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Administrator
Parallelhandlung 1: Das Mädchen und der Rabe
Parallelhandlung 2: Der Auftrag des Inquisitors
Parallelhandlung 3: Der Söldner aus Kostaki
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"Das Mädchen und der Rabe"
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Intro
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Der Morgen dämmerte bereits, das Kampfgeschrei war nicht zu überhöhren. Schon die ganzen letzten Tage zuvor war die Stimmung in der ganzen Stadt angespannt, doch das war nichts im Vergleich zu dem was nun passierte. Keiner traute sich auf die Straßen. Das Geschrei der sterbenden Büttel und das Klirren der zerspringenden Fenster einige Zeit zuvor nagelte alle in ihren Häusern fest, doch schauten sie alle gespannt durch die Fenster Richtung Kirche. Ein ohrenbetäubender Lärm schallte durch die engen Gassen, fast so als hätte man ein wildes Tier erlegt. Die drei Helden rannten aus der Kirche so schnell ihre Beine sie tragen konnten. Es gab einen Lauten Knall gefolgt von einer Säule aus gleißendem roten Licht, die das gesamte Gebäude sprengte, kurz bevor der Dunkle Gott wieder in die Hölle fuhr aus der er gekommen ist. Keiner bemerkte das kleine stumme Mädchen, das sich als einzige auf die Straße getraut und mitten auf dem Hauptplatz von Altenberg zum stehen gekommen ist. Wie in Trance starrte sie auf das Spektakel.
Es war wohl der Anblick dieser Szenerie, die dafür verantwortlich war, dass es auf einmal irgendwo ganz weit hinten, verborgen, in ihrem Geiste auf einmal "klick" machte. Nun auf einmal rasten merkwürdige Bilder durch ihren Kopf. Bilder ihr völlig fremd und dennoch so vertraut. Nebel erhoben sich aus der Finsternis und formten sich zu wagen Gestalten. Zorn erfüllte die schwärzeste dieser Gestalten. Sie ergriff ihr Schwert und stürmte los. Die beiden anderen Gestalten, der Mann in Weiß und die Frau mit ihrem langen Schleier in Grün folgten ihr. Alle drei Nebel schnellten nach vorne auf das was da war. Eine vierte Gestalt, eingeüllt in ihr langes Gewand aus Rauch und Finsternis, ihr Gesicht verborgen unter einer großen Kapuze. Schneller, immer schneller stürmten die drei so ungleichen Nebel auf ihr Ziel los. Da begann sich die vierte zu ihren Heschern umzudrehen. Doch dort wo das Gesicht sein sollte, dort war nichts - nur ein gähnender Abgrund, ein schwarzer Strudel, ein Nichts aus dem es kein Entrinnen zu kommen schien.
Ganz Königsberg war in Aufruhr, die Menschen stürmten aus ihren Häusern. Keiner bemerkte das kleine stumme Mädchen, da überwältigt von ihrer Vision auf offener Straße zusammenbrach. Eine Vision... war es überhaupt eine Vision oder vielleicht doch etwas anderes?
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Intro Ende
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Drei Wochen später...
Die ersten Sonnenstrahlen scheinten bereits durch die Ritzen im Strohdach. Immer noch erschöpft von den Strapazen der letzten Tage hockte Stöö auf seinem Schrank und düste vor sich hin. RUMMS! Der gesamte Schrank wackelte. Als Stöö endlich die Augen aufmachte, blickte er in das Gesicht eines ziemlich zornigen Bauern. "Mach dass du hier weg kommst, du elendes Federvieh! Ich lasse es nicht zu, dass du unsere Eier stielst! Verschwinde aus meinem Stall!" Schon wieder holte der Bauer mit seiner Mistgabel aus. Am liebsten hätte Stöö jetzt etwas gesagt, doch er wusste nicht wie der Bauer reagieren würde, wenn der Rabe, den er gerade zu verscheuchen gedenkt, auch noch spricht. Wieso musste Sarah auch unbedingt in dieses Nest gehen. Hier war Stöö ohnehin nicht gern gesehen, glaubt doch jeder der Bauern hier er würde hier ihr Getreide plündern, und in der Tat hatte Stöö noch nie so viele Felder auf einmal gesehen. Doch wozu diese ganze Reise überhaupt? Jedesmal wenn Stöö Sarah danach gefragt hat, meinte sie, dass sie nach etwas suche. Aber was das wusste sie selbst nicht. Aber Stöö wusste, er wusste dass dieser Tag von vor drei Wochen der Auslöser war. Es wurde Zeit endlich seinen Auftrag zu erfüllen. Doch erstmal musste er aus diesem Hühnerstall raus. Eier pah! Als ob er sich was aus Eiern machen würde. Draußen versuchte sich Stöö erstmal zu orientieren. Ah, da war sie ja. Sarah kam gerade aus dem Haus, in dem sie dank der netten Menschen dort übernachten durfte, wenn man mal davon absieht, dass einer dieser netten Menschen ihn gerade fast erschlagen hätte. Sarah schien einen kleinen Beutel in ihren Händen zu halten. Offenbar eine Überraschung! Stöö LIEBTE Überraschungen. "Was hast du da?" fragte Stöö. "Ein Geschenk! Die nette Frau im Haus hat uns was zu essen mitgegeben. Willst du etwas?", erwiederte Sarah ihrer speziellen Sprache, die nur ein Tier wie er verstehen konnte. Was zu essen... Erst jetzt bemerkte Stöö, dass er vor lauter Hunger fast umkam. "Ja klar, was ist es denn?" Sarah öffnete den Beutel. "Hier!", sagte sie, "Für dich! Eier!"
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