2:30 Uhr - Korriban - Tal der Sith -
Unerbittlich brannte die Sonne an diesem Tag – kein Wunder, schließlich wurde es nur selten dunkel auf diesem Planeten, diesem mystischem Felssbrocken, denn man Korriban nannte. Dies war der Planet, an dem einst die vertriebenen Jedi die Rasse der Sith versklavten, sich zu ihren Lords emporschwangen!
Zwar war nur wenig von dem einst so blühenden Sith Imperium geblieben, doch noch immer lag die Magie der Sith auf diesem Ort. Das Tal der Sith – der letzte Ruheort eines Lords der Sith. Naga Sadow, Freedon Nadd, Tulak Hord, Ajunta Pall – sie alle hatten hier ihre letzten Ruhestätten in die trockenen,felsigen Wände geschlagen. Viele versuchten in ihre Fußstapfen zu treten, doch nur weniger schafften den Weg bis ganz nach oben.
Xantar, oder auch Gileon wie er sich nun nannte, war ein ehrgeiziger Mensch. Er gab sich nicht mit Kleinigkeiten zufrieden sondern strebte stets den größeren Dingen entgegen. Dies war eine Eigenschaft, die sein Meister einst an ihm bewunderte und doch zur selben Zeit fürchtete. Doch nun war er nicht mehr der Schüler – er war der Meister!
Langsam trat der dunkle Lord aus dem Schatten der Felssäule. Der Cortosispanzer, der seine Brust schützte, schimmerte matt im fahlen Licht der erbarmungslosen Sonne. Der nachtschwarze Umhang fiel in den staubigen Boden, als er einige Meter, leicht in die Hände klatschend, nach vorne trat: „Bravo, das war wirklich eine hervorragende Darbietung die eines Sith würdig ist,“ die Stimme klang kehlig und trocken – eine monotone Tonlage ließ seine Worte zwar etwas gelangweilt erscheinen, doch diejenigen die ihn kannten, wussten das weder Freude noch Zorn in seiner Stimme mitschwang. „Was man von deinem Mitschüler nicht erwarten kann,“ der Blick des dunklen Lords fiel auf Den Mair, welcher völlig außer Atem schien. Mit einem Mal verengten sich die Augen Gileons zu schmalen Schlitzen und drückten somit sein Unbehagen aus. Es war ihm stets eine Freude mitanzusehen, wie seine beiden Schüler um seine Anerkennung buhlten – sich immer wieder aufs Neue herausforderten und zu übertrumpfen versuchten.
Denn es konnte immer nur einer in der Gunst des Sith Lords stehen. So war gewährleistet, das irgendwann der Stärkere von ihnen seinen Platz einnehmen würde, wenn Gileon einst nicht mehr sein würde.
Der Sith war kein Narr, er wusste das sein Leben nicht ewig währen würde und wenn seine Stunde gekommen sein sollte, so würde einer von ihnen sein Werk fortsetzen – die Welt sollte vor den einst so mächtigen Sith erneut erzittern und die Jedi, die es einst gewagt haben, ihn zu verraten sollten bitterlich für diesen Fehler bezahlen.
Doch noch war seine Zeit lange nicht gekommen, die Schüler hatten noch viel zu lernen. Sand knirschte unter dem großen Gewicht seiner Rüstung, als Gileon in die Mitte der beiden trat, und ein kleines Holocron auf den Boden stellte. „Ein kleines Geschenk aus Yavin 4,“ hauchte seine monotone Stimme ,“ lernt und wachset an dem Wissen, welches hier verborgen liegt. Und so ihr bereit für eine weitere Prüfung seid, so sucht mich in der Grabanlage auf. Wichtige Studien warten auf mich…“ Der Sith wandte sich ab und marschierte langsam von dannen – nun lag es an den Schülern sich das Wissen anzueignen. Ihr Leben würde schon bald von diesem kleinen Würfel abhängen…