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Thema: Geschichten aus dem Königreich Hyrule

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Eigentlich wäre es ein ruhiger Abend gewesen. Seit dem mysteriösen Angriff auf das Schloss waren einige Tage vergangen, und seither war nichts weiter passiert. Doch im Keller des Wirtshauses „Zur fröhlichen Forelle“ in Hyrule bahnte sich bereits neues Unheil an.
    „Ich sage euch, so kann es nicht weitergehen!“ schrie Arcus und hieb mit der Faust auf den Tisch. Die Menge, die sich um ihn herum versammelt hatte, zuckte erschrocken zusammen. Leiser, aber nicht weniger erregt fuhr er fort: „Der König ist schlicht und ergreifend nicht mehr in der Lage, sein eigenes Land zu regieren. Mord und Totschlag allerorten, man kann fast nicht mehr aus der Stadt, ohne um sein Leben fürchten zu müssen. Erinnert ihr euch, was im ‚singenden Braten’ passiert ist? Bis heute hat niemand eine Ahnung, wer all diese Menschen umgebracht hat. Oder die Weisen. Seit fünf Jahren sind sie tot, ohne dass irgendwelche Nachfolger gefunden worden wären. Fünf Jahre! In dieser Zeit hat sich die Monsterpopulation in Hyrule fast verdoppelt, weil die Weisen bisher dafür gesorgt haben, dass sich die bösen Energien nicht sammeln konnten. Und wenn nun ein mächtiger Feind, wie damals Villon auftauchen sollte, wer würde ihn dann aufhalten?“
    Ein Zuruf aus der Menge unterbrach ihn: „Aber Villon wurde doch damals nicht von den Weisen, sondern von den Lichtkriegern aufgehalten!“
    Zustimmendes Gemurmel antwortete darauf. Aber Arcus lies sich nicht beirren: „Die Lichtkrieger, ach wirklich? Bei jeder Gelegenheit, wurden diese sogenannten Lichtkrieger von Villon problemlos besiegt. Erst in der Wüste, wo sich die vereinigten Streitkräfte Hyrules zusammengefunden hatten, hat sich das Blatt gewendet. Ich hoffe ihr erinnert euch noch daran. Bei diesem Kampf haben viele gute Menschen, darunter Freunde und Verwandte von euch allen, ihre Leben verloren.“
    Bekümmert lies er den Kopf einen Moment hängen. Die Anwesenden taten es ihm gleich und gedachten der toten Krieger.
    Nach einem Moment der Stille fuhr er fort: „Möglich, dass diese Lichtkrieger den letzten Schlag gegen Villon geführt haben, aber was sie überhaupt erst soweit gebracht hat, war das Blut einfacher Menschen, Menschen wie uns.
    Und überhaupt, was ist aus ihnen geworden? Damals waren sie ganz groß darin, sich feiern zu lassen, aber was haben sie seitdem gemacht? Gelegentlich hört man, dass der eine oder andere sich blicken lassen haben soll, aber haben sie dabei irgendetwas Außergewöhnliches vollbracht? Davon habe ich nämlich nichts gehört. Ihr etwa? Wenn eine neue Bedrohung auftauchen sollte, würden sie sich wahrscheinlich unter ihren Betten verkriechen und anfangen zu beten! Der Einzige, der sich noch auf diese Männer verlässt, ist der König, und wir haben ja erst neulich gesehen, was ihm das eingebracht hat!“
    „Meinst du damit den Monsterangriff auf das Schloss? Dabei sollen zwar ein paar Wachen gestorben sein, aber der Angriff wurde doch abgewehrt.“
    „Ja, ich meine den angeblichen Monsterangriff auf das Schloss. Zufällig ist eine der Wachen ein guter Freund von mir. Ich habe ihn heute Abend hierhergebeten, damit er uns erzählen kann, was wirklich geschehen ist.“
    Mit diesem Worten deutete er auf einen Mann, der etwas abseits der Menge stand. Diesem schien die Aufmerksamkeit unangenehm zu sein, doch nach einem ermutigenden Nicken Arcus’ fing er an zu sprechen:
    „Die Geschichte von einem Monsternagriff ist eine reine Erfindung des Königshauses, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen.“
    Bereits nach diesem einen Satz brach in dem Keller die Hölle los.
    „Was soll das heißen...“
    „Aber das kann doch gar nicht sein,,,“
    „Alles gelogen!“
    „Lasst ihn doch ausreden...“
    „Das war doch von Anfang an klar!“
    Als das Gemurmel abebbte fuhr die Wache, die sich nun noch unwohler zu fühlen schien, fort:
    „Es war keine Monsterarmee, die das Schloss angegriffen hat. Um genau zu sein, war es überhaupt keine Armee, sondern eine einzelne Frau.“
    Wieder wurde er von ungläubigen Ausrufen unterbrochen.
    „Diese Frau hat sich geradezu durch die Schlosswachen gepflügt. Jeder, der sich ihr in den Weg stellte, wurde einfach so umgebracht. Ich selbst hatte das Glück, dass sie mich nach einem Angriff wohl für tot gehalten hat. Selbst einige der besten Kämpfer Hyrules konnten sie nicht aufhalten. Letztendlich ist sie dann verschwunden, weil der König ihr gegeben hat, was sie haben wollte.“
    „Und was war das?“
    „Ich weiß es nicht sicher, weil mein Rang nicht hoch genug ist, um alles mitgeteilt zu bekommen, aber angeblich soll Prinzessin Zelda seit diesem Tag spurlos verschwunden sein.“
    Diesmal schienen die durcheinander redenden Stimmen überhaupt kein Ende mehr zu nehmen. Doch als sich die Menge endlich wieder beruhigt hatte, überbrachte er die letzte Hiobsbotschaft:
    „Und in Prinzessin Zeldas Besitz befand sich das Triforce-Teil der Weisheit.“
    „Was? Ein Teil des Triforce?!“
    „Will diese Angreiferin etwa zu einem zweiten Ganon werden?“
    „Was sollen wir tun?“
    Das war Arcus’ Stichwort, und so erhob er seine Stimme: „Ruhe!“
    Bereits dieses eine Wort lies all die Menschen, die gerade noch durcheinandergeredet hatten, verstummen.
    „Wie ihr seht, ist die Lage ernst. Und es dürfte wohl klar sein, wer sie zu verschulden hat. Unser unfähiger König! Statt etwas zum Schutz seines Landes zu unternehmen, hockt er in seinem Palast und genießt das schöne Leben. Dafür hat er jetzt die Rechnung präsentiert bekommen. Doch wollen wir, das Volk Hyrules, uns von einem Mann regieren lassen, der beim geringsten Anzeichen von Ärger den Schwanz einzieht, und selbst seine Tochter opfert, um seine eigene Haut zu retten? Wollen wir, dass ein Mann, der zu feige ist, selbst zu kämpfen, über unser Schicksal entscheidet? Wollen wir, dass so ein Mann darüber entscheidet, was aus unseren Leben wird?
    Ich sage euch: Nein, wir wollen das nicht. Wir wollen selbst über unsere Leben bestimmen. Wir sind nicht weniger wert, als ein alter Mann in seinem Palast. Ganz im Gegenteil! Wir sind das Volk! Wir sind diejenigen, die aus diesem Land das machen, was es ist! Und wir sind diejenigen, die Leiden werden, wenn es zu einem weiteren Kampf wie dem vor 5 Jahren kommt.
    Darum frage ich euch: Wollt ihr in einer Zeit der Krisen brav dasitzen und darauf warten, dass der König euch irgendwann einem Monster zum Fraß vorwirft, oder wollt ihr aufstehen, und für unser aller Zukunft, für die Zukunft unserer Familien, für die Zukunft unseres Landes kämpfen?“
    Bei den letzten Worten war seine Stimme immer lauter geworden. Als er nun verstummte und die Menge vor sich erwartungsvoll ansah, erhob sich ein gewaltiges Gebrüll.
    „Nieder mit dem König!“
    „Wir sind das Volk!“
    „Wir kämpfen für uns!“

