Zitat Zitat von Byder
Die elfen sind unmenschlich stark(:rolleys: ) und garnicht nett
*freu*
Wieder jemand entlarvt, kann wieder mein vorgetäuschtes Wissen raushängen lassen. Sehr schön. Also dann wollen wir mal:

1. Elfen sind ja auch nicht menschlich. Bei den Kelten wurden sie sogar als Götter gezählt, so findet man z.B. Versionen, wo die Tuatha Dé Danann als "irisches Göttervolk" bezeichnet werden, mal als "irisches Elfenvolk", die skandinavischen Lichtalben sind mit den Göttern verwandt (inwiefern stand in den Büchern, die ich gelesen habe, nie drin).

Trotzdem würde ich dir zustimmen, dass es in einem Fantasy-Roman unpassend ist, Elfen zu sehr zu glorifizieren, da sie hier selten bis nie diesen Götterstatus haben, sondern neben massenweise anderen Fantasy-Völkern bestehen müssen. Geht auch auf Dauer auf den Keks.

Aber ganz aus der Luft gegriffen ist es nicht... Und menschlich brauchen sie meiner Meinung nach auch nicht zu sein. Ganz im Gegenteil. Wenn das einfach nur Menschen mit spitzen Ohren wären, ginge ja jeglicher Reiz verloren. Wen jucken Fantasy-Klischees!? Die sind ja schön und gut und viele stören mich auch nicht, aber man kann es auch übertreiben.

2. Und was schonmal gar nicht stimmt und mir persönlich auch heftig auf den Zeiger geht, ist das dumme Vorurteil, dass Elfen NETT wären. Um es mal mit den Worten Terry Pratchetts zu sagen: "Niemand hat behauptet, Elfen wären nett."
Auch wenn ich das im Gegensatz zu ihm ernst meine. In keiner Sage werden Elfen als rundum gute, liebe Wesen dargestellt, weder bei den Kelten noch bei den Nordmännern.
Ganz im Gegenteil: die verführen am laufenden Band nichtsahnende Menschlein (für irgendwas muss das ja gut sein, dass man auf jeder zweiten Seite betonen muss, wie schön die doch alle sind... *g*), stehlen kleine Kinder, um sie durch hässliche Wechselbälger zu ersetzen, bringen Krankheiten und böse Träume (okay... letzteres ist ein mittelalterlicher Verriss, den die Kirche sich ausgedacht hat, denn man musste ja unbedingt betonen, wie böse das Heidentum doch war... Demnach wurden Themen der heidnischen Mytholgie fleißig durch den Fleischwolf gedreht und so umgeschrieben, dass es dem Christentum passte... Lassen wir das).

Faktum ist jedenfalls, dass Elfen nie vollkommen gut sind; freilich sind sie auch nie wirklich böse, sondern haben immer eine Art Zwielichtstellung: manchmal helfen sie den Menschen, manchmal schaden sie ihnen. Dadurch ist ja auch die Vorstellung von Lichtalben und Schwarzalben in der altnordischen Edda entstanden, wobei man aber vermutet, dass auch das unter christlichem Einfluss passiert ist und die Alben zuvor wirklich eine Art Doppelnatur statt böse bzw. gut gesinnte "Unterarten" hatten. Aber manchen Leuten ist das ohne klare Einteilung von Gut und Böse wohl nicht abgedroschen genug... *hüstel*

Und wenn mir das mal so erlauben darf:
die wohl berühmtesten Elfen der Welt, sprich, Tolkiens Mittelerde-Elfen sind mir eigentlich viel zu brav.
Die mag ich zwar auch (aus Prinzip... *g*), aber manchmal geht mir diese dämliche Glorifizierung und Schönfärberei der ach so reinen und liebenswürdigen Elben doch gewaltig auf den Wecker. Überhaupt sind diese Bücher verdammt... katholisch. Irgendwie. Und ich mag sie trotzdem. Und wie. Mist.

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