Ich weiß nicht, wie es im Rest von Deutschland aussieht, aber in Schleswig Holstein kam vor etwa einem Monat eine mögliche Abschaffung des Kurssystems in der gymnasialen Oberstufe ins Gespräch. Bisher konnte man, zumindest an meiner Schule, ab der 11. Klasse bestimmte Fächer abwählen und ab der 12. spezielle Leistungskurse belegen, in denen man vertiefenden Unterricht macht (Fünf Stunden in der Woche). Diese Regelung soll, wenn man den Medienberichten Glauben schenken darf, schon in ein bis zwei Jahren abgeschaft und durch Unterricht im Klassenverband ersetzt werden.

Meiner Meinung nach ist diese Reform absoluter Schwachsinn. Der einzige Grund, der vorgebracht wurde, ist eine Einsparung von Lehrkräften, da kleine Leistungskurse so wegfallen. Ich frage mich aber, wie das funktionieren soll. Man kann vielleicht zwei bis drei Wochenstunden einsparen, aber mehr auch nicht. Das spart höchstens in der Statistik Lehrer, wenn ignoriert wird, dass man die wegfallenden Stunden einfach zusammenaddiert hat.
Außerdem wird immer wieder bestätigt, wie wichtig individuelle Förderung ist. Dass man den Schülern nun die Möglichkeit nimmt, ihr Wissen in einem bestimmten Bereich zu vertiefen, geht aber in die andere Richtung und ist deshalb auf keinen Fall erstrebenswert.
Hinzu kommt, dass man sich die gesamte Schulzeit über in der selben Klasse befindet. Durch die Kurse war man gezwungen, sich mit anderern Schülern auseinanderzusetzen und konnte so wichtige soziale Erfahrungen sammeln. Das hat die Integrationsfähigkeit gesteigert, die in der Wirtschaft immer wichtiger wird.

Wie steht ihr zu dem Thema? Habt/Hattet ihr auch ein Kurssystem? Haltet ihr die Reform der Oberstufe für sinnvoll?

- Oberstufen-Rettung -