    Am nächsten Morgen:
    „Warum müssen wir das eigentlich machen?“
    „Weil Gars während seiner Schicht auf Nachtpatrouille verschwunden ist, und ihn nun mal irgendjemand suchen muss.“
    „Ach, wahrscheinlich hat er sich einfach in die Bar verzogen und sich zulaufen lassen, weil ihm zu kalt war...“
    „Also dafür ist er nun wirklich nicht der Typ. Und selbst wenn, Befehl ist Befehl.“
    „Jaja, ist ja schon gut...“
    Missmutig schritten die beiden Stadtwachen weiter Gars’ Route ab.
    Erst als sie fast am Ende des Rundgangs waren, entdeckten sie etwas, was eine Spur sein mochte. Am Eingang zu einer engen Gasse war der Schnee aufgewühlt, und eine Spur von roten Tropfen zog sich von dort bis in die Gasse.
    Die beiden nickten sich zu. Auch wenn sich hier eventuell nichts weiter als eine Rauferei unter Schuljungen ereignet hatte, gingen die Stadtwachen seit dem jüngsten Überfall auf das Schloss lieber auf Nummer sicher.
    Mit gezogenen Schwertern betraten sie die Gasse.
    Auf den ersten Blick schien die Gasse, die zudem eine Sackgasse war, abgesehen von einigen Müllhaufen leer zu sein. Doch als sich die beiden der abschließenden Wand näherten, erkannten sie, dass etwas mit roter Farbe darauf geschrieben war.
    „Das ist erst der Anfang – Das Volk... Hast du eine Ahnung, was das heißen soll?“
    „Nein, aber schau dir das mal an. Die Farbe ist noch ziemlich frisch.“
    Zum Beweis rieb er mit seinen Fingern darüber, die sich sofort rot färbten.
    „Besser, wir schauen uns hier genauer um.“
    Zunächst schien nichts zu finden zu sein, doch dann blieb der Blick einer der Wachen an etwas hängen, das er zunächst für einen der kleinen Müllhaufen gehalten hatte.
    „Ich glaube, wir haben Gars gefunden...“ schaffte er noch zu sagen, bevor er sich die Seele aus dem Leib kotzte.

    Wiederum einige Tage später:
    „Wir haben ein ernstes Problem, euer Hoheit!“
    „Ihr meint abgesehen davon, dass unsere Feindin einfach in unser Schloss gelaufen kam, einen Großteil unserer Wachen abgeschlachtet und meine Tochter mitsamt dem Triforce-Teil der Weisheit entführt hat?“
    Obwohl man bei der Wortwahl leicht hätte vermuten können, dass die Frage sarkastisch gemeint war, machte der Tonfall des Königs unmissverständlich klar, dass er die Frage völlig ernst meinte.
    ‚So weit ist es also schon gekommen...’ dachte sich der Berater. Trotzdem fuhr er fort:
    „Ja, euer Hoheit. Die Lage in der Stadt sieht sehr schlecht aus. In letzter Zeit werden immer mehr Stadtwachen tot und aufs Grausamste entstellt aufgefunden. Gleichzeitig tauchen überall in der Stadt Briefe auf, in denen eine Gruppe, die sich selbst ‚Das Volk’ nennt, behauptet, für diese Exekutionen verantwortlich zu sein. Ich habe hier einen davon.“
    Er legte dem König den Brief, der erst diesen Morgen vom offiziellen Anschlagsbrett der Stadt entfernt worden war, vor. Der König begann zu lesen:

    Zitat Zitat
    Bürger Hyrules. Hiermit möchten wir euch auf die Gefahr aufmerksam machen, in der wir alle schweben. In letzter Zeit regen sich mächtige Kräfte, die danach trachten, alles was uns lieb und teuer ist, zu vernichten. Es wäre sogar möglich, dass die Stärke des aktuellen Feindes die des Magiers Villon vor 5 Jahren noch übertrifft.
    Doch die größte Gefahr für unser Land kommt nicht etwa von einem äußeren Feind, sondern aus dem Inneren. Die Unfähigkeit des Königs mit der aktuellen Situation zeigt sich überall. Wie soll man von einem Mann erwarten, sein Volk zu führen, der nichtmal in der Lage ist, sein eigen Fleisch und Blut zu schützen? Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, handelte es sich bei dem als Monsterangriff bezeichneten Angriff auf das Schloss vor einigen Tagen in Wirklichkeit um den Angriff einer einzelnen Person, der mit der Entführung Prinzessin Zeldas und dem Diebstahl des Triforce-Teils des Mutes endete.
    Wir fordern daher hiermit im Namen aller Bürger Hyrules den Rücktritt des Königs und die Bildung einer Übergangsregierung aus fähigen Vertretern des Volkes, bis über eine Nachfolge im Sinne der Bürger entschieden wurde!
    Wir sind bereit, jede notwendige Maßnahme zu ergreifen, um dieses Ziel zu erreichen. Wir schrecken, wie wir bereits mehrfach bewiesen haben, auch nicht davor zurück, einzelne Leben von irregeleiteten Anhängern des aktuellen Herrschers zugunsten des Allgemeinwohls zu opfern, wiewohl wir jedem die Möglichkeit bieten, dich eines Besseren zu besinnen.
    König, wenn euch diese Nachricht erreichen sollte: Verhindert weiteres unnötiges Blutvergießen und verkündet euren Rücktritt!

