Ich wollte halt nur viele einzelne Schiffe haben, damit es auch wirklich ein großer Kampf ist. Aber da ihr hier ja alle der Meinung zu sein scheinen, dass es besser ist, eine Geschichte aus der Sicht einer einzelnen Person oder ein paar Personen zu erzählen, werde ich das beim nächsten Mal versuchen.Zitat von Mopry
(Irgendwo hatte ich noch so eine Geschichte über einen Drachen, aus der Sicht des Drachen geschrieben. Werde das mal suchen und, falls ich es finde, überarbeiten und hier reinstellen - das ist so, wie ich denke, dass ihr meint, dass ich das machen soll.)
Edit: So, hab's gefunden und ein bisschen überarbeitet. Sagt mir, ob ihr das mit der Erzählweise, die sich auf eine Person konzentriert, meint:
Der Burgsceada
Ich wachte schon Stunden vor dem Sonnenaufgang. Doch wie so oft geschah nichts, auch wenn der Berg, auf dem der Drache Cobalt lebte, ungeheuerlich leuchtete und dampfte. Den Kriegern, die auf meine Fesseln achteten, war das egal.
Einige Stunden später kam ein Ritter aus einem anderen Land angeritten. Er trat ein, unterhielt sich im Burghof mit einem Knappen und ging dann in den Hauptturm. Sein Pferd, ein störrischer Hengst, wie ich von hier oben zu erkennen glaubte, wurde in den Stall geführt.
Langsam näherte sich die Mittagszeit, als plötzlich einer der Bogenschützen neben mir aufschrie. Ich drehte mich um und erblickte sofort Cobalt, den roten Drachen. Ich sah seine zwar roten, aber dennoch bläulich schimmernden Schuppen - cobaltblau, was ihm wohl auch sienen Namen eingebracht hatte. Er flog direkt auf unsere Festung zu, und ich wusste, was ich zu tun haben würde.
Krieger wurden gerufen, der Hauptmann wurde informiert und Waffen wurden an die einfache Bevölkerung der Festung ausgeteilt.
Panisch verschossen die Bogenschützen ihre vergifteten und brennenden Pfeile, bloß, um im entscheidenen Moment ohne Munition dazustehen - denn wer würde schon auf mich hören, würde ich vorschlagen, noch zu warten?
Indess flog Cobalt immer weiter.
Ein Befehl wurde gerufen und schon wurden meine Fesseln gelöst.
Ich streckte meine viel zu lange schon unbenutzten Flügel - Flügel, auf deren Stärke und Farbe ich stolz sein konnte - und schwang mich in die Lüfte, wenn auch erst noch stockend.
Der Cobalt überquerte gerade den Hauptturm, als ich anfing, mit kraftvollen, gemessenen udn ruhigen Schlägen meiner Flügel einen erhabenen Eindruck zu erzeugen. Dies kostete mich viel Kraft, nach der langen Zeit des gefesselten Ausharrens, aber ich wusste, dass ich gegen Cobalt gar nicht erst anzutreten brauchte, wenn ich nichts wenigstens so aussah, als könnte ich ihn stoppen.
Er war derweil gerade dabei, einen Bogenschützen zu verschlingen, und die Holzgalerie in Brand zu stecken.
Langsam kam ich ihm näher und endlich stellte er sich mir. Die lange Zeit des Wartens nur für dieses Kräftemessen - war sie es Wert gewesen? Das war nun egal, denn jetzt hatte die Schlacht zwischen uns beiden begonnen.
Die Bogenschützen, die ihr sinnloses Feuer wegen Munitionsmangel eingestellt hatten, und die Krieger, die Cobalt ja nichts anhaben konnten, solange sich dieser in der Luft befand, blickten voller Spannung zu uns herauf.
Der Drache segelte jetzt über mir dahin und ich stieß mich kurz und kräftig vom Hauptturm, der bedanklich zu schwanken anfing, ab. Sofort begann Cobalt mit einem Sturzflug.
Da wir einander leicht verfehlt hatten, drehten wir uns um und sahen einander direkt in die Augen. Er hatte gelb loderne Augen, in denen ich seinen Hass aber auch seine Angst sehen konnte.
Gleichzeitig, als hätten wir ein unsichtbares Signal wahrgenommen, flogen wir wieder aufeinander zu, diesmal schoss ich jedoch von oben herab.
Er kam mir immer näher.
Es kam mir vor, als wären Stunden vergangen, als meine Krallen endlich einen festen Halt in seinem Körper fanden. Wir krazten, bissen und schlugen um uns, und schließlich nutzte Cobalt auch die größte Kraft nichts mehr, denn wir fielen zusammen zu Boden wie ein Stein.
Er wollte mich loslassen, versuchte, sich loszureißen, aber ich hielt ihn noch immer fest umklammert.
Einige Meter über dem Boden drehte ich scharf ab - so scharf, dass er trotzdem weiter nach unten geschleudert wurde.
Er starb wenige Minuten später, als die ersten Krieger aus der Festung gestürmt kamen, um dem flügelahmen Untier die Schwerter zwischen die Rippen zu stoßen.
Inzwischen ging die Sonne schon wieder unter und ich fragte mich, warum ich den Drachen getötet habe. Nur ich konnte ihn wirklich verstehen, denn ich wusste, dass auch er nur von seinen Herren angestachelt worden war, und nicht freiwillig zu unserer Festung aufgebrochen war.
Und doch hielt ich zu meinem Meister.
Ich ließ mich wirder in Ketten legen, und ich würde Cobalt wieder töten - warum nur?
Ich hatte damals noch keien Ahnung, wie lange mich diese Frage noch quälen sollte...