Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
Wäre in meinen Augen total unsinnig, mit dem kommenden Spider-Man (Standalone) Streifen einen weiteren harten Reboot hinzulegen, wo doch die aktuelle Reihe noch läuft. Auch wenn man sich gerne über Erfolg, Kritiken und Andrew Garfield streiten kann, wäre ein solcher Deal in meinen Augen relativ unschön und alles andere als kreativ. Dann doch eher einen kleinen Spidey-Ausblick in einem der kommenden MCU-Filme – eben mit anderem Darsteller unter der Maske - ein kleines Kräftemessen mit den etablierten Helden und schon hat man einen Boost (unabhängig davon, ob die beiden Spideys dann überhaupt was miteinander zu tun haben) für den noch ausstehenden dritten Teil mit Garfield. Vielleicht aber auch ohne ihn (eben eine Neubesetzung). Hauptsache, die angefangene Storyline bleibt erst einmal bestehen (X-Men läuft schließlich auch seit 14 Jahren inklusive zahlreicher Stolpersteine). Jetzt wieder eine Neuausrichtung hinlegen hätte doch wieder „viel zu früh“-Vibes mit dem faden Beigeschmack zahlreicher, loser Enden (Green Goblin, Felicity/Shadow Cat (?) und den ganzen angeteasten Superschurken). Ich glaub erst an einen wirklichen, klaren Reboot, wenn ich ihn 2017 sehen sollte. Bis dahin gehe ich davon aus, dass man an der bestehenden Reihe festhält – eben mit etwas Unterstützung durch Marvel, die durch den Deal auch stark profitieren - und man auf ein Tie-In in kommenden MCU-Filmen hoffen kann.
Naja, wie genau das aussieht, dürfte sich spätestens in den kommenden Monaten klären. Falls sich dann das bestätigt, was ich weiter oben schrieb und alleine aus den von Cipolla und mir genannten Gründen schon für überaus wahrscheinlich halte, braucht man wohl nicht mehr verbissen an Vergangenem festhalten ^^ Zu bedenken ist auch, dass der Boost von dem du sprichst derbe nach hinten losgehen könnte - ich seh schon die unzähligen Kinder vor mir, die ihre Eltern fragen, warum es nun zwei Spider-Mans (und vielleicht sogar zwei neue!) gibt. Spaltung der Fanbase darüber, welcher denn nun das wahre Erbe antritt, wenn die beiden parallel laufen. Das wird auch den Leuten bei Disney/Marvel und Sony nicht entgangen sein. Sowas schadet eher den Ergebnissen und macht ggf. mehr Konkurrenz und Verwirrung als Aufschwung. Noch ist Spider-Man bei Sony nach Amazing 2 ja in einem Tief, und es gibt keine Garantie, dass die dort wieder rauskommen. Dann die Figur, recasted in einer anderen Kontinuität hin oder her, im MCU zu verwenden, ohne dass anderswo ein klarer Schlussstrich abzusehen ist, könnte Marvels lange Filmreihe in den Augen vieler runterziehen (erst recht, wenn sie sogar auf eine Verbindung mit der Amazing Spider-Man Reihe abzielen, was ich so oder so nicht hoffe oder glaube). Da kann ich mir gut vorstellen, dass es Marvel zur Bedingung gemacht hat, wenn schon so etwas auf die Beine zu stellen, dann von beiden Seiten aus eine klare Sprache zu sprechen, selbst wenn das bedeutet, dass Sony ihren angefangenen Kram hinter sich lassen muss. Hierbei ist es auch auffällig, dass der kommende Spider-Man Film von 2017 nicht als "Amazing Spider-Man 3" bezeichnet wurde und sogar von "stand-alone" die Rede war (wobei letzteres natürlich vielleicht auch nur in Abgrenzung zu Avengers Team-ups etc. gemeint war). Ich denke, selbst wenn an deinem Wunsch irgendwas dran sein sollte, wird es immer noch ein "Reboot of sorts", das sich mit nem neuen Schauspieler und inhaltlich ein gutes Stück weit von den beiden vorangegangenen Amazing-Filmen distanziert. Ich schätze, wenn Andrew Garfield noch etwas damit zu tun hat, wovon ich seit heute erleichterterweise nicht mehr ausgehe, dann werden wir das innerhalb der nächsten Tage oder Wochen erfahren.