    Gezeichnet
    Das Volk
    Der König lies das Blatt sinken. „Soll das ein Witz sein? Niemand, der noch klaren Verstandes ist, würde auch nur in Erwägung ziehen, diesem Mix aus Lügen, Polemik und Hasstiraden Glauben zu schenken.“
    „Leider täuscht ihr euch da, euer Hoheit. Obwohl diese Gruppierung keinen einzigen Beweis für ihre Behauptungen vorlegen kann, sind überraschen viele Bürger bereit, dem Schreiben Glauben zu schenken. Nicht zuletzt dürfte das daran liegen, dass ihr seit dem Vorfall das Schloss völlig von der Öffentlichkeit abgeschottet und die Wachen weiter verstärkt habt. Den meisten Bürgern dürfte dies als Hinweis auf den Wahrheitsgehalt des Schreibens dienen.
    Und die Tatsache, dass sie in der Lage sind, gut ausgerüstete und wachsame Stadtwachen zu töten, deutet darauf hin, dass es sich nicht nur um eine Handvoll Aufständische, sondern um eine gut organisierte Gruppe handelt.“
    „Wie schätzt ihr die Lage ein?“
    „Äußerst kritisch. Wenn wir nicht schnellstmöglich Maßnahmen ergreifen, könnte diese Gruppe weit genug anwachsen, um einen Bürgerkrieg auszulösen.“
    „Übertreibt ihr jetzt nicht?“
    „Keineswegs. Wenn man sich auf den Straßen umhört, ist trotz aller Versuche, die Sache geheimzuhalten, überall die Rede davon, und in den seltensten Fällen hört man dabei positives über euch. Außerdem...
    „Moment mal, ‚geheimhalten’? Wie soll ich befohlen haben, die Sache geheimzuhalten, wenn ich jetzt zum ersten Mal davon höre?“
    Der Berater schluckte.
    „Nun... Anfangs wirkte die Lage bei weitem nicht so schlimm, daher dachten wir, also eure anderen Berater und ich, es wäre nicht nötig, euch damit zu belästigen...“
    Angesichts des Themas hielt er es nicht für angebracht, zuzugeben, dass der Hauptgrund dafür, dem König nichts zu sagen, gewesen war, dass sie nicht sicher gewesen waren, ob er im Moment mit einer weiteren Krise fertigwerden würde.
    „Darüber werden wir noch reden. Aber weiter.“
    „Also... Abgesehen von der Unruhe unter den Bürgern wirken die Morde auf die Stadtwachen extrem demoralisierend. Die ersten Soldaten sind bereits desertiert, und die Stimmung unter den Verbliebenen gelinde gesagt mehr als angespannt. Auch nehmen die Streitereien zwischen Wachen und Bürgern in letzter Zeit zu. Ein- oder zweimal kam es dabei sogar zu Handgreiflichkeiten, die aber zum Glück unblutig beendet werden konnten.
    Alles in allem würde ich sagen, dass sich die Lage von Tag zu Tag verschlechtert.“
    „Gut, ich werde die Lage gründlich überdenken und Bescheid geben, wenn ich zu einem Entschluss gelangt bin. In der Zwischenzeit könnt ihr schon mal veranlassen, dass die Suche nach den in dem Brief genannten ‚gut unterrichteten Kreisen’ aufgenommen wird.“
    „Jawohl, euer Hoheit.“
    Mit einer Verbeugung entfernte sich der Berater.

    Bedrückt saß der König auf seinem Thron. Das letzte, was das Reich im Moment gebrauchen konnte, waren innere Unruhen. Geistesabwesend strich er dabei über den Verband an seiner Schulter. Obwohl er dabei keinerlei Druck ausübte, zuckte fast sofort ein unangenehmer Schmerz durch seinen Körper. Die Wunde, die ihm die geheimnisvolle Angreiferin beigebracht hatte, schien nicht gut zu verheilen, obwohl er einige der fähigsten Heiler des Reiches in seinen Diensten hatte. Entweder lies ihn sein Körper langsam im Stich, oder hier war schwarze Magie am Werk. Was auch immer der Fall sein mochte, er hatte im Moment wichtigere Probleme zu lösen.
    Doch gegen seinen Willen kam ihm wider das Gesicht Prinzessin Zeldas in den Sinn. Obwohl er der König war, liebte er seine Tochter über alles, und litt seit ihrer Entführung tiefe seelische Qualen. Aber er konnte deswegen nicht seine Pflichten vernachlässigen. Das hätte nämlich bedeutet, dass die Anschuldigungen, die gegen ihn vorgebracht wurden, den Tatsachen entsprachen. Angestrengt versuchte er seine Gedanken auf die aktuellen Schwierigkeiten zu richten.
    Im Grunde hatte er zwei Möglichkeiten. Er konnte entweder weiter dem Weg seiner Berater folgen, und versuchen, das Ganze unter den Teppich zu kehren, in der Hoffnung, dass sich die Lage bald von selbst wieder entspannte, oder er konnte hart durchgreifen, und damit riskieren, dass die Zahl der Unzufriedenen noch weiter anstieg. Beide Wege boten Risiken, aber eine halbherzige Lösung würde garantiert nichts bewirken.
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus, und begann nachzudenken. Es galt viele Vor- und Nachteile einzelner Maßnahmen gegeneinander abzuwägen. Erst am Abend kam er zu einer Entscheidung. Er lies seine Berater rufen, und betete in der Zwischenzeit zu den drei Göttinnen, dass seine Entscheidung sich als die richtige herausstellen würde.

    Am nächsten Tag:
    Ein königlicher Sprecher trat auf den Marktplatz und bat um Aufmerksamkeit.
    „Bürger Hyrules. Wie vielen bereits bekannt sein dürfte, treibt seit einiger Zeit eine verbrecherische Organisation, die sich selbst ‚Das Volk’ nennt, in der Stadt ihr Unwesen, indem sie rechtschaffene Bürger einschüchtert und auch vor Mord nicht zurückschreckt, um in der Bevölkerung eine grundlose Panik zu schüren. Obwohl man sich sicher ist, dass die schändlichen Aufrührer bald ihrer gerechten Strafe zugeführt werden können, treten bis dahin im Namen König Dardanos Gustavsons II zum Schutz der Bevölkerung einige Sonderreglungen in Kraft. Diese sind im Einzelnen:

    1. Es ist allen Bewohnern zu ihrem eigenen Schutz untersagt, sich abends und nachts nach Schließung der Zugbrücke noch im Freien aufzuhalten. Besucher von außerhalb, die kein Zimmer in einem der Gasthöfe finden, haben die Stadt spätestens bei Sonnenuntergang zu verlassen.
    2. Das Tragen jeglicher Art von Waffen außerhalb des eigenen Hauses ist für Personen, die nicht der Stadtwache angehören, komplett verboten. Darunter fallen vor allem Schwerter, Bögen, Armbrüste, Äxte, Messer mit einer Länge von mehr als 5 Zentimeter, Speere und Lanzen. Sämtliche Gegenstände, die unter keine dieser Kategorien fallen, jedoch trotzdem als Waffe zu erkennen sind, sind davon ebenso betroffen. Im Zweifelsfall liegt die Entscheidung, ob es sich bei einem Gegenstand um eine Waffe handelt, der Stadtwache. Besucher von außerhalb haben ihre Waffen beim Betreten der Stadt am Haupttor abzugeben, wo sie sie beim Verlassen der Stadt zurückerhalten. Personen, die aus beruflichen Gründen gezwungen sind, einen waffenartigen Gegenstand zu verwenden, können hierzu eine Sondergenehmigung beantragen.
    3. Sämtliche Genehmigungen für öffentlichen Veranstaltungen werden auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Einzige Ausnahme hiervon bildet der Markt, dessen Angebot allerdings auf Nahrungsmittel und Gegenstände des täglichen Gebrauchs beschränkt wird. Eine genaue Liste, der zugelassenen Waren wird demnächst ausgehängt werden.
    4. Jede Versammlung mit mehr als 20 Teilnehmern muss mindestens einen Tag im Voraus angekündigt werden, und wird von Angehörigen der Stadtwache beobachtet werden.
    5. Die Stadtwache hat unbegrenzte Befugnisse im Rahmen der Verbrechersuche. Jede Anweisung ist ohne Widerstand auszuführen.

    Jede Zuwiderhandlung gegen diese Regeln wird hart bestraft. Ebenso Unterstützung der Verbrecherbande oder Behinderung der Ermittlungen.
    Sollte jemand Hinweise auf einen der Verbrecher haben, so kann er sie bei den Stadtwachen melden. Denkt daran, je eher die Verbrecher gefasst werden, desto eher werden diese Regelungen wieder außer Kraft gesetzt.“

    Er rollte den Zettel, von dem er vorgelesen hatte, zusammen, und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als er plötzlich ein zischendes Geräusch hörte.
    „Was...“
    Weiter kam er nicht, bevor sich der Armbrustbolzen in seinen Hals bohrte. Ungläubig blickte er nach unten und brach dann zusammen. Die anwesenden Wachen zogen sofort ihre Waffen, doch in dem Chaos aus kopflos in verschiedene Richtungen fliehenden Menschen konnten sie den Schützen nicht ausmachen.
    „Schön. Wenn ihr einen Krieg wollt, dann sollt ihr ihn bekommen!“ murmelte Arcus, der die Szene vom Rand des Platzes aus beobachtet hatte.

    Geändert von Liferipper (28.01.2008 um 10:18 Uhr)

  2. #2
    Eigentlich wollte ich das ja als Einteiler herausbringen, da ich mit dem Zweiten Teil allerdings nicht so schnell fertig werde und hier so tote Hose ist dachte ich, ich schick die Hälfte schon mal voraus^^

    Der Verrückte Schwertkämpfer von Termania.
    Teil 1

    Das Jahr 99 n.G.

    Warm schien die Sonne auf den heißen Sand. Es war Hochsommer, viele Kinder spielten vergnügt am Strand. Fischer warfen ihre Angeln aus, und auch einige Zora waren an der Schädelküste zu sehen. Zwei von ihnen, unterschieden sich stark von der Menge. Denn obwohl der Hitze, trugen sie schwarze Mäntel, schwarze Stiefel, komplett schwarze Kleidung, ja sogar Handschuhe trugen sie. Zielstrebig bahnten sie sich den Weg zu einem Labor, dass auf einer künstlichen Insel im Meer schwamm. Jemand hatte sie dorthin gerufen, er wollte ihnen etwas interessantes zeigen, war es die Information, nach der sie so lange suchten? Wenn es so war, würden sie ihrem Ziel einen großen Schritt näher kommen.
    Sie hatten nun die Insel erreicht, doch der Ältere der Beiden hielt vor der Eingangstür inne. "Alukath," fragte er seinen Schüler, "Wenn es das ist, was wir immer finden wollten, was wirst du dann tun?", Alukath verstand die Frage nicht richtig, "Ich werde tun, was du vorschlägst, Meister.", antwortete er überrascht. Der Alte seufzte, "Ist dir nicht klar, wonach wir suchen? Wir suchen nach etwas, dass..." "Um ehrlich zu sein Meister Ziffer," unterbrach der jüngere, "Ich glaube nicht daran. Daher werde ich auch keinen Gedanken verschwenden.",Ziffer lächelte. "Und ich wollte dir gerade einen Vortrag über Selbstständigkeit halten.", mit diesen Worten öffnete er die Tür, und trat, gefolgt von seinem Schüler, in das Labor ein. Von außen, war es ja noch ansehnlich, aber von innen sah das Gebäude einfach nur noch krank und abartig aus. An den Wänden hingen halb verweste Fische, und in den Aquarien schwammen hässliche, Quallen- artige Mutanten. Ein fast unerträglicher Gestank breitete sich in dem Zimmer aus. Mitten in diesen Raum, stand ein Alter Zora, sein Gesicht war dem einem Totenkopfes gleich, geduckt stand er da, in seinem Kittel, und rieb sich grinsend die Hände. "Ah, ihr müsst die beiden Kämpfer sein, von denen man erzählt.", sprach das Skelett undeutlich. "Ja", antwortete Ziffer. Der Professor lachte. "Gut.", dann ging er zu einem Tisch, auf dem etwas lag, dass von einem weißen Tuch bedeckt wurde. Von der Form her, konnte Alukath schon vermuten, was sich dort auf dem Tisch befand, und er sah sich bestätigt, als der Professor das Tuch wegzog, und sich darunter die Leiche eines jungen Termanianers befand. "Ich hab ihn am Strand gefunden." ,berichtete der Professor grinsend. "Und da mir das nach Mord aussah, dachte ich mir, ich zeige das mal den berühmten Helden, von denen man überall rum erzählt." Ziffer sah sich die Leiche genau an. "Nein, das war kein Drache.", stellte er dann kühl fest und drehte sich um. "Komm wir gehen Alukath." Der Professor machte ein überraschtes Gesicht, und nicht besonders sicherer, folgte der Junge Zora seinem Meister. "Ziffer was sollte das?", Alukath setzte ihn so meistens unter Druck, ihm etwas zu sagen, was er eigentlich nicht wissen sollte. "Wir suchen einen Drachen, keinen Mörder.", das half Alukath nicht weiter, "Aber wir haben doch vorher auch..." "ja, und jetzt ist jetzt! mehr habe ich dir nicht zu sagen!" Der Junge Zora seufzte, warum musste sein Meister nur so launisch sein?

