Rauch stieg über der Burgstadt von Hyrule hoch in den Himmel. So hoch, dass man es sogar am Kokiriwald sehen konnte. Auf seinem Weg hierher hatte Doran die Gerudos gesehen, die von Ravana angeführt, auf ihren Pferden nach Hyrule ritten, um Villon Einhalt zu gebieten.
Das Grollen in der Ferne kam ihm ebenfalls sehr bekannt vor. Es waren die Goronen, die ebenfalls zur Hilfe eilten. Irgendwie hatte er im Gefühl, dass dort etwas Schlimmes passiert war, doch er glaubte daran, dass Daru überleben würde. Er kannte seinen Bruder und wusste, dass dieser sich nicht so leicht töten lassen würde. Auch wusste er, dass Villon sich keinesfalls von ein paar Kriegern besiegen lassen würde. Sie würden wohl die sieben Splitter benötigen und nicht nur das, auch ihre Kräfte müssten sie voll nutzen können.
Doran hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Er brauchte mehr Informationen über Villon, über die Splitter und über seine eigene Vergangenheit. Mit Sicherheit wussten Kana und Milina mehr und das wollte er herausfinden. Ihre Spuren hatten hierher geführt.
Nun stand er allerdings vor dem Problem, dass er den Kokiri-Wald wohl nicht ohne Fee betreten konnte. Seine einzige Hoffnung war, dass es nicht an die Feen gebunden war, sondern ganz allein durch den Segen des Deku-Baumes und den hatte er.
Als er den Wald betrat, war Doran überwältigt. Überall schwirrten Glühwürmchen herum und das geringe Sonnenlicht, welches noch in den Wald gelang, ließ den Wald wunderschön aussehen. Er stand auf einer kleinen Hängebrücke vor sich sah er den Eingang zum Dorf.
Im Dorf angekommen wurde er sofort von einigen Kindern umringt, den Kokiri.
„Hey, so einen wie dich haben wir schon mal gesehen.“
„Bist du ein Freund von Daru ?“
„Oder kennst du Kiro ? Er hat unser Dorf gerettet.“

Doran konnte gar nicht so so schnell antworten, wie ihm Fragen gestellt wurden. Er war erstaunt, dass hier im Wald ein solches Kindervolk lebte. Zwar hatte er davon gehört, doch hätte er sich nicht vorgestellt, dass es ein so friedliches und gutheriges Volk wäre.
Während er die Fragen der neugierigen Kinder beantwortete, sah er sich im Dorf um. Jeder Bewohner hatte eine Fee, genau wie Daru und er. Die Häuser waren in oder auf Bäumen gebaut und mit Hängebrücken verbunden.
Es gab Läden, Wohnhäuser und sogar ein Gasthaus, auch wenn Doran nicht ganz klar war, für wen dies gedacht war, wo doch keiner den Wald betreten durfte, bzw. es überhaupt konnte, ohne zu einer Pflanze zu werden. Wahrscheinlich war es einfach die Gutherzigkeit der Kokiri, welche wohl dachten, dass ja vielleicht mal jemand vorbeikommen könnte. Hier herrschte Frieden, auch wenn im Rest von Hyrule Krieg war. Vor Kurzem schien es hier noch ganz anders ausgesehen zu haben, denn die Kinder erzählten von einem Horrorkid, welches ihr Dorf vor bösen Monstern gerettet hatte. Doran war klar, dass Villon auch hier gewesen sein musste, schließlich war hier ganz in der Nähe der Waldtempel. Sein Weg führte Doran zu einem kleinen Pfad, vor dem ein kleiner Kokiri Wache zu halten schien, doch war er eingeschlafen und so ging Doran leise an ihm vorbei, zumindest so leise, wie ein Gorone sein konnte. Die anderen Kokiri hatten inzwischen das Interesse an ihm verloren und so bemerkte ihn keiner. Der Pfad führte zu einer Lichtung, auf der ein gewaltiger Baum stand, der merkwürdigerweise ein Gesicht zu haben schien. Kein Zweifel, es musste der Deku-Baum sein.
Doran blieb an einer Stelle stehen, an der er unentdeckt blieb, denn er hatte gesehen, dass sich Milina und Kana in der Nähe des Deku-Baumes aufhielten. Aus seinem Versteck heraus, belauschte er die Unterhaltung.
Milina : Heiliger Deku-Baum, es ist etwas Schreckliches passiert.
Deku-Baum : Der Wind hat mir bereits zugetragen, was sich in Hyrule abspielt.
Ihr sprecht von Villon, richtig ?