Wie schon gesagt, die Verbitterung könnte ich nachvollziehen, wenn es stimmt. Hey, da sehen die Leute mal, wie ich mich bei John Carter gefühlt hab *g* Die Hauptstory wurde auch in Amazing 2 beendet; ist ja nicht so, dass da ein derber Cliffhanger am Schluss stand (der Kampf war mehr so eine Afterthought-Sache und wäre in einer Fortsetzung nicht unmittelbar wieder aufgegriffen worden). Aber du hast schon ganz recht, dass da diverse (und imho wenig realisierte, schwammige) Storyfäden im Hintergrund angeteasert wurden, vor allem bei den Bösewichtern, die dann eben für einen Reboot erstmal auf Eis gelegt oder verworfen werden würden. Vom mehr oder weniger Downer-Ending mal abgesehen, fände ich das aber nicht so tragisch. Es wirkt vermutlich unter anderem auch deshalb etwas heftiger, weil Sony (Avi Arad & Co) zuvor so großkotzig vom Aufbau eines eigenen Universums gesprochen hat und zig Spin-Offs in Arbeit waren, wovon mich die meisten schon thematisch kaum begeistert hätten. Du erwähnst unter anderem Felicia, die mal hätte zu Black Cat werden können, doch genau genommen zählt das überhaupt nicht zu den "losen Enden", weil es in den Filmen wenn ich mich recht erinnere gar nicht explizit angedeutet wurde. Das war schließlich ein ziemlich kleiner Nebencharakter, der für Nicht-Comic-Nerds keine Fragen offen lässt. Ich schätze, selbst die Sony Leute waren sich nicht völlig sicher, ob sie das weiter ausbauen wollten, auch wenn es diverse Gerüchte gab und Ideen in den Raum geworfen wurden. Bei Green Goblin, dem Rhino, dem mysteriösen Mann und indirekt sogar Doktor Octopus und was auch immer der Rest in der Garage bei Oscorp zu bedeuten hatte, geb ich dir natürlich recht.

Ich denk mir in dem Zusammenhang nur: Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende! Und dieses Gefühl ist ziemlich intensiv, denn wie gesagt, ich mochte die Amazing Filme nicht und würde mich über ein massives Umdenken freuen. Ja, so ein Reboot kommt dann schon wieder verdammt früh, aber wenn sie schon bei der ersten Spider-Man-Reihe so leichtfertig den Finger auf dem Aus-Knopf hatten, dann sollten sie bei dieser hier, die ich für deutlich schwächer halte, erst recht nicht zögern. Ich sehe das als einzigen logischen und funktionierenden Weg. So lange sie mit der neuen Version nicht schon wieder eine Origin-Story erzählen zumindest. Hätte auch kein Problem damit gehabt und es in mancher Hinsicht sogar bevorzugt, wenn die vorher noch einen Amazing 3 gemacht und somit diese Reihe offiziell abgeschlossen und versöhnlich begraben hätten, um dann zusammen mit Marvel nach vorne blicken zu können (was wohl schon deshalb nicht drin war, weil das im zweifelhaften Erfolgsfall die Gelegenheit zur Zusammenarbeit zunichte gemacht hätte, denn dann gäbe es auch Amazing 4 und 5 und die ganzen Spin-Offs, aber keinen Spidey bei den Avengers). Aber bei dem Tempo, das Disney/Marvel vorlegt mit ihrem MCU, da war dafür wohl einfach keine Zeit mehr, wenn Spidey bei den kommenden großen Film-Events dabei sein soll, wovon ja auch Sony profitiert. DAS ist der Boost, von dem du sprichst - dass Sonys Spider-Man Teil der Avengers und Teil dieser längst bestehenden, prestigeträchtigeren und erfolgreicheren Reihe wird. Aber die Andrew Garfield-Version hätten die Marvel Studios nie akzeptiert, daher dann halt mit einhergehendem Reboot (egal ob soft