    Chris zog eine Augenbraue hoch. "Und das soll mich beeindrucken?" "Nunja... Er war ein sehr galanter Kämpfer... man erzählt sich eine Menge über ihn." Norman kratzte sich an der Stelle, an der noch stunden zuvor ein Schwert seine Hand durchbohrt hatte. Er abreitete schon lange für die von Berg Handelsgesellschaft. Eine nicht ganz reine Firma, er hatte schon mit ziemlich üblen Kerlen zutun gehabt, und Chris van Berg war der einzige, vor dem er sich je gefürchtet hatte. Doch dieser Kämpfer, der sie überfallen hatte, hatte etwas gefährliches an sich. etwas wirklich gefährliches. Chris hob nun auch die andere Augenbraue. "Wenn euch dieser Kerl nochmal überfallen will, werdet ihr ihm zeigen, dass ich zweitklassige Söldner in meinen Reihen nicht dulde. Ihr werdet ihm zeigen, dass ihr die Elite seid." Norman hatte mit soeiner Antwort gerechnet. Doch wusste er auch, dass die nächste Lieferung besser bewacht werden würde. Und das dieser Kämpfer Blind war, verschwieg er lieber ganz.

    "Der Kerl heißt Mark. Besser bekannt als der 'Grausame Schwertmeister von Termania.' Ich habe mal gegen ihn gekämpft. Meine Informanten meinten, er sei leicht zu besiegen, weil er blind ist. Mark meinte das aber etwas anderes." Sie saßen in einer Taverne in Unruh Stadt. Bei einem ordentlichen Glass Milch hatte Alukath seinen Meister doch noch davon überzeugen können, ihm den Grund seines Ausrasters zu verraten. Bier tranken sie nicht, sie mussten immer voll bei Sinnen sein. "Und du glaubst, dass Mark den Jungen getötet hat?" Ziffer nickte, "Die Schnittwunden waren genau nach seinem Muster. Wahrscheinlich hat ihm das arme Kind lediglich im Weg gestanden." Alukath erkannte kein Problem, "Dann machen wir Mark jetzt zusammen kalt." Ziffer seufzte, "Hast du mir nicht zugehört, er ist zu stark für uns." "Aber, wir haben doch bisher jeden besiegen können! Warum dann nicht..." "Weil ich deinen Tod nicht riskieren will! Ich hab schon genug Schüler an verrückte Schwermeister, riesige Monster und übergroße Bandietenbanden verlohren. Ich will dich nicht auch noch verlieren!" Nun seufzte ALukath, ersparte sich aber jeglichen Kommentar.
    Am nächsten Morgen war jedwede Anspannung von ihnen genommen, als sie ihre Rucksäcke packten um weiter zu ziehen. Ziffer wollte einen Freund von sich, einen Goronen in Pic Hibernia besuchen. Doch Alukath wusste was wirklich dahinter steckte, er wollte nur so weit von der Schädelbucht weg wie möglich, um jegliche Recherchen Alukaths zu verhindern.
    Als sie den Pass zwischen den Bergen und Ebene von Termania erreichten, kamen ihnen ein paar fahrende Händler entgegen. Die Kutschen, die mit einigen Waren beladen waren, wurden von Pferden gezogen. Ein paar Hylianer saßen an den Zügeln, doch auch Goronen und Zora waren dabei, außerdem war diese Karawane ungewöhnlich gut beschützt. Auf einem der Wagen saß auch eine junge Hylianerin, vielleicht in dem Alter von Alukath, die eine Flöte in Händen hielt und dabei war sie zu putzen.
    Ziffer hob die Hand, und der Konvoi hielt an. "Seid gegrüßt Händler.", rief er einem der Fahrer hoch. Der Fahrer sprang von der Kutsche, und reichte Ziffer die Hand, Alukath fiel sofort die Narbe an ihr auf. "Mein Name ist Norman.", meinte der Händler, "Ich arbeite für die van Berg Handelsgesellschaft.", damit deutete er auf das Wappen, dass an der Kutsche angebracht war. "Mein Name ist Ziffer. Ich wollte wissen, ob der Weg nach Pic Hibernia frei ist?" Norman fasste sich ans Kinn. "Nunja, die alten Wege sind eingestürzt und die Goronen mussten neue bauen... Sie sind zwar nicht gefährlich, aber schwer zu finden. Was bringt euch denn dahin?" "Wir möchten nur einen alten Freund besuchen." "Und ihr seid bei Sonnenuntergang wieder in Unruh Stadt?", hackte Norman nach, "So war das geplant.", meinte Ziffer offen. Wieder überlegte Norman, dann rief er dem Mädchen mit der Flöte zu: "Lucia! Komm mal her.", das Mädchen sprang von der Kutsche, erst jetzt konnte Alukath sie richtig sehen, sie hatte langes braunes Haar, war schlang und trug ein weißes Kleid, dass gut zu ihrem hübschen Gesicht passte. "Du wolltest doch eh ein wenig bei den Goronen bleiben.", sagte Norman zu ihr, "Könntest du diese beiden Herren zu ihrem Dorf führen? Sie kennen die neuen Wege noch nicht.", Lucia überlegte kurz, "Und was ist mit euch?" "Wir bleiben in Unruh Stadt, und die beiden meinten, sie kommen bei Sonnenuntergang wieder zurück." Lucia sah ihn immer noch ein wenig misstrauisch an, "Sie werden dir nichts tun. Das ist Meister ziffer, ziemlich berühmt hier in der Gegend, er hat die Bestie aus den Sümpfen des Vergessens besiegt." "Wenn das so ist," meinte sie, "Dann werde ich sie führen."

    Die Wege waren nicht vereist, wie sonst immer. Ein seltener Sommer hatte sich in Pic Hibernia ausgebreitet, und es war ein unglaublich heisser Sommer. "Und? Was wollt ihr im Goronendorf?", fragte Lucia um die Stille zu brechen, während sie immer noch damit beschäftigt war, ihre Flöte zu reinigen. "Ich besuche nur einen alten Freund.", antwortete Ziffer ehrlich. "Ah, dann sucht ihr also nich den Mörder, der hier sein Unwesen treiben soll?" Ziffer war überrascht, "Mörder?" "Ja. Ein sehr grausamer Mörder. Naja, was sag ich Mörder, wohl eher Bandit. Er hat uns auch schon mal überfallen, auf dem Weg hierher. Ihr müsst wissen, hier ist die Residenz von unserem Boss." "Wie sah er denn aus?", wollte Alukath wissen, "Naja. Er war.. Blind." für einen kurzen Augenblick blieb Ziffer stehen. Alukath wusste wieso. Er brach extra nach Pic Hibernia auf, um ihm aus dem Weg zu gehen, aber anscheinend war Mark genau hier. Ziffer überlegte kurz, dann lächelte er und flüsterte "Dann soll es wohl so sein.", dann sah er wieder Alukath und Lucia an und lächelte leise. "Worauf wartet ihr? Ich will hier keine Wurzeln schlagen.", meinte der Alte und ging weiter, gefolgt von einem überraschten Alukath.
    Das Goronendorf war wegen des Sommers ungewöhnlich voll, das letzte mal, als Alukath hier war, hatte sich ein Kalter Winter über den Landstrich ausgebreitet, und die Einwohner hatten sich in ihre Wohnungen zurück gezogen, doch dieses mal war es anders. Sie hielten an einem kleinen Haus aus Stein, welches von einem wandhohen Steintor verschlossen wurde, auf dem Verzierungen und Bilder gemalt waren. Ziffer fuhr mit seiner Hand über diese Zeichnungen und schon bald öffnete sich das Tor und ein alter, gesetzter Gorone stand vor ihnen. Er hatte einen langen Bart aus Stein, der ihm vom Kin hing, und stützte sich auf einem stark durch gebogenen Holzstock ab. Als er Ziffer sah, öffnete er erfreut seine kleinen Augen. "Ziffer!", rief er mit heiserer Stimme und breitete dabei seine Arme aus, "Wir haben uns ja lange nicht gesehen!", wieder setzte der Zora ein Lächeln auf, "So ist es alter Freund.", der Gorone sah herüber zu Alukath, "Und deinen Schüler hast du auch mitgebracht! Es ist mir ein Vergnügen, auch dich wieder zu sehen Alukath!", auch Alukath konnte nun ein Lächeln nicht unterdrücken, und entgegnete: "Es ist auch schön dich wieder zu sehen Darono." "Und wer ist dieses Hübsche Mädchen neben dir?" "Oh, das ist Lucia, sie hat uns die neuen Wege hier hin gezeigt." der alte Gorone lachte, ging zurück in sein Haus, und bedeutete den drei Reisenden, zu folgen.


