Glieder zuckte. Es war ein langgezogener qualvoller Schrei der jedoch ganz abrupt endete. Dante flog so schnell er konnte zu dem Tier hin, doch was er noch davon vorfand war alles andere als schön anzusehen, und wenn er nicht gewusst hätte, was für ein Tier soeben da noch gestanden hatte, hätte er es nicht mehr als solches identifizieren können. Er sah sich um, denn nun wurde ihm schlagartig bewusst, dass sie in großer Gefahr waren, irgendetwas lauerte dort zwischen den Bäumen, und wie es aussah, war es nicht alleine. Dante wich zurück, er musste die anderen warnen, und er hoffte, dass Seraph schon bei ihnen war, denn sie kamen immer näher...wuchsen förmlich aus dem Boden...von überall....eine nicht enden wollende Schar....faulig riechender...Zombies...

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"und alle (auch der böse Höllendante) hüpfen mit einem breiten Lachen über die sonnigen Wiesen und haben sich ganz doll lieb..."
jep
na dann mal viel Spass mit den Kleinen, Artyschatz }