Zitat Zitat von Schattenläufer
Das ist für mich Bildung. Sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen, nicht jeden Scheiß schlucken, der einem vorgekaut wird. Wobei mans natürlich nicht übertreiben sollte.
Ich würde immer zwischen Bildung, Intelligenz und Einstellung unterscheiden.
Bildung ist alles, was man über die Jahre an Wissen in seinem Gehirn angehäuft hat. Dazu gehören Fakten ebenso wie Methoden oder Vorgehensweisen.
Intelligenz ist die Fähigkeit, Fakten zu verknüpfen und Zusammenhänge zu erkennen. Diese Erkenntnisse werden dann Teil der Bildung (s.o.).
Als letztes gibt es dann schließlich noch die Einstellung, wozu eben die Sachen gehören, die du dem Begriff Bildung zugeordnet hast, wie beispielsweise den Umgang mit gegebenen Informationen. D.h. ob man alles infragestellt oder es als gegeben hinnimmt.

Aber zum Thema:
Dass Bildung, Intelligenz und Streber "out" sind habe ich auch schon in meiner Klasse gemerkt. Wir hatten jetzt etwa ein halbes Jahr lang einen sehr intelligenten und gebildeten Lehrer (zumindest schätze ich ihn so ein, denn er ist der deutschen Sprache sehr mächtig). Der Unterricht hat wirklich Spaß gemacht und wir haben auch Sachen wie Kants "Kritik der reinen Vernunft" rudimentär besprochen. Ein kleiner Teil der Klasse, zu dem ich mich auch zähle, war neugierig, weil Kants Ansatz ja ziemlich unkonventionell ist und scheinbar unseren alltäglichen Beobachtungen widerspricht. Der Großteil der Klasse wollte aber nichts über dieses Thema hören. Sie haben gesagt, das sei alles Schwachsinn und der Lehrer sei sowieso schei'ße. Bei Vielen fehlt einfach die richtige Einstellung. Sie haben keine Lust, ihren Geist anzustrengen oder über Sachen nachzudenken, die über ihren Alltag und ihr armseliges Leben hinausgehen. Mir geht es manchmal genauso, aber nur bei sehr wenigen Themen, die mich überhaupt nicht interessieren, wie Geschichte und bestimmte Texte im Deutschunterricht, die interpretiert werden sollen.

Das Beispiel oben ist aber eher die Ausnahme, im Allgemeinen wird Leistung in meiner Klasse respektiert. Natürlich rutscht einem manchmal das Wort "Streber" heraus, wenn jemand besser war, als man selber, aber es ist weniger als Beleidigung sondern vielmehr als Anerkennung gemeint.

Zitat Zitat von Sunnchen
weil mit meinen Fremdwörtern wieder niemand ausser Einstein was anfangen kann...
Einstein ist ein gutes Beispiel für einen liebenswerten, intelligenten Menschen, der es versteht, trotz seines ungeheuren Wissens kein bischen arrogant zu wirken. Ein Beispiel? Vor kurzem habe ich folgendes gelesen:
Reporter: [i]"Also bitte, Herr Professor Einstein, was bedeutet Potential, invariant, kontravariant, Energietensor, skalar, Relativitätspostulat, hypereuklidisch und Inertialsystem? Können Sie mir das ganz kurz erklären?"
Einstein: "Gewiß, das sind Fachausdrücke"