    Chris lachte. Er konnte in diesem Moment nichts anderes. Dieser blinde pseudo Krieger wagte es doch tatsächlich, in seine Residenz einzubrechen und ihn zu bedrohen. Er wagte es doch tatsächlich, den Ehrenhaften Namen Von Berg in den Schmutz zu ziehen, und das amüsanteste von allem war, er verlangte von ihm auch noch die Übergabe seiner Firma. Der Blinde schien dies nicht lustig zu finden, je länger Chris in sein Gesicht sah, desto mehr Hass erkannte er darin. "Wie soll ich das denn anstellen?" , fragte Chris immer noch amüsiert. "Ah ich weiss was! Ich stelle einen Vertrag, indem ich dir meine Firma übergebe, du müsstest dann nur noch auf der unteren Linie unterschreiben.", Marks Gesicht verzog sich noch mehr vor Hass, doch Chris hörte nicht auf zu lachen. "Siehst du das Problem? Selbst wenn ich dir meine Firma geben wollte, ich könnte es nicht." Nach einer langen Pause, die nur mit Chris Gelächter gefüllt war, ergriff der Blinde endlich das Wort. "Ich wollte dir eigentlich noch eine Chance lassen. Aber jetzt hast du dich mit mächtigen Personen angelegt!", er drehte um und wollte das Büro verlassen, doch Chris hörte auf zu lachen, und verschloss mit seinen magischen Kräften die Tür. "Du brichst in meine Residenz ein, du beleidigst mich, du verlangst meine Firma, und jetzt bedrohst du mich. Du kannst doch wohl verstehen, dass ich deinem Leben jetzt ein Ende setzen werde, oder?"