Kana : Ja, er ist böse geworden. Er tötet die Weisen.
Deku-Baum : Ich hatte so etwas befürchtet. Er wurde sehr stark in den letzten Jahren, aber warum er so wurde, ist mir ein Rätsel. Eines jedoch ist klar. Er hat vor einigen Stunden die Burgstadt überfallen und drang in die Zitadelle ein. Von dort aus gelang er wohl auch in den Tempel des Lichts. Mehr weiß ich nicht. Auf jeden Fall spüre ich die Präsenz der Weisen nicht mehr und in Hyrule tobt ein Kampf gegen die Krieger des Lichts, bei dem auch dein Schützling beteiligt ist, Milina. Eigentlich solltest du ihm jetzt zur Seite stehen. Und auch du Kana. Solltest du nicht auch bei Doran sein ?
Kana : Ist er auch in Hyrule ?
Deku-Baum : Nein, keine Sorge, es geht im gut, aber warum fragst du ihn das nicht lieber selber ? Er versteckt sich dort hinten und hört uns zu.
Doran stockte der Atem. Wie hatte ihn der Deku-Baum bemerkt ?
Kana : Doran ?
Deku-Baum : Komm ruhig her. Ich habe dich längst bemerkt. Die Sache betrifft schließlich auch dich und deinen Bruder.
Doran : Ja. Aus diesem Grund kam ich hierher. Bitte, heiliger Deku-Baum, ihr müsst mir alles erklären.
Deku-Baum : Nun, ich kann dir nicht alles sagen, denn auch ich weiß nicht alles. Einen Großteil hast du ja bereits erfahren. Es ist so, dass die sieben Splitter, die ihr sucht, Teile vom Triforce des Mutes sind. Es zerbrach vor etlichen Jahren und die Teile verschwanden. Ds Triforce der Kraft und der Weisheit sind ebenfalls verschwunden. Auf jeden Fall gibt es sieben Auserwählte, von sieben verschiedenen Völkern, die allesamt einen Splitter besitzen sollten. Drei Auserwählte besitzen ihre Splitter bereits. Daru, Rabe und ein Deku namens Tupan, der sich ebenfalls in Hyrule befindet. Die anderen Splitter sind entweder verschwunden oder Daru besitzt sie. Du hast sicherlich schon verstanden, worauf ich hinaus will. Du bist keiner der Auserwählten, dein Schicksal liegt woanders, doch frage mich nicht wo. Ich weiß es nicht. Kana wird dir dabei behilflich sein, es herauszufinden.
Trage nun dein Wissen zu Daru und den anderen Auserwählten. Sie werden wissen müssen, womit sie es zu tun haben. Siehst du den kleinen Teich dort hinter mir ? Das ist die Quelle des Lebens. Alles Leben hier im Wald, entstand daraus.
Lass dir von meinen Kindern, den Kokiri genügend Flaschen geben. Nimm soviel mit, wie du tragen kannst. Die Krieger werden es brauchen. Es heilt alle Wunden, jedoch nur einmal. Auch Tote kann es nicht wieder zum leben erwecken.

Doran und die zwei Feen taten, wie ihnen befohlen wurde und nahmen insgesamt zwölf Flaschen vom Wasser des Lebens mit sich. Anschließend machten sie sich auf den Weg zur Warpplatte am Waldtempel, von der aus sie sehr schnell in die Zitadelle gelangen konnten.