oder hard). Wenn sie nur Marvel einen anderen, neuen Spider-Man machen lassen und selbst weiter bei ihrem alten bleiben, haben sie nicht viel davon, weil ganz einfach unterschiedliche Figuren. So etwas entgeht dem Publikum nicht. Das passt wie hier schon erwähnt wurde auch genau zu der Zusammenarbeit, von der die Rede war. Künftige Spider-Man Projekte werden sie wahrscheinlich miteinander absprechen (auch wenn Sony bei "ihrem" Charakter kreativ das letzte Wort behält), und sei es nur grob, damit die Sachen zueinander passen bzw. nicht gegeneinander laufen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass erst dieser Umstand und "Verzicht" auf die Fortführung der Amazing-Filme seitens Sony den aktuellen Deal ermöglicht hat. Und ganz ehrlich, wenn der Preis für eine so bedeutende Marvel-Reunion die Beendigung einer noch kleinen und mäßigen Filmreihe ist, die sich selbst auf äußerst dumme Weise alle Chancen verbaut und ins Abseits manövriert hat (wofür sie sich vorrangig bei Alex Kurtzman bedanken können), dann bin ich wahnsinnig froh, dass sie den bezahlt haben und schätze, dieser Priorität unter diesen Umständen würden, wenn es denn wahr ist, auch die meisten anderen Fans und Interessierten zustimmen. Persönlich hätte ich mir jedenfalls nach der letzten, krassen Enttäuschung definitiv keinen Spider-Man Film unter aktuellem Regime und kreativer Führung (und mit den selben Schauspielern) mehr angesehen. Mit Marvel werden die Karten neu gemischt. Übrigens stand schon vorher überhaupt nicht fest, ob Garfield die Rolle nochmal für einen dritten Teil übernommen hätte, ganz unabhängig von den aktuellen Vereinbarungen. Bei Sony hing in Sachen Spidey alles in der Schwebe. Sie loteten ihre Optionen aus und haben sich für diesen Weg entschieden, an dem ich unterm Strich bisher nichts grundsätzlich falsches erkennen kann. Von dem Rechte-Wirrwarr, das kreative Differenzen leichter eskalieren lassen kann, mal abgesehen, aber das war wohl ein notwendiges Übel.

An dem Modell, das dir vorschwebt, sähe ich nur einen Vorteil, wenn Marvel/Disney mit ihrem neuen Spider-Man in ihren Filmen machen können, was sie wollen. Durch die weiterhin klare Trennung zwischen den Studios würde ein denkbares weiteres oder andauerndes Versagen von Sony das MCU nicht beeinträchtigen können und jeder würde sein eigenes Ding drehen. Man stelle sich bei der Abmachung, so wie ich sie verstehe, nur mal vor, Sony/Columbia würde diverse Spidey Filme machen, die noch viel weniger gut ankommen, als Amazing 2, aber dann offiziell Teil des MCU sind! Daher hoffe ich ja wie gesagt auch auf eine möglichst enge Zusammenarbeit. Andererseits jedoch würde ich bei dem was du sagst völlig ausschließen, dass der Charakter auch bei Marvel/Disney alleine eigenständige Filme bekommen kann. Und so eine wichtige Figur dann zur Nebenrolle zu degradieren, die kaum eine richtige Entwicklung erfährt, nur um ihn dabei zu haben, das wäre imho auch nicht das Wahre. Für solche eigenen Abenteuer und die Ausgestaltung der Figur wäre bei dem, was ich beschrieben habe und für höchst wahrscheinlich halte, mehr als genug Platz bei Sony, die dann sogar ihre zuvor geplanten Spin-Offs in nur wenig abgewandelter Form ins Kino bringen können und damit das MCU an anderen Baustellen noch stärker ausweiten. Die Chancen sind denke ich hier die wesentlich größeren