    "Ich wette die ganzen Überfälle führen dich hierher.", Darono hatte Tee aufgesetzt, und sah nun lächelnd zu Ziffer herüber, welcher abwinkte. "Nein, eigentlich nicht.", der alte Gorone hob die Augenbrauen, "Nicht? Und ich dachte so etwas lässt du dir nicht entgehen!", Ziffer lehnte sich zurück, "Was meinst du damit?" "ja, diese ganzen Überfälle in der letzten Zeit. Alle auf Karawanen der Von Berg Handelsgesellschaft. Und dann noch diese Grabräuber.", Ziffer und Alukath antworteten gleichzeitig, "Mehrere Überfälle?" "Grabräuber?" Darono lachte, "So wie ihr gleich denkt, so unterscheidet ihr euch auch." Ziffer murmelte, "So, meinst du?", Alukath winkte ab, "Ach was. Ich hab von Meister Ziffer noch viel zu lernen." Doch Ziffer kehrte zum Gespräch zurück, "Also, was für Überfälle denn?" Darono setzte sich, "Also, so viel bekomme ich ja jetzt nicht mit, aber es scheint immer die gleiche Person zu sein, die die Van Berg Handelskarawanen überfällt, und alle Waren zerstört. Er behält sie Nichtmal, er zerstört sie einfach!" "Kann ich verstehen.", meinte Lucia nachdenklich, "Die Waren von Van Berg sind alle durch ein Siegel gekennzeichnet und werden nur von den Van Bergs verkauft. Das bedeutet, er kann das Zeug garnicht verkaufen." "Und warum greift er euch dann an?", wollte Alukath wissen. "Naja, keine Ahnung." "Und was soll das mit den Grabräubern?" Darono kratzte sich am Kopf, "Das scheint eine andere Geschichte zu sein. Einige Gräber und Heiligtümer wurden ausgebeutet. Einige wertvolle Schätze wurden gestohlen. Sogar das Buch des Schiksahls!" "Buch des Schicksals?", fragte Ziffer kleinlaut. "Ja, es ist ein Magisches Buch, dass dem Besitzer alles erzählt, was gerade so vor sich geht. Man kann dinge erfahren, die sich weit von einem weg befinden!" "Naja, ich glaube nicht dass da ein...". Doch bevor Ziffer seinen Satz beenden konnte hörten sie schreie von draußen. Sie verließen die Wohnhöhle und sahen gerade noch, wie ein Feuerball aus einer Fensterscheibe flog, und sie dabei zerstörte. Aus dieser Feuerwolke trat nun ein Junger mann, er hatte blondes Haar und trug einen goldenen Umhang. Ihm folge ein Mann mit bandagierten Augen, der ein Schwert in Händen hielt.
    Der Mann mit dem Goldenen Umhang feuerte noch einen Ball ob, doch dieser wurde von einem Schwerthieb des anderen abgewährt. "Das ist doch..." "Was ist los Lucia?" "Das ist Chris Von Berg, unser Boss! Und der andere war der Kerl, der uns angegriffen hat!" Ziffer zog sein Schwert, "Also ist es wirklich Mark!" Auch Alukath zog seine Waffe. Kurz sahen sie zurück zu Lucia und Darono, und stürmten dann auf Mark zu, der gerade damit beschäftigt war den Feuerball von Chris abzuwehren. Erstaunlicherweise schaffte er es trotzdem beide Schläge Abzuwehren.
    Ziffer und Alukath wichen zurück, doch Chris Van Berg feuerte immer weiter Feuerbälle auf Mark los, die jedoch auch immer ihr Ziel verfehlten.
    Ziffer sah herüber zu Alukath. "Es gibt nur eine Möglichkeit Alukath." Alukath sah seinen Meister verständnisslos an. "Ich kenne Mark. Wir müssen den Twinkiller einsetzen." Alukath schüttelte den Kopf. "Der Twinkiller ist zu gefährlich!" "Wir müssen es versuchen!" Alukath sah herüber zu Mark, der gerade von Chris Van Berg zurück gedrängt wurde. Dann sah er entschlossen zurück zu Ziffer. "OK."
    Auf der selben Höhe liefen beide diereckt auf Mark zu. Als er sie bemerkte sprangen beide in die Luft, drehten sich um 360 Grad und kreuzten ihre Klingen. Erst einen Bruchteil einer Sekunde bevor sie Mark erreichten merkte Alukath, dass er sein Schwert ein wenig zu schräg hielt. Sie landeten auf dem Boden, und führten den letzten Teil des Twinkillers aus. Ein klirren, Blut spritzte und Alukath kniete schreiend auf dem Boden, seine aufgeschnittene Hand haltend. Doch der Twinkiller hatte sein Ziel erreicht. Marks Schwert wirbelte durch die Luft und landete hinter den Kämpfern im Gras.
    Nervös sah Ziffer von Mark zu Alukath und zurück. "Alles in Ordnung?" "Nein.", meinte Alukath mit schmerzerfüllter Stimme, "Doch ich werds überleben."
    "Jetzt bist du erledigt.", rief Chris grinsend und formte einen neuen Feuerball. "Sei vorsichtig.", ermahnte ihn Ziffer. Mark lachte. "Interessante Technik. Doch ihr braucht mehr als das um mich zu besiegen." Mit diesen Worden machte Mark einen Rückwertssalto, stieß sich von der Felswand hinter sich ab und sprang so über Ziffer und Chris her, landete auf seinem Schwert, das dadurch aufgewirbelt wurde und in seiner Hand landete. Danach drehte er sich und griff sich Lucia der er sein Schwert an die Kehle hielt. "Keinen Schritt weiter!" Ziffer bewegte sich nicht. "Lucia! Bleib ganz ruhig!" Chris sah Mark unbeeindruckt an. "Wenn du glaubst du kannst dich retten indem du meine Angestellten als Geisel nimmst hast du dich gewaltig geschnitten. Jetzt bin ich erst recht wütend." "Das ist gut!", rief Mark und holte einen Faustgroßen Stein hervor. "Dann wirst du wohl meine Forderungen erfüllen müssen!" Chris hob eine Augenbraue. "Glaub nicht, dass du mit diesem Teleportstein einfach davon kommst." Mark grinste, "Wir werden sehen." Dann bildete sich um Mark und Lucia ein Wirbelwind, und sie waren verschwunden.
    Sofort entspannte sich die Situation. "Wer seit ihr?", Fragte Chris Ziffer, ohne ihn anzusehen, während er zu Alukath herüber ging. "Wir sind nichts weiter als Abenteurer.", antwortete Ziffer Wahrheitsgemäß. Chris half Alukath auf und legte seine Hand auf Alukaths blutigen Handrücken. "Glaubt bloß nicht, dass ihr damit aus der Sache raus seit." Unter Chris Hand begann es nun zu leuchten, und als er seine sie wieder weg nahm konnte Alukath sehen, dass seine Wunde zu war. "Das wird Narben hinterlassen.", meinte er leise zu Alukath, und drehte sich dann wieder zu Ziffer um. "Da ihr mit einer meiner Angestellten gereist seit, habt ihr auch die Verantwortung für sie. Wenn ihr euch weigert mir bei ihrer Befreiung zu helfen wird das Konsequenzen für euch haben." Ziffer verschränkte die Arme. "Mach dir mal keine Sorgen, wir hatten gar nicht vor sie sich selbst zu überlassen." "Gut.", meinte Chris entschlossen. "Da steckt doch mehr dahinter.", murmelte Alukath misstrauisch. "Ja.", entgegnete Chris, "Ginge es mir nur um einen Menschen, ist es mir egal. Aber einen meiner Angestellten zu entführen ist ein Angriff auf meinen Stolz. Außerdem habe ich diesem blinden Bastard versprochen, dass er sehr bald tot sein wird. Und ich halte meine Versprechen."

    Ziffer ging herüber zu Darono. "Verzeihung, aber anscheinend bin ich wieder in soeiner Sache drin." Darono lachte, "Dafür musst du doch nicht entschuldigen. Wenn ich noch nicht so alt wäre würde ich dir sogar helfen."

    Ein wenig unbehaglich folge Alukath Chris durch eine zerbrochene Fensterscheibe ein Büro, das anscheinend Chris gehörte. Van Berg beugte sich über einen Kasten voller Landkarten. "Und du bist?", fragte er ohne aufzusehen. "Alukath. Ich bin Ziffers Schüler." "Ah.", meinte Chris und erhob sich wieder mit einer Karte von Termania in der Hand. "Also machen das Schwertkämpfer auch so. Ich erinnere mich an meinen Meister. Schweere Ausbildung." Alukath sah auf die Landkarte. "Was hast du damit vor?" Chris streute Sand auf die Karte. "Jeder Teleportstein hinterlässt eine Magische Signatur. Ich versuche diese Signatur mithilfe dieses Sandes sichbar zu machen. Dann wissen wir wo sich Mark aufhält." "Aha. Also sowas wie auspändeln?" Chris lachte. "Ja, es lässt sich in der Tat damit vergleichen." Mit diesen Worten schüttete er ein wenig des Sandes auf die Karte. Als er den Sand wieder wegwischte, bildete er einen Weg der von Pic Hibernia nach Ikana führte. "In Ikana ist er also...", Ziffer hatte sich neben sie gestellt und überlegte. "Wahrscheinlich hat er sich in dem alten Brunnen versteckt." "Im alten Brunnen.", murmelte Chris. "Am besten erreichen wir Ikana über die Berge." Chris drehte sich zu seinem Butler um. "Albert. Ich werde kurz weg sein. Du weisst ja wie die zukünftigen Handelsgeschäfte aussehen. Übernimm hier für mich." Albert nickte. "Und was soll ich in dem Fall Orlon übernehmen?" Chris grinste diabolisch. "Na was wohl?" "Ich habe verstanden."
    Sie verabschiedeten sich von Darono und zogen mit Chris über einen Bergweg, der vor einigen Jahren von den Goronen gebaut wurde. Er führte nach Ikana, einem Gespenstischen Ort, an dem so gut wie niemand lebte. Eigentlich wollten die Goronen dort eine neue Siedlung errichten, taten es aus Respekt vor diesem Ort jedoch nicht.
    "Und, sie sind der Inhaber der Van Berg Handelsgesellschaft?", frage Ziffer um ein Gespräch aufzubauen. "Ja, das bin ich.", antwortete Chris wahrheitsgemäß. "Sie sind aber noch ziemlich Jung dafür nicht wahr?" "Die Einen fangen Jung an reicht zu werden, die Anderen erst später. Und manche eben nie." "Was ist mit deinen Eltern?", warf Alukath ein. "Die sind tot.", meinte Chris trocken, bevor er Alukath dann hämisch angrinste und sagte. "Sie wurden getötet. Der Mörder wurde immer noch nicht gefunden." gleichzeitig zuckten Alukath und Ziffer zusammen. "Aber, du warst das doch nicht oder?", für diese zaghafte Frage fing sich Alukath einen bösen Blick von Ziffer ein. Doch Chris lachte. "Doch." Alukath schluckte den gewaltigen Kloß in seinem Hals herunter und rang sich zu einem aufgesetzten Lachen durch.
    "Und ihr seit Abenteurer?", wollte Chris wissen, wahrscheinlich um das Thema zu ändern. "Ja.", erzählte Alukath begeistert. "Meister Ziffer bildet mich im Schwertkampf aus. Wir sind auf einer Reise durch Termania, um meine Kräfte zu verbessern."
    Auf dem weiteren weg unterhielten sie sich über viele Dinge die sie erlet hatten, Ziffer erzählte ihnen von Gegnern die er zusammen mit Meister Lue besiegte, und Chris erklärte, dass er erst kürzlich eine Zweigstelle seiner Firma in Termania eröffnet hatte, und dass er eigentlich in Hyrule wohnte. DIe Zeit verging wie im Flug und als die Nacht herein brach hatten sie Ikana erreicht.
    Hinter einem großen Fels gingen sie in Deckung um sicher zu gehen nicht von Ziffer entdeckt zu werden.
    "Was machen wir jetzt?", fragte Alukath, nachdem er seinen Rucksack abgesetzt hatte. "Ich glaube hier kommst du erst richtig ins Spiel.", meinte Ziffer nachdenklich. "Immerhin bist du in Sachen Schleichen besser als ich." "Also soll ich Lucia finden und sie befreien ohne das mich Mark entdeckt?" "Genau. In der Nacht hast du die Beste Deckung." Chris lachte "Mark ist doch eh blind." "Ja", meinte Ziffer leise, "Das ist es ja. Die meisten Tiere in Ikana sind Nachtaktiv. Unter den Geräuschen fällt Alukath nicht so auf." Alukath nickte, und löste den Gürtel, an dem sein Schwert und sein Dolch befestigt waren, und warf seinen Mantel ab. Danach befestigte er seinen Dolch an seinem verbleibenden Gürtel. "Mehr als das würde mich nur stören.", meinte er und schlich von dem Fels weg auf dierecktem weg in Richtung Felstempel. Es hatte keinen Sinn sich zu verstecken, Mark konnte ihn sowieso nicht sehen.
    Ziffer hatte vermutet, dass sich Mark in der Quelle versteckt hatte, also entschied Alukath dort zuerst nachzusehen. Also schlich er entlang des Flusses, um die Geräusche die er machte zu verstecken, und erreichte überraschend schnell die Quelle. Doch sie war leer. Jetzt wie Alukath darüber nachdachte, hätte es auch keinen Sinn ergeben, in einer Quelle war es viel zu laut für einen Blinden. War Mark also im Tempel? Unwahrscheinlich, zu zweit war er so gut wie unpassierbar. Wahrscheinlich war er in den Schlossruinen, das ergab Sinn. Immerhin waren dort weniger Tiere als im Freien, und durch die großen Räume würde das Echo eine starke Unterstützung für Mark sein.
    Also schlich er herüber zum Schloss und war nich überrascht, als er neben den Geschlossenen Toren einen kleinen Weg fand, der in die Felswand geschlagen wurde.
    Kaum war er in dem Schloss, musste er feststellen, dass ein Weiterkommen ohne viel Lärm zu machen nicht möglich war. Mark hatte mit einer Infiltration gerechnet und vor den Nördlichen Gang Donnerblumen gepflanzt. Alukath hätte einfach drüber springen können, doch das würde Mark sofort hören. Irgendwie musste es Alukath gelingen die Donnerblumen zu passieren ohne sie zur Explosion zu bringen, doch wie?
    Da sah er seinen Weg. In der Wand wahren mehrere Risse. Kurzerhand nahm er seinen Dolch hielt sich mit dessen Hilfe an der Wand fest.
    Er atmete tief durch, und öffnete langsam die Tür, die in einen großen, dunklen Saal führte.
    Langsam schritt er herein, gut darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Hoffentlich reichte das um von Mark unbemerkt zu bleiben.
    "Bist du das? Alukath?" Alukath zuckte zusammen, vor einem Thron kniete Lucia, sie war gefesselt, und sah in seine Richtung. "Keine Sorge. Mark ist nicht hier."
    Entspannt stieß sich Alukath von der Wand ab, an die er sich gerade gepresst hatte, und lief zu Lucia herüber. "Wo ist Mark?" Lucia schüttelte mit dem Kopf, "Keine Ahnung. Er hat auf einmal überhastet den Raum verlassen." "Hm. Warum...", noch bevor er seinen Satz beenden konnte bemerkte Alukath geschockt, dass man an einer Stelle des Saales ganz deutlich das Knistern eines Feuers hören konnte. "Er hat sie gefunden!", er schnitt Lucia von den Fesseln los und nahm sie an der Hand. "Komm mit!"
    Ohne groß auf Lucia zu achten zog er sie hinter sich her, über die Donnerblumen her durch die eingeschlagene Felswand zu dem Platz an dem er vor wenigen Minuten noch mit Zifer und Chris gesessen hatte.
    Das Feuer brannte noch, aber niemand war da. Nachdenklich bückte sich Alukath und untersuchte den Boden. Wortlos sah ihm Lucia zu. "Hm. Einen Kampf hat es nicht gegeben. Sie müssen Mark bemerkt haben und haben sich zurück gezogen. Meine Sachen haben sie auch mit genommen."
    Lucia ließ den Kopf hängen. "Es tut mir leid, das ist alles nur meine Schuld.", Alukath sah sie nicht an, sondern untersuchte weiter den Boden. "Es ist deine Schuld, dass du von einem verrückten Mörder entführt wurdest? Sicher nicht!" Erst jetzt drehte er sich zu ihr um und sah, dass sie weinte. "Aber... was sollen wir denn jetzt tun." Mit einem Beschwichtigenden Lächeln auf den Lippen stand er auf und legte seine Hände auf ihre Schultern. "Mach dir keine Sorgen. Wir werden damit schon fertig." "Ja... Es ist nur so... Ich war noch nie in so einer Situation."Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. "Aber du bestimmt schon oft, richtig?" Alukath räusperte sich. "Also in SO EINER noch nicht. Aber mach dir keine Sorgen, wir kommen hier schon heil raus."

    Ende Teil 1

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